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Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz nimmt Fahrt auf

Als Teil des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes mit 9.700 km Wasserstoffleitungen ist HH-WIN ein wichtiger norddeutscher Verteilknoten mit Anschluss an alle wichtigen Verbrauchs- und Erzeugungsregionen Deutschlands.

von | 14.02.25

HH-WIN Bauarbeiten laufen an vielen Stellen Hamburgs, so wie hier in der Nähe der A7.
Foto: Hamburger Energienetze

Der Aufbau des Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netzes HH-WIN nimmt Fahrt auf. Die Bauarbeiten konzentrieren sich 2025 auf mehrere großen Abschnitte im Süden der Hansestadt und liegen voll im Zeitplan. Weitere Genehmigungsverfahren und Ausschreibungen laufen plangemäß. Mit HH-WIN schaffen die Hamburger Energienetze die Grundlage für eine künftige klimaneutrale Energieversorgung der Industrie.

Das Projekt wird im Rahmen des Programms Important Projects of Common European Interest (IPCEI) von der Bundesregierung und der Freien und Hansestadt Hamburg gefördert. Voraussetzung dafür ist, dass bis 2027 bereits 40 km des insgesamt 60 km langen Netzes betriebsbereit sind. Bis 2032 soll HH-WIN auf 60 km wachsen und allen wichtigen energieintensiven Industriebetrieben in Hamburg Wasserstoff bereitstellen.

„Wir freuen uns, dass wir mit dem Projekt voll im Zeitplan liegen“, sagt Michael Dammann, Technischer Geschäftsführer der Hamburger Energienetze. „Ausschlaggebend dafür sind die umfangreichen Vorplanungen und erste Leitungsarbeiten 2024, und der intensive Austausch mit allen Beteiligten. Damit sichern wir einzigartige Chancen für die Hamburger Industrie und die wirtschaftliche Entwicklung unseres Industriestandorts.“

Als Teil des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes mit 9.700 km Wasserstoffleitungen ist HH-WIN ein wichtiger norddeutscher Verteilknoten mit Anschluss an alle wichtigen Verbrauchs- und Erzeugungsregionen Deutschlands. Mit Großelektrolyse, Großindustrie und Importterminal liefert das Projekt frühzeitig die Basis für den Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft im Norden. Nach aktuellen Planungen spart Hamburg bis 2032 rechnerisch rund 1,4 Mio. t CO2 ein, indem 6,4 TWh fossiler Energie durch grünen Wasserstoff ersetzt werden.

Effizienz durch modere Planungs- und Bauverfahren

Im Süden der Hansestadt laufen die Bauarbeiten bereits auf Hochtouren: Entlang der Harburger Straßen Am Radeland, Moorburger Bogen und Moorburger Straße liegen schon die ersten Kilometer Stahlrohre unter der Erde. In Finkenwerder und im Gewerbegebiet Hausbruch laufen die letzten Vorbereitungen. Auch entlang der Autobahn A7 geht es voran: Hier sind ein mehr als zwei Kilometer langes Teilstück sowie die Tunnelquerungen des Altenwerder Hauptdeiches fast fertiggestellt. Ein zweiter Tunnelvortrieb unter der Finkenwerder Straße und der Hafenbahn startet in den nächsten Wochen. Um effizient bauen zu können, legen die Hamburger Energienetze hier parallel die Wasserstoffleitungen und die Gasversorgung für das entstehende Kraftwerk und nutzen so Synergien bei den Infrastrukturmaßnahmen.

Auch die Luftfahrtstandorte in Finkenwerder sollen ab 2027 mit Wasserstoff versorgt werden. Dafür bauen die Hamburger Energienetze derzeit die Anschlussleitungen aus Richtung Altenwerder aus. Ein mehr als zwei Kilometer langes Teilstück steht kurz vor dem Baubeginn, die westlichen 2,6 Kilometer Leitungen im Norden Finkenwerders werden ab dem Frühjahr errichtet. Parallel dazu wird das Unternehmen die Bauvorhaben für zentrale Leitungsabschnitte im Hafen ausschreiben, darunter die Anbindung des Elektrolyse-Standorts Moorburg und Teile der Anbindung an das Wasserstoff-Fernleitungsnetz, das in Niedersachsen die Hamburger Landesgrenze erreicht.

„Um die Verkehrseinschränkungen während der Bauarbeiten so gering wie möglich zu halten, setzen wir auf modernste Planungs- und Bauverfahren“, sagt Dammann. „Für die Querung einiger Hauptverkehrsstraßen und Bahntrassen nutzen wir geschlossene Bauweisen wie Tunnelvortrieb und Bohrspülverfahren. Überall dort, wo Anwohnerinnen und Anwohner von den Baumaßnahmen betroffen sein könnten, bieten wir Informationsveranstaltungen an und suchen den direkten Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern“.

(Quelle: HH Win)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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