Ab Ende Oktober wird für einige Wochen täglich ein Zug mit 37 Waggons und insgesamt 148 Rohren den Standort erreichen. Jedes der Rohre ist zirka 12 m lang und wiegt rund 12 Tonnen.
Für die Betonummantelung und Logistik der Rohre für das Nord Stream 2-Projekt ist die Wasco Coatings Europe BV verantwortlich. Das Unternehmen plant, für die Dauer des Projektes etwa 150 Arbeitskräfte im Betonummantelungswerk in Mukran zu beschäftigen. Die Ummantelungsarbeiten sollen hier im Frühjahr 2017 beginnen. Insgesamt sollen in Mukran bis zu 90.000 Rohre ummantelt und gelagert werden. Die Logistik umfasst die Lagerung der Rohre sowie deren Transport auf und zu den Lagerplätzen in Schweden.
Bereits Ende September 2016 starteten die Rohrlieferungen der russischen Produzenten Chelpipe und OMK nach Kotka (Finnland). Die Logistik für das Nord Stream 2-Projekt beruht auf dem preisgekrönten Konzept, das von Nord Stream erfolgreich umgesetzt wurde. Grundlegend hierfür ist der Einsatz emissionsarmer Transportmittel auf kürzestmöglichen Wegen.
Ziel ist ein optimierter Transport von den Fertigungswerken zu den Ummantelungswerken und weiter zu den Zwischenlagern rund um die Ostsee sowie zu den Verlegeschiffen. Die Logistikzentren entlang der Ostseeküste sind so gewählt, dass sie weniger als 100 nautische Meilen (185 km) von der geplanten Route der Pipeline entfernt sind.
Studie: Kabel-Pipeline-Transportsystem kann Energie effizienter nutzen
Eine am 11. September veröffentlichte Kurzstudie der Beratungsgesellschaft E-Bridge im Auftrag von AquaVentus Förderverein e.V. kommt zu dem Ergebnis, dass der Ertrag erneuerbarer Windenergie in weit entfernte Regionen durch eine „integrierte Vernetzung mittels einer Kombination aus Pipeline und Kabel“ erhöht werden kann. Gleichzeitig sei es möglich, die Erzeugungs- und Transportkosten für grünem Wasserstoff deutlich zu senken, was unter anderem eine Kostensenkung beim Ausbau der Transportinfrastruktur mit sich bringe.