Ein Trend zeichnet sich ab: Das Schlauchlining wird europäischer. Zwar ist Deutschland nach wie vor der größte Markt für dieses Verfahren, aber vor allem in westeuropäischen Ländern gewinnt es deutlich an Popularität. Dies schlägt sich auch im LinerReport nieder: Knapp 30 % der bewerteten Baustellenproben kommen aus dem Ausland. Im Vorjahr waren es noch keine 15 %.
E-Modul und Biegefestigkeit auf hohem Niveau
Die beiden Prüfkriterien E-Modul und Biegefestigkeit weisen im Durchschnitt eine leichte Verbesserung verglichen zum Vorjahr auf, nämlich um +0,4 Prozentpunkte (%P) beziehungsweise um +0,2 %P. Sie verbleiben damit auf einem erfreulich hohen Niveau von durchschnittlich 98,7 % für diese beiden Prüfkriterien, die für die statischen Eigenschaften eines Liners bedeutsam sind. Bei beiden Kriterien schließen GFK-Liner die Prüfungen im Durchschnitt besser ab als NF-Liner. GFK-Liner steigern sich beim E-Modul leicht um +0,3 %P und Nadelfilzliner (NF-Liner) um +0,9 %P. Bei der Biegefestigkeit verbessern sich GFK-Liner um +0,2 %P und NF-Liner um +1,0 %P.
Wanddicken volatil
Auch beim Prüfkriterium Wanddicke verbessern sich die Prüfergebnisse verglichen zum Vorjahr, nämlich um +0,3 %P auf 96,8 Prozent im Durchschnitt. Allerdings verschlechtern sich GFK-Liner hier um -0,8 %P, während sich NF-Liner deutlich um +6,4 %P steigern können. Die im LinerReport des letzten Jahres angestellte Betrachtung aller Prüfergebnisse über einen Zeitraum von zehn Jahren zeigte, dass das Kriterium Wanddicke sich über die Jahre am volatilsten entwickelte. Und auch im Jahr 2014 sind die Veränderungen klar ausgeprägt.
Ausreißer bei Wasser-Dichtheit
Beim Prüfkriterium Wasser-Dichtheit sinkt der Durchschnittswert „bestanden“ im Berichtsjahr spürbar – zum ersten Mal seit vielen Jahren. Das liegt in erster Linie an Linerproben einer Sanierungsfirma aus den Niederlanden, die mit 79,8 % „bestanden“ deutlich schlechtere Ergebnisse aufweist als andere Firmen. Sie zieht auch den Durchschnitt der Prüfergebnisse bei Nadelfilzlinern um -9,7 %P nach unten, während die Ergebnisse der GFK-Liner konstant auf Vorjahresniveau bleiben. Aber abgesehen von diesem Ausreißer bleiben die Prüfergebnisse für Wasser-Dichtheit auf einem insgesamt guten Level.
Niederländische Ergebnisse
Dieses Jahr fließt erstmalig eine signifikante Anzahl von Prüfergebnissen an niederländischen Baustellenproben in den IKT-LinerReport ein. Daher lohnt eine kurze Betrachtung der dortigen Situation: Drei der betrachteten vier Sanierungsfirmen wenden Schlauchliner-Verfahren an, die auch in Deutschland sehr populär sind und aus deutscher Herstellung stammen. Nur die Firma Insituform Rioolrenovatietechnieken B.V. verbaut ein proprietäres System, das es auf dem deutschen Markt nicht gibt. Und eine deutsche Sanierungsfirma – die Rainer Kiel Kanalsanierung GmbH – bietet ihre Leistungen auch in den Niederlanden an. Im Durchschnitt liegen die niederländischen Prüfergebnisse bei den Kriterien E-Modul, Biegefestigkeit und Wanddicke um 2 bis 4 %P unterhalb der Gesamtergebnisse. Bei der Wasserdichtheit liegen sie allerdings mit 87,7 % „bestanden“ deutlich unterhalb des Gesamtdurchschnitts von 96,6 %. Auffallend ist auch, dass NF-Liner hier eine viel größere Rolle als in Deutschland spielen. Sie machen mehr als die Hälfte der Baustellenproben aus den Niederlanden aus.
Fazit
Auch im Jahr 2014 ist die Qualität eingebauter Schlauchliner überwiegend gut bis sehr gut. Über alle geprüften Baustellenproben betrachtet haben rund 97 bis 99 % „bestanden“. Die Produktinnovationen der letzten Jahre wirken sich positiv aus. Den Auftraggebern steht mit dem Schlauchliner auch im elften Jahr des IKT-LinerReports ein insgesamt sehr zuverlässiges Sanierungsverfahren zur Verfügung. Verglichen zum Vorjahr haben sich die Werte für E-Modul, Biegefestigkeit und Wanddicke im Durchschnitt sogar noch leicht verbessert. Nur beim Prüfkriterium Wasserdichtheit haben sie sich schlechter entwickelt. Dies liegt in erster Linie an Baustellenproben aus den Niederlanden. Der dortige Sanierungsmarkt befindet sich verglichen mit dem deutschen noch in seiner Anfangsphase, entwickelt sich aber sehr dynamisch. Deutlich zeichnet sich der Trend ab, dass Schlauchlining in westeuropäischen Ländern an Bedeutung gewinnt. Der Schlauchliner wird europäisch.
H2-Produktion auf Offshore-Inseln kann mehr als 4 Mrd. Euro pro Jahr für Deutschland einsparen
Eine neue Studie des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE kommt zu dem Schluss, dass die Offshore-Erzeugung von Wasserstoff effizienter ist als die Onshore-Erzeugung. Die Wasserstoffproduktion in unmittelbarer Nähe von Offshore-Windkraftanlagen reduziert die Energieverluste und Investitionen in lange Transportwege für den Strom.