Im Unterschied zu den größeren Babyfeuchttüchern, die meist mit der Windel zusammen im Abfall entsorgt werden, landen die vermeintlich kleineren Klopapier-Feuchttücher in der Kanalisation. Ein zunehmendes Problem, da sich häufig ein taudicker Zopf aus undefinierbaren Fasern sich um das Laufrad wickelt. Die Abwasserpumpe läuft heiß, wird blockiert. Denn „feuchtes Klopapier“ ist – anders als der häufig verwendete Begriff sagt – meist kein Papier, sondern Vlies, das sich nicht so leicht zersetzt.
Das weiß auch Jörg Wittig, Betriebsleiter bei awean, der Abwasserentsorgung Ansbach. Immer häufiger gab es Verstopfungen bei einigen Pumpwerken der awean und der Störungsdienst war gefragt, um Pumpen von den widerstandsfähigen Rückständen zu reinigen. Wittig blickt zurück: „Bis zu zweimal pro Woche rückten meine Leute aus, um die Pumpen von Hand zu reinigen.“ Die „Verzopfung“, die die Pumpen blockiert, ist besonders hartnäckig, weil die verdrillten Feuchttücher durch angelagerte Fette besonders stark aneinanderhaften.
Er suchte nach brauchbaren Mitteln, um der häufigen Verstopfung Herr zu werden, z. B. im Pumpwerk im Ortsteil Wolfartswinden. Acht Jahre schon liefen dort zwei Tauchmotorpumpen mit beschichteten Laufrädern, zunächst einwandfrei. Dann kam es immer häufiger zur Verzopfung. Wittig versuchte es mit dem Austausch einiger Komponenten – doch ohne Erfolg. Awean wendete sich an Xylem. Die Abwasserspezialisten empfahlen die neueste Entwicklung: Laufräder mit sogenannten Abstreifern. Zwar gelingt es auch diesem Abstreifer nicht, die Vliesfasern zu durchtrennen. Doch er verhindert die Verzopfung, indem er den Feuchttüchern schneller durch das Laufrad verhilft.
Awean testete die Technik – und konnte rasch feststellen, dass sie greift. „Die Zahl der Einsätze aufgrund von Verstopfungen durch Feuchttücher verringerte sich sofort“, berichtet Klärmeister Wittig. „2014 und 2015 kam es zu keinem einzigen Vorfall mehr.“ Daraufhin baute awean auch das Pumpwerk Wallersdorf um, das ca. 600.000 m3 Abwasser pro Jahr zur Zentralkläranlage fördert.
Gerald Linke ist neuer Europa Regional Coordinator der IGU
Der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke ist neuer Regional Coordinator der International Gas Union (IGU) für Europa. Das wurde auf der Weltgas-Konferenz im Mai in Peking beschlossen. In dieser Funktion unterstützt er in den nächsten drei Jahren den neuen IGU-Präsidenten Andrea Stegher (Italien) bei strategischen, politischen und repräsentativen Aufgaben in der Region.