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HH-WIN: H2-Umrüstung für europäisches Fernleitungsnetz

Die Hamburger Energienetze integrieren eine bestehende Gasleitung in das Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz (HH-WIN) und schaffen so den Anschluss an das europäische Fernleitungssystem im Süden Hamburgs. Das soll den Bauaufwand reduzieren, spart laut Unternehmen rund 18 Mio. Euro und entlastet den Verkehr. Statt einer neuen Trasse zwischen Hausbruch und Rosengarten wird eine frühere Hochdruckleitung eines bis 2004 stillgelegten HEW-Gaskraftwerks genutzt. Der Kaufpreis liege deutlich unter den ursprünglich kalkulierten Investitionskosten.

von | 10.04.25

Wasserstoffprojekt: Hamburger Energienetze integrieren eine bestehende Gasleitung in das Hamburger H2-Industrienetz (HH-WIN)
Bild: designed by Freepik

„Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein, um das Ende des fossilen Zeitalters schnellstmöglich einzuleiten und unsere Klimaziele zu erreichen“, so Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft. „Mit 18 Mio. Euro Ersparnis und einer Reduzierung der Baumaßnahmen zeigen die Hamburger Energienetze verantwortungsvolles Handeln im Sinne der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger. Ich begrüße den Erwerb und das Umnutzen dieser bestehenden Gasleitung, denn sie ist für alle Beteiligten ein Gewinn und bringt das Wasserstoffprojekt HH-WIN und damit die Energiewende in unserer Stadt um einen wesentlichen Schritt voran.“

Geförderte Maßnahme entlastet auch den Verkehr

Die zu 70 % vom Bund und zu 30 % von Hamburg geförderte Maßnahme (IPCEI) senkt die Gesamtprojektkosten, sofern der Kostenrahmen eingehalten wird. Durch die Nutzung der Bestandsleitung entfallen rund sieben Kilometer Leitungsbau – unter anderem durch ein Waldstück in den Harburger Bergen. Lediglich kurze Anschlussstrecken in Niedersachsen und an der Stader Straße sind noch nötig. Auch geplante, verkehrssensible Baustellen – etwa an der Cuxhavener Straße und dem Ehestorfer Weg – werden überflüssig. Neue Bauarbeiten beschränken sich auf die Straße Am Radeland sowie kurze Abschnitte entlang landwirtschaftlicher Flächen.

Prüfergebnisse der Molchung überzeugend

„Die Ergebnisse der ‚Molchung‘ – das ist die umfassende Prüfung der Leitung mit hochsensiblen Sonden – hat uns selbst überrascht“, sagt Michael Dammann, Technischer Geschäftsführer der Hamburger Energienetze. „Der Stahl der Bestandsleitung ist vollständig wasserstoffgeeignet, so dass wir die Leitung mit geringem Instandsetzungsaufwand für den Anschluss von HH-WIN ans Fernleitungsnetz einsetzen können. Das senkt die Investitionskosten und erspart Baumaßnahmen an verkehrssensiblen Orten und im Wald der Harburger Berge.“

Die Leitung ist dank Stickstofffüllung und kathodischem Korrosionsschutz in gutem Zustand. Eine technische Prüfung wurde im Februar abgeschlossen, weitere Detailprüfungen folgen. Die geplante Inbetriebnahme der ersten 40 Kilometer von HH-WIN im Jahr 2027 bleibt unverändert. Alle weiteren Abschnitte werden wie geplant weitergebaut.

(Quelle: Hamburger Energienetze)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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