In Bayern sind die Erschließung mit öffentlichen Kanälen und die Reinigung des Abwassers nach dem Stand der Technik abgeschlossen. In den nächsten Jahren stehen jedoch die Sanierung einiger hundert Kläranlagen und mehrerer 1.000 km Kanal an. Dem Freistaat Bayern sind hierbei die Entwicklung und der Einsatz innovativer Technologien und Verfahren ein wichtiges Anliegen. Hierzu wurde bereits für die Jahre 2012, 2014, 2016 und 2018 der Abwasser-Innovationspreis ausgelobt.
Die Gewinner des Wettbewerbs 2020
1. Preis: Die Stadt Neu-Ulm plant ein zukunftsweisendes Wohngebiet in Neu-Ulm mit innovativer Regenwasserbewirtschaftung und Starkregenvorsorge. Dieses Wohngebiet ist Vorbild für die Siedlungsentwicklung in anderen Städten und Gemeinden. Dafür erhält die Stadt Neu-Ulm Fördermittel in Höhe von bis zu 750.000 Euro.
2. Preis: Die Gemeinde Irschenberg baut eine neue Kläranlage mit einem nachgeschalteten Bodenfiltersystem zur weitergehenden Nährstoff-/ Schadstoffentfernung und Teil-Hygienisierung zum Schutz des abflussschwachen Vorfluters. Das Umweltministerium unterstützt dieses Vorhaben mit bis zu 500.000 Euro.
3. Preis: Der Abwasserverband Selbitztal baut ein neues Regenüberlaufbecken in Bad Steben. Die Neuerung ist die Positionierung und Steuerung dieses Beckens im Verbund mit anderen Regenbecken im Kanal. Dafür erhält der Abwasserverband eine Förderung von bis zu 290.000 Euro. Die Stadt Haßfurt erhält zudem eine Prämie in Höhe von 10.000 Euro für die Nutzung von grünem Sauerstoff aus einer Power-to-Gas-Anlage zur effizienten Abwasserreinigung.
Ausgezeichnet werden können Projekte, die noch nicht begonnen sind, deren Realisierung bereits absehbar ist und für die keine weitere Förderung beantragt ist. Es können innovative Verfahren aus den Bereichen der Kanalsanierung, der Misch- und Regenwasserbehandlung, der Erhöhung der Energieeffizienz auf Kläranlagen, der Energiegewinnung aus Abwasser, der Ertüchtigung von Kläranlagen im ländlichen Raum, zur weitergehenden Abwasserreinigung auf Kläranlagen (insbesondere zur Elimination von Mikroverunreinigungen und Mikroplastik) und Projekte zum weitgehenden Regenrückhalt in Siedlungsgebieten („Green City“) gemeldet werden. Teilnahmeberechtigt sind bayerische Städte und Gemeinden einschließlich deren Eigenbetriebe sowie öffentlich-rechtliche Zusammenschlüsse von Gebietskörperschaften und Kommunalunternehmen.