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EnBW: Milliardeninvestition am nationalen Wasserstoff-Kernnetz

Die EnBW, eines der größten Energieunternehmen in Deutschland und Europa, will sich mit zunächst rund 1 Mrd. Euro am Auf- und Ausbau eines nationalen Wasserstoff-Kernnetzes beteiligen.

von | 23.07.24

Wasserstoff-Pipeline
Urheber: Swen Gottschall/Zukunft Gas

Dieses Kernnetz soll nach Planungen der Bundesregierung bis 2032 entstehen und wesentlicher Bestandteil eines zukünftigen European Hydrogen Backbone (EHB) werden. Über die Anbindung an das Kernnetz sollen in Zukunft insbesondere große Industriezentren, Kraftwerke und Erzeugungsanlagen mit Wasserstoff versorgt und darüber hinaus transnationale Korridore für den Wasserstoffimport eröffnet werden.

Wichtiger Einstieg in zukünftige Wasserstoffwirtschaft

„Das Wasserstoff-Kernnetz ist der Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft der Zukunft und damit die Voraussetzung für die vollständige Dekarbonisierung der deutschen Wirtschaft und das Erreichen der Klimaziele. EnBW begrüßt und unterstützt dieses wegweisende Vorhaben. Damit wird ein weiteres wichtiges Kapitel der Energiewende aufgeschlagen, in die unser Unternehmen bis 2030 insgesamt rd. 40 Mrd. Euro investieren wird“,

erklärt EnBW-Vorstandsmitglied Dirk Güsewell, verantwortlich für systemkritische Infrastruktur.

Im Rahmen eines gemeinsamen Antrags der deutschen Fernleitungsnetzbetreiber haben das EnBW-Tochterunternehmen terranets bw und die VNG/ONTRAS Gastransport konkrete Zusagen für Leitungsvorhaben bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Der Antrag muss von der Bundesnetzagentur allerdings noch genehmigt werden. Über diese Leitungen, die durch Umstellen von Bestandsleitungen, aber auch durch neu zu bauende Verbindungen entstehen, sollen Baden-Württemberg sowie große Teile Ost- und Mitteldeutschlands an das Wasserstoff-Kernnetz angeschlossen werden.

„Der Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoff-Infrastruktur wird nicht von heute auf morgen passieren und er wird technisch wie wirtschaftlich nur schrittweise möglich sein. Umso mehr wird es darauf ankommen, gleich zu Beginn wirksame Investitionsanreize für einen zügigen Auf- und Ausbau zu schaffen. Mit dem Amortisationskonto hat der Gesetzgeber eine Grundlage gelegt, die Differenz aus hohen Investitionskosten und anfangs noch geringen Einnahmen aus Netzentgelten auszugleichen. Weitere von uns geforderte Nachbesserungen am Finanzierungsrahmen, wie etwa eine Reduzierung des Selbstbehaltes für die Fernleitungsnetzbetreiber, wurden hingegen nicht berücksichtigt. Hier sehen wir noch Verbesserungsbedarf“,

so Güsewell weiter.

EnBW-Tochtergesellschaften sichern Anbindung mehrerer Bundesländer

H2-Kernnetz von ONTRAS. Quelle: ONTRAS Gastransport

Konkret hat die EnBW über ihre Tochter terranets bw zugesichert, die aktuell im Bau befindliche Süddeutsche Erdgasleitung (SEL) in das Wasserstoff-Kernnetz einzubringen. Die SEL wird nach ihrer Fertigstellung Bedarfsträger in Baden-Württemberg versorgen – zunächst mit Erdgas und später mit Wasserstoff. Dazu zählen u.a. die wasserstofffähigen Gaskraftwerke (Fuel Switch) in Heilbronn, Altbach/Deizisau und Stuttgart-Münster. Die Nutzung der SEL für das Wasserstoff-Kernnetz spart Zeit und Kosten, weil sie bereits weitgehend wasserstofffähig ausgeführt wird. Weitere mögliche Projekte sind darüber hinaus Transportleitungen nach Oberschwaben und an den Bodensee sowie eine grenzüberschreitende Verbindung von Frankreich bis in den Breisgau.

Die VNG-Tochter ONTRAS wird Wasserstoff-Transportleitungen im mitteldeutschen Raum realisieren und damit die Verbindung der Region Leipzig mit dem mitteldeutschen Chemiedreieck, den Industriezentren in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, dem Berliner Raum sowie dem Industriebogen Meißen schaffen. Weitere mögliche Projekte sind die Verbindung südlich von Berlin über Eisenhüttenstadt nach Polen bis in die Lausitz, die Strecke südlich von Rostock nach Glasewitz sowie weitere Anbindungsleitungen (Bild).

(Quelle: EnBW)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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