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Innere Erschließung in Oldenburg abgeschlossen

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Autor: Sina Ruhwedel

Es ist ein Großprojekt, dessen finale Realisierung noch einige Jahre dauern wird: Mitten in der Oldenburger Innenstadt möchte EWE ein neues urbanes Quartier entstehen lassen – mit Raum für Gewerbe, Dienstleistungen, Wohnen und Gastronomie. Das zu bebauende Areal befindet sich zwischen Hauptbahnhof und Pferdemarkt – in unmittelbarer Nähe bereits bestehender Liegenschaften von EWE auf einer Fläche von 4,5 Hektar.  

Der erste Startschuss ist Anfang 2020 gefallen: Im Auftrag der EWE erfolgte die innere Erschließung des Geländes mit allen Straßen- und Kanalsystemen sowie sämtlichen Versorgungsleitungen. Als Planer zeichneten die Wessels und Grünefeld Ingenieurberatung aus Garrel sowie der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) aus Oldenburg verantwortlich. Die Bauausführung realisierten in einer Arbeitsgemeinschaft die Firmen Otto Lieke GmbH & Co. KG sowie die Meybau GmbH & Co. KG. 

Einer der zentralen Punkte bei den Erschließungsarbeiten für das Areal war es, ein effektives Regenwassermanagement zu gewährleisten. In der Vergangenheit haben Starkregenereignisse gezeigt, wie wichtig es ist, entsprechende Vorkehrungen zu treffen, um unerwünschte Überflutungen und die damit verbundenen Schäden zu vermeiden. Gerade die zentrale Lage in der Innenstadt bedeutet, dass eine hohe Flächenversiegelung vorliegt, wodurch die schnelle Aufnahme bzw. Ableitung von plötzlich auftretenden großen Wassermassen zum riesigen Problem werden kann. So galt es hier nicht nur Maßnahmen für das effektive Ableiten von Regenwasser zu berücksichtigen, sondern auch umfassende präventive Schutzmaßnahmen, wie Regenrückhaltebecken für die Zwischenspeicherung von Niederschlagswasser mit ausreichendem Volumen einzuplanen, um im Falle eines Falles die Kanalnetze vor Überlastung zu schützen. 

Dafür wurde ein Bauvolumen von 5,7 Mio. Euro investiert und für das EWE-Areal ein durchdachtes Regenwasserkonzept erstellt, inklusive ausreichender Stauraumkanäle. Mit der Lieferung des gesamten Materials für die Regenwasserkanalisation wurde BERDING BETON beauftragt. Das Unternehmen verfügt über eine langjährige Erfahrung in Bezug auf die Herstellung hochwertiger Betonprodukte im Kanalbau. Zu den Kernkompetenzen gehört die maßgeschneiderte Sonderanfertigung einzelner Bauteile nach den individuellen Wünschen der Kunden. Auch in diesem Fall wurden alle Rahmen, Bauwerke und Schächte individuell für das Bauvorhaben im Werk vorgefertigt, was den späteren Einbau wesentlich beschleunigte; insgesamt rund 4.000 Tonnen Rahmen sowie 1.000 Tonnen Rohre und Schächte. Oder mit anderen Worten: verbaut wurden 760 m Betonrohre (DN 300/DN 1000sowie 520 m Stahlbetonrechteckrohre mit entsprechenden Anfangs- und Endstücken. Diese Rahmenkanäle hatten teilweise imposante Ausmaße, so z. B. 250 Meter in den Abmessungen 1.950 x 900 x 2.800 mm und mit einem Einzelgewicht von 12,5 Tonnen bzw. 110 Metern mit den Maßen 4.100 x 900 x 2.800 mm und einem Gewicht von 22,5 Tonnen. 

Alle Betonteile für die erstellten 17 Haltungen wurden von BERDING BETON unter Berücksichtigung höchster Qualitätsstandards gefertigt. Sie sind wasserdicht, auftriebssicher, statisch hoch belastbar und flexibel hergestellt. Werkseitig eingebaute Dichtungen garantieren darüber hinaus, dass auch die Verbindungen zwischen zwei Rahmenkanälen wasserdicht sind. Hierfür sorgt eine aufgeklebte Keil-Gleitdichtung nach EN 681-1 und ein Scherlastübertragungselement mit unterschiedlichen Shorehärten. Die Verbindung ist bis 1,00 bar von innen nach außen und umgekehrt wasserdicht.  

Da Wasser ein wertvolles Gut ist, ist ein ökologischer, aber auch wirtschaftlicher Umgang mit diesem Element wichtig. So wurden die Anfangs- und Endteile der Haltungen mit Schlammfängen ausgestattet. Zur kontrollierten Abgabe des gespeicherten Wassers wurde ein Drosselbauwerk inklusive zweier Schieber DN 200 und einer Stahldrossel eingebaut – mit einem Gewicht von 31,4 Tonnen. Zu den weiteren von BERDING BETON gelieferten Sonderbauwerken zählen zwei Notüberlaufbauwerke mit den Abmessungen 2.000 x 2.000 x 2.100 mm sowie 2.000 x 2.000 x 2.200 mm. Sie sind jeweils mit einem Schieber DN 300 und Trennwänden inklusive Dammbalken ausgestattet. 

Für die Bauausführenden war nicht nur die termingerechte und damit platzsparende Lieferung aller Bauwerke durch BERDING BETON von großem Vorteil, sondern auch, dass alle Komponenten einbaufertig zur Baustelle transportiert wurden. Außerdem standen bei technischen Problemen die BERDING BETON Mitarbeiter jederzeit für eine schnelle Lösung zur Verfügung, so dass in guter Zusammenarbeit jede Hürde genommen werden konnte und die Bauarbeiten wunschgemäß Ende 2020 fristgerecht abgeschlossen werden konnten. 

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