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Umstellung auf H-Gas: Gasnetzbetreiber besiegeln Fahrplan zur Einführung

In der Region Mittelhessen sollen die Endgeräte voraussichtlich ab 2019 umgestellt werden. Insgesamt sind hier 15 Netzbetreiber und 16 Industrieunternehmen direkt an das Gastransportnetz des Fernleitungsnetzbetreibers Open Grid Europe angeschlossen.

von | 09.11.15

Foto: Open Grid Europe GmbH
Betriebsstelle der Open Grid Europe in Gernsheim

Im Hause der enwag (energie- und wassergesellschaft mbh), Wetzlar, wurden am Montag die Weichen für die notwendige Umstellung der Gasbeschaffenheit von L- auf H-Gas gestellt. Kunden von den insgesamt 15 Verteilnetzbetreibern in der Region Mittelhessen werden derzeit wie fast 5 Millionen andere Haushaltskunden in Deutschland noch mit L-Gas versorgt. Das niederkalorische Gas stammt aus deutschen oder niederländischen Förderstätten. Die Produktion von L-Gas geht im Nordwesten Deutschlands wie in den Niederlanden in den nächsten Jahren zurück. H-Gas dagegen ist international und damit auch für Deutschland in großen Mengen verfügbar.
Die Umstellung auf das hochkalorische H-Gas gewährleistet daher auch auf lange Sicht eine hohe Versorgungssicherheit. Insgesamt sind 15 Netzbetreiber und 16 Industrieunternehmen in der Region Mittelhessen direkt an das Gastransportnetz des Fernleitungsnetzbetreibers Open Grid Europe angeschlossen. Bereits drei Jahre vor der Umsetzung haben sie gemeinsam einen konkreten Umstellungsfahrplan vereinbart. Es ist vorgesehen, das H-Gas in der Region Mittelhessen im Rahmen des Umstellungsprozesses in den Jahren 2019 bis 2021 einzuführen. Für alle betroffenen Netzgebiete soll die Umstellung in 13 Schritten erfolgen.
Die Planung skizziert schon jetzt für jeden einzelnen Schritt die Versorgungssituation vor, während und nach der Umstellung auf H-Gas. Die andere Zusammensetzung des H-Gases erfordert auch eine Anpassung der Gasverbrauchsgeräte und -anlagen in den rund 170.000 betroffenen Haushalten der Region. Alle betroffenen Kunden werden vorher von ihrem zuständigen Netzbetreiber ausführlich schriftlich informiert. Die Umstellungskosten der Haushalts- und Gewerbekunden werden grundsätzlich vom Netzbetreiber getragen und über eine deutschlandweite Umlage in den Netzkosten berücksichtigt.
Angelika Biernatowski, Bereichsleiterin Customer Service bei Open Grid Europe, betont: „Regional ist jedes Umstellungsprojekt eine individuelle Herausforderung. Nur der konstruktive Dialog zwischen allen Parteien hat es ermöglicht, einen soliden Maßnahmenplan zu erstellen und ist ein wichtiger Meilenstein für die Umsetzung in der gesamten Region Mittelhessen.“
Eine monatsscharfe Übersicht der Umstellungstermine stellt die Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber demnächst unter www.fnb-gas.de zur Verfügung.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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