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Erster Abschnitt des Nowega-H2-Netzes geht in Betrieb

Der Fernleitungsnetzbetreiber Nowega GmbH hat den ersten Abschnitt seines Wasserstoffnetzes mit 55 km Leitungslänge in Betrieb genommen. In Nordhorn wurde die Erstbefüllung der Leitung zwischen Lingen und Bad Bentheim mit Wasserstoff gestartet. Der Abschnitt in Südwestniedersachsen bildet einen ersten Teil des H2-Kernnetzes und besteht zu 95 % aus bereits bestehenden Leitungen, die für den Wasserstofftransport umgerüstet wurden.

von | 27.03.25

Feierlicher Anlass in Nordhorn: H2-Erstbefüllung der 55 km langen Nowega-Leitung zwischen Lingen und Bad Bentheim
Urheber: Nowega

„Eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft gelingt nur, wenn wir die nötigen Leitungen mit Blick auf das Wasserstoff-Kernnetz vor Ort umstellen und errichten“, so Frank Doods, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Niedersachsen während der Veranstaltung. „Heute ist ein besonderer Tag für den Wasserstoffhochlauf in Niedersachsen und insbesondere für die Nowega GmbH, die sich mit diesem Projekt auf den Weg in die Zukunft macht. Das zeigt: Es geht voran.“

Der Netzabschnitt von Lingen nach Bad Bentheim bietet wichtige Anbindungsmöglichkeiten für Erzeuger und Nutzer von klimafreundlichem Wasserstoff. Nowega-Geschäftsführer Frank Heunemann erklärt, dass mit der Inbetriebnahme „die ersten Transportkapazitäten für die frühe Phase der Wasserstoffwirtschaft“ geschaffen werden und „der Fokus auf bestehende Leitungen“ ein kostengünstiger „Einstieg in den Wasserstofftransport“ sei.

Erste H2-Transporte ab Mitte April geplant

Zu Beginn wird der Netzabschnitt mit 28.500 m3 Wasserstoff befüllt und auf einen Druck von 3 bar gebracht. Bis Mitte April soll laut Dennis Hoeveler, Bereichsleiter Technik bei Nowega, die Betriebsbereitschaft hergestellt werden, was den Start erster Transporte ermögliche. Erster wichtiger Anschlussnehmer des Nowega-Netzes ist die 300 MW-Elektrolyseanlage der RWE-Generation in Lingen, die noch dieses Jahr grünen Wasserstoff aus erneuerbarem Strom produzieren soll. Mit der Konkretisierung des H2-Kernnetzes werde auch „die Verbindung zwischen unserem Elektrolyse-Standort Lingen und dem RWE-Wasserstoffspeicher in Gronau-Epe greifbar“, so Sopna Sury, COO Hydrogen bei RWE-Generation – eine wichtige Verbindung zur Belieferung von Kunden „wie der TotalEnergies in Leuna“.

Weitere Baumaßnahmen für zweites Halbjahr 2025 angekündigt

In der zweiten Jahreshälfte soll das Netz weiter Richtung Süden wachsen. Die Baumaßnahmen für den Transport von H2 zwischen Bad Bentheim und Legden im Münsterland sollen abgeschlossen werden. Weitere Verbindungen, etwa zum Wasserstoffspeicher in Epe und zum Chemiepark Marl, sollen folgen.

„Die Bereitstellung der ersten Abschnitte des Wasserstoffkernnetzes schaffen für die Unternehmen, die Wasserstoff erzeugen oder einsetzen wollen, die Sicherheit, dass die Transporte zeitgerecht möglich werden“, sagte Frank Heunemann.

Jetzt sei ein weitere konsequente Unterstützung für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft durch die neue Bundesregierung nötig, um sowohl die Herstellungskosten für klimafreundlichen Wasserstoff zu reduzieren als auch Anreize für dessen Einsatz zu schaffen. Dabei sei eine wirtschaftliche Nutzung von Wasserstoff im Rahmen industrieller Dekarbonisierung das Ziel, so Heunemann weiter.

Die Umstellung der Leitungen, die Teil des GET H2-Netzes sind, wird im Rahmen einer IPCEI-Förderung durch Mittel der Bundesregierung und des Landes Niedersachsen unterstützt.

(Quelle: Nowega GmbH)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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