Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Memorandum zum Wasserstoffkorridor Ukraine-EU unterzeichnet

Die Unterzeichnung fand mit Vertretern von Gas TSO of Ukraine, Stadtwerke München, Wien Energie, Open Grid Europe, bayernets, NET4GAS, eustream, CWP Europe, Hydrogen Ukraine, UDPR Hydrogen und mehreren anderen Unternehmen statt. Die Absichtserklärung umreißt die gemeinsamen Bemühungen, das ukrainische Potenzial an erneuerbaren Energien zu nutzen und in den europäischen Energiemarkt zu integrieren.

von | 10.02.25

Gas TSO hat mit wichtigen Partnern eine Absichtserklärung für die Umsetzung der Initiative „Ukraine-EU Hydrogen Corridor“ unterzeichnet
Quelle: bayernets

In einem bedeutenden Schritt zur Integration der Ukraine in europäische Wertschöpfungsketten, zur Verwirklichung des Ukraine-Plans und zur Verbesserung der europäischen Energiesicherheit hat der ukrainische Gasversorger Gas TSO zusammen mit mehreren wichtigen Organisationen und Unternehmen eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) unterzeichnet, um die Umsetzung der Initiative „Ukraine-EU Hydrogen Corridor“ für eine durchgängige Wasserstoff-Wertschöpfungskette zu etablieren und zu unterstützen.

Diese katalytische Initiative zielt darauf ab, die Strom- und Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Energien in der Ukraine zu entwickeln und den Transport über Pipelines durch die Slowakei, die Tschechische Republik, Österreich und Deutschland zu erleichtern, damit die Energie nach 2030 in diesen Ländern abgenommen werden kann. Dieses Konsortium ist der logische nächste Schritt zur Umsetzung der 2023 unterzeichneten Vereinbarung zwischen der EU und der Ukraine über eine strategische Partnerschaft für Biomethan, Wasserstoff und andere synthetische Gase. Es baut auch auf der Diskussion am Runden Tisch während der Ukraine Recovery Conference (URC) in Berlin im Juni 2024 auf.

Die Initiative stärkt nicht nur die Position der Ukraine als wichtiger Energiepartner Mitteleuropas, sondern verspricht auch erhebliche Vorteile für die ukrainische Bevölkerung durch die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Förderung des Wirtschaftswachstums und die Unterstützung des Übergangs des Landes zu einer nachhaltigen Energiezukunft.

Der Korridor wird die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff in der Ukraine umfassen, wobei das reichhaltige Potenzial an erneuerbaren Energien des Landes genutzt wird. Der Wasserstoff wird dann über das bestehende Pipelinenetz, von dem Teile für Wasserstoff umgewidmet werden sollen, in die Slowakei, die Tschechische Republik, Österreich und Deutschland transportiert, um eine zuverlässige und wettbewerbsfähige Versorgung mit grünem Wasserstoff für die mitteleuropäische Region nach 2030 sicherzustellen.

Die Absichtserklärung unterstreicht auch die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen bei Infrastrukturinvestitionen und der Angleichung der Rechtsvorschriften, um die erfolgreiche Umsetzung des Projekts zu gewährleisten. Die Zusammenarbeit zwischen den Unterzeichnern soll den Weg für künftige Fortschritte im Wasserstoffsektor ebnen und die Beziehungen zwischen der Ukraine und der EU stärken. Die Einberufung des Konsortiums wurde von der Ukraine Green Industrial Recovery Platform initiiert.

„Der Wasserstoffkorridor Ukraine-EU ist ein Beweis für unser Engagement für nachhaltige Energie und regionale Zusammenarbeit. Wir danken allen beteiligten Organisationen, die den Fortschritt bei den notwendigen Projekten und der Infrastruktur vorantreiben werden. Dies ist ein langfristiges Projekt, aber die Projektvorbereitung kann und sollte jetzt beginnen“, sagte Dmytro Lyppa, CEO von Gas TSO of Ukraine. „Wir planen, die technische Machbarkeitsstudie für die Umnutzung von Teilen des Pipelinenetzes in den nächsten 12 bis 18 Monaten abzuschließen, in enger Abstimmung mit den anderen an der Initiative beteiligten europäischen Fernleitungsnetzbetreibern.

Dr. Matthias Jenn, Geschäftsführer der bayernets GmbH, sagte zu der Ankündigung: „Der Import von grünem Wasserstoff über den Ukraine-EU-Wasserstoffkorridor kann ein wichtiger Faktor für die Versorgung der Industriezentren in Mitteleuropa werden, wo das deutsche Wasserstoff-Kernnetz in Zukunft eine Wasserstoff-Drehscheibe sein kann. Die Wasserstoffkorridor-Initiative Ukraine-EU kann auch von den Studien des H2EU+Store-Projekts profitieren. Dieses bestehende transnationale Gemeinschaftsprojekt bildet die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette ab und kann ein konkreter Mosaikstein für weitere Überlegungen sein. Um H2-Produktion und -Nachfrage in einem diversifizierten, widerstandsfähigen Markt zu verbinden, brauchen wir eine starke Wasserstoffinfrastruktur, einschließlich Speicheranlagen“.

Dimitar Enchev, Mitbegründer und CEO von CWP Europe, fügte hinzu: „Der Wiederaufbau der Ukraine zu einem starken und widerstandsfähigen Energiezentrum hängt von der Stärke und dem Engagement der Partner ab, die sich dafür einsetzen. Wir sind zuversichtlich, dass wir die richtige Kombination von engagierten Akteuren haben, um ein solch ehrgeiziges Projekt in Angriff zu nehmen und damit die nachhaltige Erholung und Energieunabhängigkeit der Ukraine zu gewährleisten.“

(Quelle: bayernets)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Informier' dich doch!

Jetzt den monatlichen 3R-info-Newsletter abonnieren!

BDEW: „Wärmewende zentral für die Erreichung der Klimaziele“
BDEW: „Wärmewende zentral für die Erreichung der Klimaziele“

Die Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW), Kerstin Andreae, äußerte sich gestern zu den im Koalitionsvertrag verankerten Zielen zur Wärmewende. In Deutschland würden 56 % der Endenergie „zum Beheizen von Gebäuden sowie für Wärme- und Kälteanwendungen in Gewerbe und Industrie“ benötigt. Einer klimaneutralen Wärmeversorgung falle daher große Bedeutung „für das Erreichen der Klimaziele und das Gelingen der Energiewende“ zu. Der Anteil Erneuerbarer Energien im Wärmesektor betrage derzeit jedoch nur rund 22 % – was Handlungsbedarf erfordere.

mehr lesen
Amprion transportiert erste Kabel für Gleichstromtrasse A-Nord
Amprion transportiert erste Kabel für Gleichstromtrasse A-Nord

Für das Großprojekt zur Energiewende hat der Netzbetreiber Amprion zum ersten Mal einen Schwerlasttransport erfolgreich durchgeführt: Eine rund 50 t schwere Kabeltrommel wurde ohne Zwischenfälle von Emden nach Meppen gebracht. Die Kabel gehören zur Gleichstromtrasse A-Nord, die künftig Windenergie aus der Nordsee nach Nordrhein-Westfalen transportieren soll. Auf einem 100 km langen Abschnitt verlaufen außerdem die Offshore-Verbindungen DolWin4 und BorWin4.

mehr lesen
Sensorlösung detektiert Wasserstoff in Erdgas
Sensorlösung detektiert Wasserstoff in Erdgas

Die Nutzung bestehender Erdgaspipelines für den Transport von Wasserstoff soll künftig neue Möglichkeiten für die Industrie eröffnen. Damit ein solches Mischsystem – also ein variabler Wasserstoffanteil im Erdgas von 0 bis 100 % – funktioniere, so das auf Mikrosensorik (MEMS) spezialisierte Unternehmens Archigas (Rüsselsheim), sei eine präzise, schnelle und zuverlässige Messung der Wasserstoffkonzentration notwendig. Mit seinen Gasanalysegeräte möchte Archigas mit einer weiterentwickelten Methode der Wärmeleitfähigkeitsmessung genau diese Anforderungen erfüllen. Test der niederländischen Forschungseinrichtung VSL haben die hohe Leistungsfähigkeit dieser Geräte auch für den Einsatz in gemischten Gasleitungen betätigt, so das Unternehmen.

mehr lesen
Kommunen unter Druck – Daseinsvorsorge statt Dasein in Sorge
Kommunen unter Druck – Daseinsvorsorge statt Dasein in Sorge

Als Mitarbeiter in einer Kommune kennen Sie die Herausforderungen: Ihre Ressourcen sind begrenzt, zugleich wachsen die Anforderungen an die Bauabteilungen. Sie sind nicht allein. 85% der deutschen Kommunen haben weniger als 10.000 Einwohner. In vielen dieser Gemeinden fehlt es an baufachlicher Expertise. Diese Situation stellen Sie selbst in größeren Kommunen zunehmend fest. Vorhandene Stellen können nicht mehr adäquat besetzt werden.

mehr lesen
RO-KA-TECH 2025: Internationale Fachmesse für Rohr- und Kanaltechnik bereits ausgebucht
RO-KA-TECH 2025: Internationale Fachmesse für Rohr- und Kanaltechnik bereits ausgebucht

Die internationale Fachmesse RO-KA-TECH, die vom 13. bis 16. Mai 2025 in Kassel stattfindet, verzeichnet einen neuen Meilenstein: Bereits lange vor Messebeginn sind alle Ausstellungsflächen ausgebucht. Dies unterstreicht eindrucksvoll die wachsende Relevanz der Veranstaltung, die sich seit ihrer Gründung 1997 zu einem der wichtigsten internationalen Treffpunkte der Branche entwickelt hat.

mehr lesen

Publikationen zum Thema

Einfluss von Wasserstoff auf Kunststoffrohre und Formteile untersucht: Wasserstoffintegrität belegt

Einfluss von Wasserstoff auf Kunststoffrohre und Formteile untersucht: Wasserstoffintegrität belegt

Autor: Von Andreas Redmann
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Als Energieträger der Zukunft soll grüner Wasserstoff zur Dekarbonisierung von Gebäuden, Verkehr und Industrie beitragen. Um dieses Potenzial gerade für den Gebäudesektor produktiv zu machen, gilt es aktuell die in Gasverteilnetzen eingesetzten ...

Zum Produkt

Wasserstoff aus Verteilnetzsicht – Beimischung oder 100 %?

Wasserstoff aus Verteilnetzsicht – Beimischung oder 100 %?

Autor: Von Jörg Heinen, Stefan Stollenwerk und Martin Wiggering
Themenbereich: Gas & Erdgas

Anhand öffentlich zugänglicher Daten und relevanter technischer Parameter wird der aktuelle Stand der Wasserstoffintegration in öffentliche Gasnetze auf deutscher und europäischer Ebene untersucht. Die Ergebnisse werden diskutiert und um ...

Zum Produkt

H2-Gasbeimischung: Wie „ready“ sind Kunststoffrohrleitungssysteme?

H2-Gasbeimischung: Wie „ready“ sind Kunststoffrohrleitungssysteme?

Autor: Von Ronald Aßmann, Stefan Griesheimer, Janko König und Stefan Schütz
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Die Energiewende ist in vollem Umfang in der Umsetzungsphase: Bis zum Jahr 2050 soll Energie in Deutschland vorwiegend aus regenerativen Quellen stammen. Dabei ist die CO2-Reduktion im Wärmeenergiemarkt immer stärker im Fokus; hier soll zunehmend ...

Zum Produkt