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H2-Infrastruktur in Dresden/Meißen kann ab 2032 Realität werden

Nur durch die enge Zusammenarbeit zwischen Fernleitungs- und Verteilnetzbetreiber kann die Zukunftsvision einer funktionierenden Wasserstoff-Infrastruktur in der Region Dresden/Meißen ab 2032 Realität werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsam vom Fernleitungsnetzbetreiber ONTRAS und Verteilnetzbetreiber SachsenNetze in Auftrag gegebene H2-Machbarkeitsstudie des Ingenieurdienstleisters INFRACON. Die Studie bildet eine fundierte Grundlage für nachfolgende Planungsschritte und strategische Entscheidungen zur […]

von | 08.03.24

Machbarkeitsstudie: In der Region Dresden/Meißen rückt eine H2-Infrastruktur in greifbare Nähe
Foto: ONTRAS

Nur durch die enge Zusammenarbeit zwischen Fernleitungs- und Verteilnetzbetreiber kann die Zukunftsvision einer funktionierenden Wasserstoff-Infrastruktur in der Region Dresden/Meißen ab 2032 Realität werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsam vom Fernleitungsnetzbetreiber ONTRAS und Verteilnetzbetreiber SachsenNetze in Auftrag gegebene H2-Machbarkeitsstudie des Ingenieurdienstleisters INFRACON.

Die Studie bildet eine fundierte Grundlage für nachfolgende Planungsschritte und strategische Entscheidungen zur erfolgreichen Implementierung eines H2-Netzes im Nordraum von Dresden und in den umliegenden Kommunen. Für die Untersuchung wurden die erwarteten Energiebedarfe für Großkunden aus Industrie und Gewerbe sowie von Heiz- und Kraftwerken abgefragt, sodass ein möglichst realitätsnahes Bild der dafür notwendigen H2-Infrastruktur entstanden ist.

Inhalt der aktuellen Studie sind die H2-Netzanbindung und -Versorgung der Region Dresden/Meißen. Der dafür notwendige Anschluss ist bereits in der Modellierung des H2-Kernnetzes (Entwurfsstand: 11/2023) integriert, muss aber nach finaler Antragstellung der Fernleitungsnetzbetreiber noch genehmigt werden. In den nachgelagerten Verteilnetzen wie auch im Fernleitungsnetz werden zum Großteil vorhandene Gasleitungen umgestellt. Nur wenige Abschnitte und Anlagen müssen neu gebaut werden.

Wichtiger Schritt für regionale H2-Wirtschaft und Dekarbonisierung

SachsenNetze-Geschäftsführer Dr. Steffen Heine sagt: „Mit der H2-Anbindung werden vor allem für die Kraft- und Heizwerke erhebliche Potenziale zur CO2-Reduzierung erschlossen. Aber auch Großkunden im Nordraum von Dresden sowie den umliegenden Kommunen können davon profitieren. Die H2-Machbarkeitsstudie entfaltet damit Bedeutung für die gesamte Fokusregion und ist ein wichtiger Baustein für die Umsetzung des Dekarbonisierungskonzepts in Dresden. Der Erfolg hängt allerdings von den entsprechenden politischen Rahmenbedingungen und der Schnelligkeit des H2-Hochlaufs ab.“

„Die Anbindung der Region Dresden/Meißen an das deutschlandweite Wasserstoffnetz schafft optimale Voraussetzungen für die Entwicklung einer regionalen Wasserstoffwirtschaft“, betont Ralph Bahke, ONTRAS-Geschäftsführer und ergänzt: „Der damit mögliche Zugang zu Speichern und Importpunkten schafft eine hohe Flexibilität und Versorgungssicherheit und verbindet diesen sächsischen Wirtschaftsraum mit dem europaweit entstehenden Wasserstoffnetz (European Hydrogen Backbone).“

Kosteneffiziente Umstellung von Gasnetzen auf Wasserstoff gegeben

Die Kosten für die modellierte H2-Umstellmaßnahmen sowie H2-Neubaumaßnahmen sind stark von den individuellen Anforderungen der jeweiligen Kunden abhängig. Der Rahmen liegt beispielsweise für Dresden bei einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag.

Eine höhere planerische und wirtschaftliche Effizienz kann erreicht werden, wenn im Zuge der Umstellung von Großkunden auch die umgebenden Verteilnetze koordiniert umgestellt werden. Dies wurde im zweiten Szenario der Studie, im Gasnetzgebietstransformationsplan (GTP), untersucht. Die Möglichkeit zur sukzessiven Umstellung der regionalen Verteilnetze der SachsenNetze bis zum Jahr 2045 konnte durch den zweiten Teil der Studie ebenfalls bestätigt werden.

H2-Versorgungskonzept: auch kommunale Wärmeplanung profitiert

Auf H2 umgestellte Gasverteilnetze werden ein wichtiger Pfeiler für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in der Region und die Versorgung der vielen regionalen Industrie- und Gewerbegebiete sein. Die Einbeziehung von Wasserstoff auch in die kommunale Wärmeplanung schafft dabei zusätzliche Synergien und unterstützt eine resiliente Energieversorgung.

Am Energieversorgungs-Konzept für den Industriebogen im Landkreis Meißen wird seit 2021 intensiv gearbeitet. Auch ein Anschluss an das Wasserstoffnetz ist vorgesehen. Die regionale Verteilung des Wasserstoffs wurde in einer Machbarkeitsstudie im Jahr 2023 von SachsenNetze und Stadtwerke Riesa untersucht.

Eine weitere Studie zur H2-Netzanbindung der Region Ostsachsen/Lausitz wird aktuell ausgearbeitet und noch in diesem Frühjahr fertiggestellt.

(Quelle: ONTRAS und SachsenNetze GmbH)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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