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Energieinfrastruktur ist die Basis für eine funktionierende Energiewende

Aktuell befasst sich eine Vielzahl an Studien mit der Energiewende und beleuchtet die unterschiedlichsten Aspekte. Eines aber haben alle wissenschaftlichen Beiträge gemeinsam: Sie wollen einen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten und die politischen Entscheidungsträger auf die Vorteile der Nutzung einer vorhandenen Gas- und Wärmeinfrastruktur hinweisen.

von | 22.01.18

V.l.n.r.: Dr. Harald Hecking, EWI Research Institut, Köln, Dr. Dieter Steinkamp, Rheinenergie, Köln, Dr. Jörg Bergmann, OGE, Essen, Henning Deters, Gelsenwasser, Gelsenkirchen

Das ewi Energy Research & scenarios Institut in Köln (ewi ER&S) hat Ende 2017 eine im Auftrag von Gelsenwasser, Open Grid Europe und RheinEnergie erstellte diesbezügliche Studie der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Studie „Energiemarkt 2030 und 2050 – Der Beitrag von Gas- und Wärmeinfrastruktur zu einer effizienten CO2-Minderung“ zeigt auf, welchen Beitrag bestehende Gas- und Wärmenetze zu einer effizienten Treibhausgasminderung bis 2030 und 2050 leisten können. Dazu untersuchten die Autoren zwei mögliche Szenarien – Revolution und Evolution genannt – für eine Treibhausgasminderung entsprechend der deutschen Klimaziele bis 2030 und 2050. Im Szenario Revolution unterstellen sie eine ordnungsrechtlich forcierte Elektrifizierung der Endenergieverbrauchssektoren, in dem Gas- und Wärmenetze zunehmend an Bedeutung verlieren. Im Szenario Evolution gibt es hingegen keine ordnungsrechtlichen Vorgaben hinsichtlich bestimmter Technologien, bestehende Gas- und Wärmenetze werden weiter genutzt.
Vorgegebene Klimaziele erreichbar
In beiden Szenarien lassen sich die Klimaziele erreichen, so eines der zentralen Ergebnisse der Studie, doch das Szenario Evolution spart bis 2050 Kosten in Höhe von rund 140 Milliarden Euro ein. Zudem bietet dieses Szenario mehr Flexibilität, auf die heute noch nicht absehbaren technologischen Entwicklungen nach 2030 kosteneffizient zu reagieren. Damit werden Lock-In-Effekte durch eine frühzeitige technologische Festlegung vermieden, wie sie im Szenario Revolution gerechnet wirtschaftlich nachteilig entstehen. „Ein technologieoffener Ansatz erreicht die Treibhausgasminderungsziele zu deutlich geringeren Kosten als eine weitgehende Elektrifizierung des Endenergieverbrauchs“, sagte der Geschäftsführer von ewi ER&S, Dr. Harald Hecking, bei der Präsentation der Studienergebnisse. „Da wir nicht wissen, wie sich Märkte und Technologien in den kommenden Jahrzehnten entwickeln werden, bietet dieser Weg auch mehr Flexibilität und Chancen für eine unsichere Zukunft.“
Gasfernleitungsnetze unverzichtbar
Gas- und Wärme-Infrastrukturen werden benötigt, um die Klimaziele zwischen heute und 2030 mit Perspektive auf 2050 kosteneffizient zu realisieren. Vor diesem Hintergrund werden Gasfernleitungsnetze in beiden Szenarien dauerhaft benötigt. Sie sind zur Bereitstellung von gesicherter Leistung bei Verbrauchsspitzen oder in einer Dunkelflaute unverzichtbar, um einen damit einhergehenden großen Anstieg von Gaskraftwerkskapazitäten zu bedienen. Diese Kraftwerke werden, vereinfacht angenommen, direkt durch das Fernleitungsnetz mit Gas versorgt. Auch wenn die nachgefragte – ab 2030 zunehmend synthetische – Gasmenge insbesondere im Szenario Revolution stark sinkt, gibt es weiterhin einen sehr hohen Bedarf an Leistung, um die Kraftwerke in Situationen mit residualen Spitzenlasten beim Strom mit Gas zu versorgen. Die Fernleitungsnetze werden in diesem Szenario daher zwar im Durchschnitt relativ gering ausgelastet, in der Spitze aber sehr stark. Im Szenario Evolution ist die Jahresauslastung deutlich höher. Beides verdeutlicht, dass die Gasfernleitungsnetze in jedem Szenario unverzichtbar für das Erreichen der Treibhausgas-Minderungsziele sind. „Keiner von uns kann die Zukunft vorhersagen. Deshalb ist es gerade bei solch langfristigen Projekten wie der Energiewende wichtig, sich alle technischen Optionen offen zu lassen, um die angestrebten CO2-Einsparungen zu erreichen. Die Studie stellt klar heraus, dass eine Nutzung der bestehenden Gas- und Wärmeinfrastruktur der sinnvollste Weg ist. Daher plädieren wir für eine am Verbraucher und damit an den Kosten und der Akzeptanz ausgerichteten Umsetzung der Energiewende, mit Technologieoffenheit und Ideologiefreiheit“, so Dr. Jörg Bergmann, Sprecher der Geschäftsführung der Open Grid Europe. Die Studie veranschaulicht auf wissenschaftlicher Basis noch einmal, dass in beiden Szenarien Gas und Gasinfrastruktur sowie der Wärmemarkt insgesamt ein essentieller Bestandteil des zukünftigen Energiesystems sein werden. Angesichts der Verdopplung der Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien bis 2030 und einer Vervierfachung bis 2050 ist der Einsatz von Gaskraftwerken für die Bereitstellung der gesicherten Leistung in jedem Szenario unabdingbar für das zukünftige Energiesystem.
Die Studie „Energiemarkt 2030 und 2050 – Der Beitrag von Gas- und Wärmeinfrastruktur zu einer effizienten CO2-Minderung“ ist hier downloadbar.

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