Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Fernwärmeversorger plant die klimaneutrale Wärmeversorgung in Fürstenwalde

Die Saarbrücker Iqony Energies GmbH betreibt in der östlich von Berlin gelegenen Gemeinde Fürstenwalde (Spree) ein rund 12 km langes Fernwärmenetz, über das Privatkunden und Wohnungsunternehmen sowie mehrere Gewerbebetriebe und kommunale Einrichtungen mit klimaschonender Wärme versorgt werden. Im Rahmen der unternehmenseigenen Strategie zur Dekarbonisierung sowie im Hinblick auf die Ausarbeitung einer kommunalen Wärmeplanung durch die Gemeinde hat Iqony nun die Arbeiten an einer konkreten Transformationsplanung für das Fürstenwalder Fernwärmenetz gestartet.

von | 21.11.24

Iqony arbeitet an der kommunalen Wärmewende
Quelle: Iqony

Eigene Zielsetzung der Essener Steag Iqony Group, zu der Fernwärmeversorger Iqony Energies gehört, ist es, bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen:

„Damit liegen wir mit unseren eigenen Zielen fünf Jahre vor der gesetzlichen Frist“, erläutert Andreas Loh, Geschäftsführer der Iqony Energies.

Im Rahmen der nun gestarteten Planungsarbeiten geht es darum, Strategien zu entwickeln, wie dieses Ziel in Fürstenwalde technisch erreicht werden kann. Dazu werden verschiedene Szenarien zur künftigen Entwicklung des Energiesystems insgesamt zugrunde gelegt, um möglichst auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. „Erste Ergebnisse wollen wir bis zum Sommer 2025 vorliegen haben“, so Florian Eder, der das Vorhaben bei Iqony verantwortet.

Zwischenziel 30 % erneuerbare Wärme bis 2030

Ein erstes Zwischenziel sieht gemäß gesetzlicher Vorgabe einen Anteil von 30 % Wärme aus erneuerbaren Energien oder unvermeidbarer Abwärme etwa aus industriellen Prozessen oder der Müllverbrennung vor. „Bei diesem Thema sind wir heute schon auf einem guten Weg und daher sehr zuversichtlich, dass wir dieses Ziel noch vor der gesetzlichen Frist erreichen werden“, so Andreas Loh.

Bei der Zukunftsplanung des Fürstenwalder Fernwärmenetzes legt Iqony großen Wert darauf, dass alle Konzepte und Maßnahmen die Voraussetzung erfüllen, bei einer späteren Umsetzung im Sinne der „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze“ (BEW) förderfähig zu sein.

Ausbaupläne

Neben der schrittweisen und vollständigen Umstellung der Wärmeversorgung auf klimaneutrale Wärmequellen beschäftigen sich die nun angelaufenen Planungsszenarien für das Fürstenwalder Wärmenetz auch mit Ausbauperspektiven.

„Das betrifft sowohl die Verdichtung des bestehenden Netzes durch den Anschluss bisher nicht versorgte Gebäude als auch die gänzlich neue Erschließung bisher noch nicht fernwärmeversorgte Bereiche der Stadt“, erläutert Hendrik Krein, der in Fürstenwalde lokaler Ansprechpartner der Iqony Energies ist: „Gerade im Hinblick auf mögliche Ausbauszenarien stehen wir in engem Austausch mit der Stadt, um hinsichtlich der kommunalen Wärmeplanung stets eng abgestimmt zu sein.“

Derzeitiges Versorgungsgebiet

Aktuell versorgt Iqony in Fürstenwalde Kundinnen und Kunden vornehmlich im Norden der Stadt sowie in Mitte. Während im Norden etwa im Pintsch-Viertel vornehmlich Gewerbe- und Industriekunden an das bestehende Wärmenetz angeschlossen sind, liegt der Schwerpunkt im Kosmonauten-Viertel auf der Versorgung von Wohn- und Freizeitimmobilien; ähnlich sieht in im Bereich Trebuser Straße, Jahnstraße, Ernst-Thälmann-Straße, Richard-Strauss-Straße, Karl-Liebknecht-Straße und Wriezener Straße aus: „Hier wollen wir sowohl im Bestand wachsen, als auch das Netz perspektivisch in Richtung Küstriner Straße und Martin-Luther-Straße hin erweitern“, so Hendrik Krein, der interessierte Immobilienbesitzer gerne entsprechend informiert und berät. In Mitte erstreckt sich das Bestandsnetz auf den Bereich rund um Bahnhof und Büroturm; auch hier plant Iqony das Versorgungsgebiet künftig zu erweitern.

(Quelle: Iqony)

Jetzt Newsletter abonnieren

Brennstoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Preistransparenzplattform aktualisiert: Fernwärmepreise vielerorts stabil
Preistransparenzplattform aktualisiert: Fernwärmepreise vielerorts stabil

Die Preise für Fernwärme bleiben an vielen Orten stabil oder sinken leicht. Dieser Trend geht aus einer Aktualisierung der Preistransparenzplattform Fernwärme hervor. Die Plattform der Verbände AGFW, BDEW und VKU war im Mai dieses Jahres online gegangen und hat zum Ziel, über Entstehung und Zusammensetzung von Preisen in der Fernwärme zu informieren. Dies soll für mehr Transparenz für Verbraucherinnen und Verbrauchern sorgen.

mehr lesen
Zehn Jahre Rädlinger primus line in Australien: Ein Rückblick
Zehn Jahre Rädlinger primus line in Australien: Ein Rückblick

Die Gründung einer Niederlassung in Australien, trotz begrenzter Erfahrung im Heimatmarkt mit grabenlosen Technologien, war ein ambitionierter Schritt der Rädlinger primus line GmbH im Jahr 2016. Nach über zwei Jahren Vorbereitung, darunter Überzeugungsarbeit bei Netzbetreibern und erste Projekte, wagte das deutsche Unternehmen den Sprung Richtung „Down Under“.

mehr lesen
Neues KI-Modell soll Wettervorhersagen präzisieren
Neues KI-Modell soll Wettervorhersagen präzisieren

Die Alibaba Damo Academy, der Forschungs- und Entwicklungszweig der chinesischen Alibaba Group, hat Anfang Dezember den offiziellen Start des KI-gestützten Wettervorhersagemodells „Baguan“ bekanntgegeben. Das Modell soll in der Lage sein, mit großer Genauigkeit Wetterprognosen zwischen einer Stunde und 10 Tagen abzugeben. Als Anwendungsbereiche für das Tool nennt die Damo Academy die Klimawissenschaft, die Stromlastprognose und die Prognose erneuerbarer Energien sowie den Umgang mit Naturkatastrophen.

mehr lesen
Rohrzertifizierung: SKZ und Alkoblan Pipes werden Partner
Rohrzertifizierung: SKZ und Alkoblan Pipes werden Partner

Das würzburgische Kunststoff-Zentrum SKZ und Alkoblan Pipes (Saudi-Arabien) haben eine strategische Kooperation im Bereich der Rohrzertifizierung und Produktüberwachung geschlossen, um die Qualitätsstandards für Kunststoffrohrsysteme weiter zu verbessern. Weiter soll die Zusammenarbeit die globale Wettbewerbsposition beider Unternehmen stärken und neue Maßstäbe bei der Herstellung, Überwachung und Zertifizierung von Kunststoffrohrsystemen setzen.

mehr lesen

Publikationen zum Thema

„Die Energiewende braucht die Wärme“

„Die Energiewende braucht die Wärme“

Autor: Interview mit Prof. Dr. Ingo Weidlich
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Prof. Dr.-Ing. Ingo Weidlich hat an der HafenCity Universität Hamburg (HCU) die Professur für Technisches Infrastrukturmanagement inne. Er arbeitet im Bereich der ingenieurwissenschaftlichen Forschung und begleitet die Entwicklung von Themen, die ...

Zum Produkt

Zustandserfassung von Fern- und Nahwärmenetzen durch drohnengestützte Thermografie

Zustandserfassung von Fern- und Nahwärmenetzen durch drohnengestützte Thermografie

Autor: Fernwärme-Forschungsinstitut, Hemmingen
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Die Definition einer fundierten Strategie für Instandhaltung und Sanierung im Bereich der leitungsgebundenen Wärmeverteilung mit einer zutreffenden Bestimmung der Nutzungsdauer von Netzabschnitten und damit einer präzisen zeitlichen Festlegung ...

Zum Produkt

Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit von werkmäßig gedämmten Doppelrohren

Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit von werkmäßig gedämmten Doppelrohren

Autor: Von Sönke Kraft
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Die messtechnische Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit der Wärmedämmung in werkmäßig gedämmten Doppelrohrsystemen scheiterte bislang an der im Vergleich zu Einzelrohrsystemen komplexeren Geometrie der Doppelrohrsysteme. Im Rahmen eines vom ...

Zum Produkt