Generic filters
FS Logoi

Industriepapier skizziert Europas Energiezukunft

Die dänische Investmentfirma Copenhagen Infrastructure Partners (CIP), der belgische Übertragungsnetzbetreiber Elia Group und der Fernleitungsnetzbetreiber Gascade haben Anfang April auf der WindEurope-Konferenz in Kopenhagen das gemeinsame Industriepapier „Grüner Strom und Wasserstoff“ vorgestellt. Das Dokument unterstreicht die Notwendigkeit, Strom- und Wasserstoffinfrastrukturen integriert zu planen und private Investitionen in Höhe von jährlich rund 200 Mrd. Euro zu mobilisieren, um ein wettbewerbsfähiges, widerstandsfähiges und dekarbonisiertes Energiesystem bis 2050 zu schaffen.

von | 23.04.25

Laut Industriepapier soll künftig besonders Offshore-Windenergie stärker mit der Wasserstoffproduktion gekoppelt werden
Quelle: pixabay

Christoph von dem Bussche

„Elektronen und Moleküle ergänzen sich gegenseitig und werden für ein optimiertes Energiesystem von entscheidenderBedeutung sein. Um dies zu erreichen, ist eine enge Abstimmung beim Ausbau der Strom- und Wasserstoffnetze an Land und auf See erforderlich“, erklärte Gascade-CEO Christoph von dem Bussche. „Mit dem neuen Verband ENNOH schaffen wir auf europäischer Ebene den notwendigen Rahmen für die Entwicklung einer effizienten Wasserstofftransportinfrastruktur und stärken die Zusammenarbeit mit der Stromseite.“

Synergien zwischen Elektronen und Molekülen als Schlüssel für Effizienz

Das Papier betont, dass Europa Erneuerbare-Energien-Kapazitäten, Stromnetze und Wasserstoffinfrastrukturen parallel ausbauen muss, um Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit zu erreichen. Besonders Offshore-Windenergie soll künftig stärker mit der Wasserstoffproduktion gekoppelt werden, um Transportkosten zu senken und regionale Überschüsse optimal zu nutzen. Ein flexibler Betrieb von Elektrolyseuren, der sich an volatile Strompreise und Erzeugungsspitzen anpasst, soll die Wirtschaftlichkeit grünen Wasserstoffs erhöhen.

Private Investitionen und regulatorische Flexibilität als Treiber

Laut Thomas Dalsgaard, Partner bei CIP, erfordert der notwendige Ausbau jährliche Investitionen von 200 Mrd. Euro, die nur durch eine engere Zusammenarbeit zwischen privaten Kapitalgebern und Übertragungsnetzbetreibern realisierbar seien. Das Papier fordert regulatorische Anpassungen, um Risiken fair zu verteilen und Anreize für systemdienliche Wasserstoffproduktion zu setzen.

Stefan Kapferer, CEO des Berliner Stromanbieters 50Hertz, hebt hervor, man brauche „abgestimmte Planungsprozesse auf allen Ebenen – von der EU bis zu den Meeresbecken der Nord- und Ostsee“. Die vorgeschlagenen Maßnahmen reichen von der Kopplung europäischer Auktionsmechanismen für Erneuerbare und Wasserstoff bis hin zu gemeinsamen Netzausbauplänen.

Das vollständige Dokument „Grüner Strom und Wasserstoff für ein wettbewerbsfähiges, widerstandsfähiges und sauberes europäisches Energiesystem“ steht zum Download bereit.

Weitere Infos zur WindEurope

(Quelle: Gascade)


Lesen Sie auch:

GASCADE: Initiale Wasserstoff-Befüllung des ersten Pipelineabschnitts gestartet

VKU-Umfrage: Mehrheit sieht Klimaneutralität bis 2045 kostenbedingt kritisch

Projekt zur grünen Wasserstoffproduktion in der Region Westpommern wird Förderung der EU erhalten

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Informier' dich doch!

Jetzt den monatlichen 3R-info-Newsletter abonnieren!

75 Jahre rbv: Der Blick geht nach vorn
75 Jahre rbv: Der Blick geht nach vorn

Unsere Zukunft beginnt heute und sie entsteht durch kluge Weichenstellungen im Hier und Jetzt. Dass der Rohrleitungsbauverband e. V. (rbv) diese Haltung seit 75 Jahren mit Leben füllt, erlebten die Teilnehmer:innen auf der rbv-Jubiläumstagung am 8. und 9. Mai 2025 in Bonn. Die sorgfältig vorbereitete Staffelstabübergabe in der Hauptgeschäftsführung und die vielen gut strukturierten Transformationsansätze innerhalb des Verbandes machen deutlich, dass der rbv entschlossen nach vorne blickt und seine Rolle als verlässlicher Partner, Meinungsbildner und Wegbereiter für einen qualitativ hochwertigen Leitungsbau in der Branche festigt.

mehr lesen
Neuer Absperrschieber für klassische Trinkwasseranwendung
Neuer Absperrschieber für klassische Trinkwasseranwendung

Der Heidenheimer Armaturenhersteller Erhard hat eine neue Generation des Absperrschiebers Multamed  auf den Markt gebracht. Diese erscheint im in neuem Design und ist laut Hersteller, bedingt durch die verwendeten Werkstoffe, für den Einsatz in „verschiedensten Medien und Anwendungsgebieten“ geeignet, Haupteinsatzgebiet bleibe jedoch die klassische Trinkwasseranwendung.

mehr lesen
Neue GFK-Rohre sichern historischen Kanal in Aachen
Neue GFK-Rohre sichern historischen Kanal in Aachen

In der Aachener Bismarckstraße hat die Sanierungstechnik Dommel GmbH im Auftrag der Regionetz GmbH einen 110 m langen, gemauerten Mischwasserkanal aus dem Jahr 1900 instandgesetzt. „Komplexe Geometrien, beengte Platzverhältnisse und laufender Verkehrsbetrieb in der stark frequentierten Innenstadtlage“ machten laut Unternehmen die Sanierung besonders herausfordernd.

mehr lesen
INES-Pressestatement zum Mai-Update der Gas-Szenarien
INES-Pressestatement zum Mai-Update der Gas-Szenarien

Die Initiative Energien Speichern e.V. (INES) hat heute eine Stellungnahme zum Mai-Update ihrer Gas-Szenarien abgegeben. In den zweimonatigen Updates analysiert der Verein die jeweils aktuelle Gasversorgungslage in Deutschland für den darauffolgenden Winter unter verschiedenen Wetterbedingungen. Nachdem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Füllstandsvorgaben herabgesetzt worden sind, hat INES zusätzlich die Auswirkungen geringerer Gasspeicherfüllstände analysiert.

mehr lesen
Neue Absperrklappe für Wasseranwendungen auf dem Markt
Neue Absperrklappe für Wasseranwendungen auf dem Markt

Ebro Armaturen, Hersteller von Absperr- und Regelarmaturen, hat eine neue Absperrklappe, die „speziell für anspruchsvolle Wasseranwendungen entwickelt wurde“, wie das Unternehmen im Mai informiert. Aufgrund „ihres strömungsoptimierten Designs“ soll sie Druckverluste verringern und sich daher besonders für Leitungen mit hohen Wassermengen eignen.

mehr lesen

Publikationen zum Thema

Einfluss von Wasserstoff auf Kunststoffrohre und Formteile untersucht: Wasserstoffintegrität belegt

Einfluss von Wasserstoff auf Kunststoffrohre und Formteile untersucht: Wasserstoffintegrität belegt

Autor: Von Andreas Redmann
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Als Energieträger der Zukunft soll grüner Wasserstoff zur Dekarbonisierung von Gebäuden, Verkehr und Industrie beitragen. Um dieses Potenzial gerade für den Gebäudesektor produktiv zu machen, gilt es aktuell die in Gasverteilnetzen eingesetzten ...

Zum Produkt

Wasserstoff aus Verteilnetzsicht – Beimischung oder 100 %?

Wasserstoff aus Verteilnetzsicht – Beimischung oder 100 %?

Autor: Von Jörg Heinen, Stefan Stollenwerk und Martin Wiggering
Themenbereich: Gas & Erdgas

Anhand öffentlich zugänglicher Daten und relevanter technischer Parameter wird der aktuelle Stand der Wasserstoffintegration in öffentliche Gasnetze auf deutscher und europäischer Ebene untersucht. Die Ergebnisse werden diskutiert und um ...

Zum Produkt

Polyamid 12 für den Betrieb von Gasrohrleitungen bis 16/18 bar

Polyamid 12 für den Betrieb von Gasrohrleitungen bis 16/18 bar

Autor: Von Hermann van Laak, Jan Heimink, Andreas Frank, Mario Messiha, Thomas Kratochvilla und Christoph Bruckner
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Dieser Fachbericht präsentiert Polyamid 12 (PA-U12) für Hochdruckrohrleitungen als eine einfach zu installierende Alternative zu Stahl. Sie weist das hervorragende Eigenschaftsprofil von PA-U12-Rohren für alternative Verlegetechniken nach, und ...

Zum Produkt