Generic filters
FS Logoi

Fernleitungsnetzbetreiber: Plan für europäisches Wasserstoffnetz

Eine Gruppe von elf Fernleitungsnetzbetreibern aus neun EU-Staaten haben ein Konzept für eine reine Wasserstofftransportinfrastruktur vorgestellt. Neuste Forschungsergebnisse zeigen, dass die vorhandene Gasinfrastruktur so modifiziert werden kann, dass der Transport von Wasserstoff zu vertretbaren Kosten möglich ist.

von | 20.07.20

Wasserstoff ist eine der aussichtsreichsten Lösungen für die Energiequelle der Zukunft.

Das vorgestellte Konzept wurde von Enagás, Energinet, Fluxys Belgium, Gasunie, GRTgaz, NET4GAS, OGE, ONTRAS, Snam, Swedegas und Teréga mit Unterstützung des Beratungdienstleisters Guidehouse erarbeitet. Geplant ist ein Netz, das ab Mitte der 2020er Jahre bis 2030 schrittweise zu einem zunächst 6.800 km langen Leitungssystem ausgebaut wird, das sogenannte „Hydrogen Valleys“ miteinander verbindet. Bis 2040 soll das Netz eine Länge von 23.000 km haben. 75 % dieses Netzes wird aus umgewidmeten Erdgasleitungen bestehen, die durch neue Leitungsabschnitte (25 %) miteinander verbunden werden.
So entstehen zwei parallele Fernleitungsnetze: ein reines Wasserstoffnetz sowie ein (Bio-) Methannetz. Das Wasserstoffnetz kann für den energieeffizienten Transport großer Mengen von Wasserstoff über weite Strecken genutzt werden und dies unter Berücksichtigung möglicher Wasserstoffimporte. Für den Aufbau dieses Netzes werden Kosten in Höhe von ca. 27 bis 64 Milliarden Euro veranschlagt, was im Gesamtkontext der europäischen Energiewende ein relativ überschaubarer Betrag ist. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 0,09 € bis 0,17 € pro kg Wasserstoff pro 1.000 km.
Die relativ große Spanne in der Schätzung ist im Wesentlichen auf Unsicherheiten bei den standortabhängigen Verdichtungskosten zurückzuführen. Diese Veröffentlichung des Europäischen Wasserstoff Backbone erfolgt eine Woche nach Vorstellung der Europäischen Wasserstoffstrategie durch die EU-Kommission, in der die Notwendigkeit der Schaffung eines reinen Wasserstoffnetzes in der EU unterstrichen wird.
Die elf Fernleitungsnetzbetreiber sind davon überzeugt, dass der Europäische Wasserstoff Backbone letztendlich die gesamte EU abdecken wird. Die Gruppe lädt andere europäische Gasinfrastrukturunternehmen ein, sich an der Weiterentwicklung und Umsetzung des Europäischen Wasserstoff Backbone zu beteiligen.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Informier' dich doch!

Jetzt den monatlichen 3R-info-Newsletter abonnieren!

Der „Goldene Kanaldeckel 2025“ geht an Bochum, Ettlingen und Arnheim
Der „Goldene Kanaldeckel 2025“ geht an Bochum, Ettlingen und Arnheim

Das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur hat in diesem Jahr zum 18. Mal den „Goldenen Kanaldeckel“ verliehen. Die begehrten Auszeichnungen gehen 2025 an engagierte Fachleute aus Arnheim (NL), Ettlingen und Bochum, die mit herausragenden Projekten maßgeblich zur Weiterentwicklung der kommunalen Abwasserinfrastruktur beigetragen haben.

mehr lesen
Gründer des Instituts für Rohrleitungsbau (iro) Prof. Joachim Lenz verstorben
Gründer des Instituts für Rohrleitungsbau (iro) Prof. Joachim Lenz verstorben

Ein Nachruf des Instituts für Rohrleitungsbau Oldenburg (iro) und der Prof.-Lenz-Stiftung: Die Nachricht vom Tod von Prof. Lenz, dem Gründer des Instituts für Rohrleitungsbau an der damaligen Fachhochschule Oldenburg (heute Jade Hochschule), erfüllt uns mit tiefer Trauer. Mit ihm verliert die Hochschule, die Stadt Oldenburg und eine große Fachgemeinschaft einen außergewöhnlichen Menschen, Wissenschaftler und Brückenbauer zwischen Kulturen.

mehr lesen
Rohrherstellung: Produktionsreststoffe als wertvollen Rohstoff begreifen
Rohrherstellung: Produktionsreststoffe als wertvollen Rohstoff begreifen

Glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) gilt als ein Verbundwerkstoff mit exzellenten Eigenschaften und hoher Langlebigkeit, doch beim Thema Recycling erweist sich genau dies als Herausforderung. Die Amiblu Germany GmbH hat ein Verfahren entwickelt, mit dem Produktionsreststoffe in die eigene Fertigung zurückgeführt werden – ohne Einbußen bei den Materialeigenschaften der so hergestellten Rohre.

mehr lesen
Globale CO2-Emissionen erreichen neues Rekordhoch
Globale CO2-Emissionen erreichen neues Rekordhoch

Die weltweiten fossilen CO2-Emissionen werden 2025 weiter ansteigen und sich auf 38,1 Mrd. t CO2 belaufen. Damit erreichen sie ein neues Rekordniveau, das 1,1% über den Werten von 2024 liegt. Zu diesem Schluss kommt der aktuelle Bericht des Global Carbon Projects (GCP), eines Zusammenschlusses internationaler Wissenschaftler:innen, an dem auch Forschende der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und des Alfred-Wegener-Instituts (AWI)/der Universität Bremen federführend beteiligt waren.

mehr lesen

Publikationen zum Thema

Einfluss von Wasserstoff auf Kunststoffrohre und Formteile untersucht: Wasserstoffintegrität belegt

Einfluss von Wasserstoff auf Kunststoffrohre und Formteile untersucht: Wasserstoffintegrität belegt

Autor: Von Andreas Redmann
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Als Energieträger der Zukunft soll grüner Wasserstoff zur Dekarbonisierung von Gebäuden, Verkehr und Industrie beitragen. Um dieses Potenzial gerade für den Gebäudesektor produktiv zu machen, gilt es aktuell die in Gasverteilnetzen eingesetzten ...

Zum Produkt

Wasserstoff aus Verteilnetzsicht – Beimischung oder 100 %?

Wasserstoff aus Verteilnetzsicht – Beimischung oder 100 %?

Autor: Von Jörg Heinen, Stefan Stollenwerk und Martin Wiggering
Themenbereich: Gas & Erdgas

Anhand öffentlich zugänglicher Daten und relevanter technischer Parameter wird der aktuelle Stand der Wasserstoffintegration in öffentliche Gasnetze auf deutscher und europäischer Ebene untersucht. Die Ergebnisse werden diskutiert und um ...

Zum Produkt

H2-Gasbeimischung: Wie „ready“ sind Kunststoffrohrleitungssysteme?

H2-Gasbeimischung: Wie „ready“ sind Kunststoffrohrleitungssysteme?

Autor: Von Ronald Aßmann, Stefan Griesheimer, Janko König und Stefan Schütz
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Die Energiewende ist in vollem Umfang in der Umsetzungsphase: Bis zum Jahr 2050 soll Energie in Deutschland vorwiegend aus regenerativen Quellen stammen. Dabei ist die CO2-Reduktion im Wärmeenergiemarkt immer stärker im Fokus; hier soll zunehmend ...

Zum Produkt