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Fernwärmeleitung

Bremen: klimafreundliche Wärmeversorgung für bis zu 12.000 Wohnungen

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Autor: Kathrin Mundt

Der Heizkraftwerksbetreiber hkw blumenthal GmbH (hkw), eine 100%ige Tochter der AbfallWirtschaftsGesellschaft mbH Bassum (AWG), und der Energiedienstleister enercity bringen ihre Zusammenarbeit zur klimafreundlichen Wärmeversorgung in Bremen-Nord unter Dach und Fach. Am 9. Februar unterzeichneten Vertreter beider kommunaler Gesellschaften im Beisein des Diepholzer Landrats und hkw-Aufsichtsratsvorsitzenden Cord Bockhop eine Vereinbarung zur langfristigen Zusammenarbeit. Bis Mitte des Jahres sollen die fertigen Projektverträge der Kooperationspartner stehen.
Landrat Cord Bockhop: „Gemeinsamens Ziel von hkw und enercity ist die Vermarktung der bislang nicht im vollen Umfang genutzten Wärme aus dem Ersatzbrennstoff-Heizkraftwerk in Bremen-Blumenthal auf dem Standort der ehemaligen Bremer Wollkämmerei“.

120.000 MWh klimafreundliche Abwärme

enercity wird hierzu sukzessive ein neues Nahwärmenetz aufbauen, um Kundinnen und Kunden künftig eine klimafreundliche Wärmeversorgung anzubieten. Das Potential ist enorm – jährlich stehen ca. 120.000 Megawattstunden (MWh) überwiegend CO2-freie Abwärme aus dem Heizkraftwerk zur Verfügung. Damit können rund 12.000 Wohnungen in bestehenden Gebäuden mit durchschnittlichem Wärmeschutzstandard ihren Wärmebedarf decken.

Andreas Nieweler, Geschäftsführer der AWG, freut sich über die Zusammenarbeit: „Da die bei der Verbrennung von Ersatzbrennstoffen aus Abfall entstehende Wärme nach dem Wegfall der Bremer Wollkämmerei bislang nicht im größeren Umfang vor Ort genutzt werden kann, suchen wir schon seit längeren einen Partner, der diese Wärme vermarktet. Mit enercity haben wir einen zuverlässigen kommunalen Partner gefunden, der mit solchen Projekten Erfahrung hat.“

Aufbau eines neuen Wärmenetzes durch enercity

Im Stadtbezirk Bremen-Nord mit seinen ca. 100.000 Einwohnern gibt es mit Ausnahme von einigen lokalen Nahwärmeversorgungsgebieten bislang keine flächendeckende Fernwärmeversorgung. Für den Aufbau des neuen Wärmenetzes plant enercity, ausgehend vom Heizkraftwerk im Stadtteil Blumenthal, zunächst größere Wärmeabnehmer wie Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Wohnquartiere anzubinden. Die Leitungsbaumaßnahmen sollen im kommenden Jahr beginnen. Bereits Anfang 2025 könnten dann die ersten Kundinnen und Kunden von der klimafreundlichen Wärmeversorgung profitieren.
„Bislang nicht genutzte Abwärme zur Wärmeversorgung ganzer Stadtteile zu verwenden, ist optimaler Klima- und Ressourcenschutz. Hier liegen für Kommunen in Deutschland große Potenziale in der Reduktion von Kohlendioxid“, sagt enercity-CEO Dr. Susanna Zapreva. „Mit dem neuen Wärmenetz in Bremen-Nord wird enercity das neue Bindeglied zwischen Wärmeerzeuger und den Kundinnen und Kunden, die von dieser klimafreundlichen Wärme profitieren.“

Umweltfreundliche Abwärme dient der CO2-Reduktion Bremens

Abwärme aus der thermischen Abfallbehandlung gilt nahezu als frei von Kohlendioxid. Die Wärme aus dem Heizkraftwerk Blumenthal zeichnet sich darüber hinaus durch einen niedrigen Primärenergiefaktor und Emissionsfaktor nach dem Gebäudeenergiegesetz aus. Gebäudeeigentümer können durch Ablösung ihrer alten Heizungsanlage und den Bezug der Wärme einen Beitrag zur Energiewende leisten, das Klima schonen und zudem die gesetzlichen Anforderungen aus dem aktuellen Gebäudeenergiegesetz erfüllen. In dem Bericht der Enquete-Kommission für das Bundeslandes Bremen ist auch das Heizkraftwerk und dessen umweltfreundliche Abwärme als ein Baustein des Gesamtkonzeptes zur CO2-Reduzierung aufgeführt.

(Quelle: enercity)

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