Die rund 30 km lange Leitung mit einem Durchmesser von rund 1 m (DN 1000) und einer jährlichen Kapazität von 10 Mrd. m3 verläuft vom LNG-Terminal Wilhelmshaven bis zur Fernleitung „Norddeutsche Erdgas-Transversale“ (NETRA) nahe des Gasspeichers in Etzel (Landkreis Wittmund, Ostfriesland). Dabei durchquert drei Kilometer Industrieflächen und ab dem Deich landwirtschaftliche Nutzflächen, die als Weiden oder zur Gewinnung von Grassilage dienen.
Wiedereinbringung der Böden unter Beachtung individueller Gegebenheiten
„Bei der Planung, dem Bau und der abschließenden Rekultivierung legen wir größten Wert auf die richtige Lagerung und Wiedereinbringung der Böden“, erklärt Hans-Jürgen Eißing, Bodensachverständiger bei OGE.
Er und seine Projektkollegen wissen um die besonderen Anforderungen der Böden. Der fruchtbare Mutterboden durfte sich nicht mit dem B-Boden, ein organisch durchsetzter Zwischenboden oder dem Unterboden vermischen. Es gelte „höchste Sorgfalt, weil wir den Landwirten ihre Flächen so zurückgeben wollen, wie wir sie von ihnen erhalten haben“, so Eißing.
OGE nennt als Beispiele einen konventionellen Milchviehbetrieb mit 250 Tieren und 110 ha Grünlandfläche sowie einen Bioland-zertifizierten Milchviehbetrieb mit 70 Kühen und 70 ha Biogrünlandflächen, deren „individuellen Anforderungen und Besonderheiten der Flächen“ im Rahmen der Rekultivierung Rechnung getragen wurde.
Bei einem Biolandbetrieb müsse bei der Rekultivierung beispielsweise auch biozertifiziertes Saatgut zum Einsatz kommen, um Problemen bei der Kontrolle vorzubeugen, so Hans-Jürgen Eißing weiter. Während der Bauphase seien Umplanungen auf Ersatzflächen, der Zukauf von Futter oder auch der Einsatz von Drainagen und Wasserpumpen Bewirtschaftung der Grünlandflächen notwendig gewesen, erläutern die beiden betroffenen Landwirte.
OGE zieht insgesamt positive Bilanz zum Projektablauf
Auch wenn die Rekultivierung aufgrund wiederholten Starkregens mehr Zeit als geplant in Anspruch genommen habe, zeigt sich WAL-Projektleiter Franz-Josef Kißing sehr zufrieden mit dem Projektverlauf sowie dem „finalen Schluss“ der Realisierung.
„Das Projekt WAL hat einen Vorzeigecharakter. Es zeigt beispielhaft, wie gut das Miteinander auch unter den verschiedensten Bedingungen funktionieren kann und wie wichtig ein früher Austausch zwischen Flächeneigentümern, Bewirtschaftern und uns als Projektverantwortliche ist, damit beide Seiten zufrieden mit dem Projektverlauf sein können.“
(Quelle: OGE)