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Energiepolitischer Dialog Ruhr: NRW diskutiert über CO2-Management

Im Mittelpunkt der zweiten Auflage des Energiepolitischen Dialogs Ruhr, zu dem sich gestern rund 130 Gästen auf Zeche Zollverein in Essen einfanden, stand „eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion rund um eine privatwirtschaftlich geplante CO2-Infrastruktur, die Emittenten und Speicher bzw. Nutzer verbindet“, so der Veranstalter Open Grid Europe (OGE). Der Tenor der Diskutanten: Zwischen Netzbetreibern, Industrie und politischen Entscheidungsträgern sei eine enge Zusammenarbeit nötig; OGE selbst sieht sich dabei „als verbindendes Element und als strategischen Partners entlang der gesamten CO2-Wertschöpfungskette“.

von | 08.05.25

Energiepolitischer Dialog Ruhr von OGE: Auf dem Podium diskutierten v. l. : Thorsten Hahn (CEO Holcim Germany), Malte Bornkamm (Referatsleiter aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie), Dr. Steffi Ober (Leiterin Ökonomie und Forschungspolitik beim NABU), sowie Dr. Thomas Hüwener (Sprecher der Geschäftsführung bei OGE)
Bild: OGE

An der Diskussionsrunde, die von TV-Moderator Marco Seiffert moderiert wurde, nahmen neben Dr. Thomas Hüwener, Sprecher der Geschäftsführung von OGE, unter anderem Malte Bornkamm, Referatsleiter aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Dr. Steffi Ober, Leiterin Ökonomie und Forschungspolitik beim Naturschutzbund Deutschland e.V.( NABU), sowie Thorsten Hahn, CEO von Holcim Germany teil.

Rahmenbedingungen definieren – Vorhaben zügig umsetzen

„Der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD sendet aus OGE-Sicht die richtigen Signale und könnte nun schnell die richtigen Voraussetzungen für Carbon Management mit Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen”, hob Hüwener die Bedeutung externer Faktoren für den Hochlauf des Carbon Managements hervor. „Wir sind überzeugt, dass mit den passenden politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie attraktiven Investitionsbedingungen ein CO2-Transportnetz ermöglicht werden kann.“

Konsens bestand auch bei der Notwendigkeit, in Bezug auf das Kohlendioxid-Speicherungsgesetz (KSpG) sowie die Ratifizierung des London-Protokolls zügig handeln zu müssen. Für „rund 3,8 Mio. t CO2 aus der Zementproduktion“ müsse eine Lösung gefunden werden, „um das Gas via Pipeline an einen Speicherort zu transportieren“, so Zement- und Baustoffhersteller Holcim, das derzeit ein Pilotprojekt mit OGE in Lägerdorf bei Brunsbüttel plant.

Kontroverser wurde die Aufnahme des überragenden öffentlichen Interesses am KSpG diskutiert: Während der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Befürchtungen äußerte, ökologische Interessen könnten zu kurz kommen, betonte Thomas Hüwener, dass im Rahmen der vorgeschriebenen Planfeststellungsverfahren genau diese Belange sorgfältig diskutiert und abgewogen würden.

OGE zum Hintergrund von Carbon Management in NRW

„Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu sein. Die Industrien an Rhein und Ruhr haben sich in den vergangenen Jahren diesem Ziel angenommen und arbeiten mit Hochdruck daran, ihre Produktion umzustellen. Es gibt Sektoren, in denen die Umstellung auf Klimaneutralität aufgrund der Besonderheit der Produktionsprozesse herausfordernder ist („hard to abate“). Dabei handelt es sich z. B. um Grundstoffindustrien wie die Zement- oder Kalkindustrie. In diesen Sektoren soll das Carbon Management einen Beitrag leisten, um CO2-Emissionen zu verringern. Zentrale Herausforderung dabei: Wie transportiert man das abgeschiedene CO2 zu den Speichern oder zur Weiterverwendung und welche politischen Stellschrauben müssen dafür gedreht werden? OGE möchte eine Infrastrukturlösung anbieten und ein CO2-Netz als Verbindungsstück zwischen Emittenten und Speichern bzw. Nutzern aufbauen.“

Rückschau: Energiepolitische Dialoge der letzten Jahre im Überblick

 

(Quelle: OGE)


 

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