Präziser Planungs- und Bauablauf
Die Grundlage für den Start der Bauarbeiten bildete der Planfeststellungsbeschluss der Bundesnetzagentur vom 27. September für den bayerischen Abschnitt C1. Dieser reicht von Münchenreuth im Landkreis Hof bis Marktredwitz im Landkreis Wunsiedel. Direkt nach der Genehmigung begann TenneT mit den umfassenden Vorbereitungen für diesen zentralen Bauabschnitt.
Tim Meyerjürgens, CEO von TenneT, betonte Anfang November die Bedeutung dieses Fortschritts: „Der erste Kabeleinzug für den SuedOstLink ist ein entscheidender Schritt zu einem modernen und klimafreundlichen Stromnetz. Das Projekt wird Realität und steht sinnbildlich für die Energiewende in Aktion. Wir müssen mit diesem Tempo weitermachen, um Deutschlands Energiewende erfolgreich umzusetzen.“
Zeitplan und Bohrverfahren
Die Umsetzung des Projekts erfolgt nach einem detaillierten und ambitionierten Zeitplan. Zunächst werden Kabelgräben in einer Tiefe von etwa 1,90 Metern ausgehoben und mit Schutzrohren ausgestattet. Diese Rohre dienen später der Aufnahme der Gleichstromkabel. Nachdem die Rohre verlegt sind, werden die Gräben wieder verschlossen.
Besonders anspruchsvoll gestaltet sich die Arbeit an Stellen, an denen der SuedOstLink Straßen, Eisenbahntrassen oder Flüsse kreuzt. Dort kommen spezialisierte Techniken wie das Spülrohr-, Pressbohr- oder Mikrotunnelverfahren zum Einsatz, die lediglich eine Start- und Zielgrube sowie begrenzte Baustellenflächen erfordern.
Logistik und Technik beim Kabeleinzug
Für den eigentlichen Kabeleinzug werden die schweren Kabeltrommeln über den Bayernhafen Regensburg oder den Hafen Kelheim per Schwerlasttransporte zu den Baustellen gebracht. Vor Ort werden Muffengruben ausgehoben, in denen die Kabel mithilfe von Seilwinden in die Schutzrohre eingezogen und anschließend verbunden werden. Eine Kabeltrommel reicht für Abschnitte von bis zu 1,7 Kilometern. Nach dem Einzug wird die Muffengrube wieder geschlossen, und die Kabel sind dauerhaft unterirdisch verlegt.
Das gesamte Bauvorhaben ist auf eine termingerechte Umsetzung ausgerichtet. Der SuedOstLink soll ab 2027 den Betrieb aufnehmen und damit als eine der zentralen Stromautobahnen der Energiewende Wind- und Solarenergie effizient zwischen Nord und Süd Deutschlands transportieren. Das Engagement und die Präzision bei der Umsetzung dieses Projekts zeigen, wie die Energiewende in die Praxis umgesetzt werden kann.
(Quelle: TenneT)