Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Klimafreundliche Abwärme aus Rechenzentrum für rund 600 Haushalte in Hattersheim

Die Frankfurter Mainova AG heizt künftig über 600 Haushalte in Ein- und Mehrfamilienhäusern in Hattersheim am Main mit klimafreundlicher Abwärme aus einem Rechenzentrum von NTT DATA. Der regionale Energieversorger und der weltweit operierende Rechenzentrumsbetreiber Global Data Centers, ein Geschäftsbereich von NTT DATA, stellten zusammen mit den Projektentwicklern Kleespies und Saentis Family Office am 18. Juni das innovative Energiekonzept in Anwesenheit vom Hattersheimer Bürgermeister Klaus Schindling vor.

von | 08.07.24

Foto (von links): Frank Kleespies (Geschäftsführer von Kleespies), Alexander Steinhoff (Geschäftsführer des Saentis Family Office) Diana Rauhut (Vorständin der Mainova AG), Anne de Condé (Geschäftsführerin der NTT Global Data Centers EMEA GmbH) sowie Hattersheims Bürgermeister Klaus Schindling bei der Vorstellung des Projekts in der Mainova-Energiezentrale im Rechenzentrum von NTT DATA
Foto: Mainova AG

„Seit Beginn unseres Geschäftsbetriebs in Deutschland suchen wir nach geeigneten Partnern zur Nutzung unserer CO2-freien Abwärme aus unseren Rechenzentren. Wir sind froh, dass wir mit diesem Projekt zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in Hattersheim beitragen können. Das Projekt zeigt ein weiteres Mal, dass es wirtschaftlich sinnvolle Möglichkeiten gibt, Abwärme aus unseren modernen Colocation-Rechenzentren erfolgreich zu nutzen”, betonte Anne de Condé, Geschäftsführerin, NTT Global Data Centers EMEA GmbH.

Gemeinsames Versorgungskonzept für Bestands- und Neubaugebiete

Mainova betreibt bereits seit 2014 ein Nahwärmenetz, über das sie das Wohngebiet am Hugo-Hoffmann-Ring mit Biomethan aus einem Blockheizkraftwerk versorgt. Die unmittelbare Nachbarschaft eines vor Ort entstehenden Neubaugebiets und eines Rechenzentrums von NTT DATA schafft ideale Voraussetzungen für ein gemeinsames Versorgungskonzept:

Neubau- und Bestandswohngebiet werden künftig über ein gemeinsames Wärmenetz verbunden, das fast vollständig mit der klimafreundlichen Server-Abwärme aus dem Rechenzentrum versorgt werden kann. Das gasbetriebene Blockheizkraftwerk des bestehenden Nahwärmenetzes bleibt für Spitzenlasten und als Redundanz erhalten.

Ökostrom für Betrieb der Großwärmepumpen

Zur Abdeckung der insgesamt rund 5 GWh Wärmebedarf im Jahr errichtet und betreibt Mainova eine neue Energiezentrale, die in enger Kooperation mit NTT DATA in die Kältezentrale des Rechenzentrums integriert wird. Zwei Großwärmepumpen, die voraussichtlich Ende 2024 in Betrieb gehen, bringen dort die Abwärme von rund 30 °C auf die für das Wärmenetz erforderlichen 70 bis 75 °C. Darüber hinaus erzeugt eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Rechenzentrums mit rund 250 PV-Modulen und einer Leistung von knapp 100 kWp (Kilowatt-Peak) umweltschonenden Ökostrom. Sie deckt rund ein Zehntel des Stromverbrauchs der Wärmepumpen ab.

Mainova-Vorständin Diana Rauhut zum Projekt:

„Mit diesem Vorzeigeprojekt heizen wir in Zukunft erstmals außerhalb Frankfurts ein Neubaugebiet und ein Bestandsquartier mit klimafreundlicher Abwärme aus einem Rechenzentrum. Das freut mich sehr. Auch deshalb, weil wir dadurch ein bisher mit Gas versorgtes Nahwärmenetz frühzeitig dekarbonisieren. Großwärmepumpen erhöhen die Abwärme aus dem Rechenzentrum auf die nötigen 70 bis 75 °C. Einen Teil ihres Strombedarfs decken 250 Photovoltaikmodule auf dem Dach des Gebäudes. Das bestehende Blockheizkraftwerk in der Heizzentrale bleibt weiter in Betrieb und sichert als Redundanz und bei Spitzenlasten die Versorgung der 600 Haushalte. Alles in allem realisieren wir hier in Hattersheim ein innovatives Klimaschutzprojekt, von dem die Menschen vor Ort und die Kommune gleichermaßen profitieren.“

(Quelle: Mainova)

Jetzt Newsletter abonnieren

Brennstoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

IKT-Prüfsiegel für Sedimentationsanlagen 3P Hydroshark
IKT-Prüfsiegel für Sedimentationsanlagen 3P Hydroshark

Neue Prüfzeugnisse bescheinigen den Sedimentationsanlagen 3P Hydroshark des Regenwasserspezialisten 3P Technik in allen Dimensionen ein hohes Rückhaltevermögen von abfiltrierbaren Stoffen kleiner 63 µm. Die Prüfzeugnisse bestätigen auch, dass an die Anlagen deutlich größere Flächen angeschlossen werden können.

mehr lesen
„Rh2ein-Main Connect“ gilt als regionales H2-Leuchtturmprojekt
„Rh2ein-Main Connect“ gilt als regionales H2-Leuchtturmprojekt

Das Wasserstoff-Verteilnetz „Rh2ein-Main Connect“, das im letzten November in Berlin im Rahmen des Innovationspreises Neue Gase mit dem Sonderpreis ausgezeichnet wurde, gilt der Jury „als visionäres Regionalprojekt“. Wasserstoff spielt für eine klimafreundliche Energieversorgung eine zunehmend wichtige Rolle – diesem Umstand trägt nach Meinung der Jury „Rh2ein-Main Connect“ Rechnung.

mehr lesen
DEW21 übernimmt Kneip Leitungstiefbau und Infrastrukturtechnik GmbH
DEW21 übernimmt Kneip Leitungstiefbau und Infrastrukturtechnik GmbH

Laut Mitteilung vom 16. Januar hat die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) zum 1. Januar 2025 die Firma Kneip Leitungstiefbau und Infrastrukturtechnik GmbH erworben. Diese soll in Zukunft als „eigenständige Tochtergesellschaft innerhalb der DEW21 Gruppe agieren“. Mit der Übernahme möchte die DEW21 „den zukünftigen Anforderungen im Bereich Netzausbau gerecht“ werden, „die Versorgungssicherheit zu stärken und die Innovationskraft in der Region weiter“ ausbauen.

mehr lesen
Gütegemeinschaft Kanalbau: Neue digitale Qualifikationsangebote
Gütegemeinschaft Kanalbau: Neue digitale Qualifikationsangebote

2024 hat die Gütegemeinschaft Kanalbau weitere digitale Formate entwickelt, die umfangreiches Fachwissen bereitstellen und allen Interessierten Weiterbildung im gewünschten Umfang ermöglichen. Alle Angebote zielen darauf ab, die Ausführungsqualität auf Baustellen zu verbessern. Die Gütegemeinschaft Kanalbau setzt sich seit 1988 für die Umsetzung der Gütesicherung RAL-GZ 961 ein.

mehr lesen
37. Oldenburger Rohrleitungsforum: Wasserbewusste Stadtentwicklung im Fokus
37. Oldenburger Rohrleitungsforum: Wasserbewusste Stadtentwicklung im Fokus

Im Fokus des 37. Oldenburger Rohrleitungsforums am 6. und 7. Februar 2025 steht das Thema „Städte der Zukunft– Transformation unterirdischer Infrastruktur“: Wie lässt sich für den urbanen Raum eine interdisziplinäre Klimafolgenanpassung adressieren, um so die negativen Auswirkungen der aktuellen klimatischen Veränderungen zu minimieren? Von den Veranstaltern wird die Messe wie folgt angekündigt.

mehr lesen

Publikationen zum Thema