Der von einer befestigten Oberfläche abfließende Niederschlag ist je nach Art der Flächennutzung und -ausführung mit unterschiedlichsten organischen und anorganischen Schadstoffen belastet. Diese können in gelöster Form oder partikulär gebunden auftreten und je nach Konzentration die Umwelt belasten und Lebewesen schädigen. Durch Abgase und Tropfverluste von Treibstoff oder Motorenöl gelangen Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW) ins Niederschlagswasser. Ebenso landen die bei der Verbrennung von Kraftstoffen entstehenden Polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK’s) im Niederschlagsabfluss. Schwermetalle wie Kupfer, Zink oder Blei treten in partikulärer und gelöster Form auf und stammen unter anderem aus dem Straßenverkehr oder gelangen durch die Ablösung von Metallflächen wie etwa Metalldächern oder Regenrinnen in den Niederschlagsabfluss.
Darüber hinaus sind Feinstoffe zu nennen, deren Konzentration im Regenwasser durch den Summenparameter AFS63 gekennzeichnet wird. Es handelt sich um abfiltrierbare Feinstoffe mit einer Korngröße ≤ 63 μm (AFS63). An diesen feinsten Partikeln haftet ein großer Teil der Schadstoffe, wie zum Beispiel PAK’s oder Schwermetalle. Aufgrund der kleinen Größe gelangen diese feinen Partikel mit den anhaftenden Schadstoffen leicht ins Grundwasser und somit in den Wasserkreislauf. Aus Baumaterialien gelangen außerdem organische (Spuren-)Stoffe wie zum Beispiel Durchwurzelungsschutzmittel mit Mecoprop oder der Algizidwirkstoff Diuron in den Niederschlagsabfluss.
Umweltbelastungen gezielt verringern

Anfallendes Niederschlagswasser wird beim Durchfließen des D-Rainclean®-Substrates effektiv von Schadstoffen gereinigt
Aufgrund der Belastungen der Gewässer und der Bedeutung der diffusen Emissionsquellen ergibt sich ein grundsätzlicher Handlungsbedarf zur Verringerung der Umweltbelastungen. Hierauf hat Funke Kunststoffe frühzeitig reagiert. Unter anderem mit dem Allrounder-Substrat D-Rainclean®. Es wird mit Erfolg seit vielen Jahren in verschiedenen Anwendungsbereichen bei der Eliminierung und dem Rückhalt von Schadstoffen aus Niederschlagsabflüssen eingesetzt und besitzt seit 2006 die Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt). Gleichzeitig diente es als Basis für die Entwicklung neuer Rezepturen mit speziellen Inhaltsstoffen für weitere Anwendungsbereiche. Dazu zählen unter anderem UrbanClean und AreaClean. Hinzu kommen SpurClean, LakeClean, AgriClean, MarinaClean und RailClean.
UrbanClean
Die Rezeptur von UrbanClean ist neben dem Rückhalt von AFS, Schwermetallen und MKW insbesondere für die Adsorption von Pestiziden geeignet. Beim Durchlaufen einer UrbanClean-Substratschicht werden partikuläre, gelöste anorganische und organische Schadstoffe zurückgehalten. Die Behandlung erfolgt über Filtration, Adsorption, Ionenaustausch, Fällung und biologischen Abbau. Das Substrat ist geprüft und empfohlen vom Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA). Es eignet sich besonders zur Behandlung von Niederschlagsabflüssen von Verkehrsflächen, Dachflächen mit Bitumendichtungsbahnen, Fassaden und sonstigen Flächen, dessen Niederschlagsabflüsse erhöhte Mengen an organischen Mikroschadstoffen enthalten. Gemäß VSA-Zulassung ist UrbanClean auf Plätzen und Straßen, in gemischten Siedlungseinzugsgebieten bzw. im Bereich von Eisenbahnanlagen einsetzbar. Die Standzeit beträgt bis zu 40 Jahre.
AreaClean

D-Rainclean®-Sickermulden: Geschlossene Variante seit über zehn Jahren in Betrieb (links) und in offener Ausführung (rechts)
AreaClean wird zur dezentralen und effektiven Behandlung von schadstoffbelasteten Niederschlagsabflüssen genutzt. Beim Durchfließen einer AreaClean-Substratschicht werden partikuläre und gelöste Schadstoffe durch Filtration, Adsorption, Ionenaustausch und Fällung zurückgehalten. Das Substrat eignet sich zur Behandlung von Niederschlagsabflüssen größerer Flächen. Hierzu zählen Hof-, Wege- und Verkehrsflächen, Park- und Stellflächen, Dachflächen mit erhöhtem Schwermetallabtrag, Betriebsflächen mit hoher Beeinträchtigung der Niederschlagswasserqualität sowie allgemein Flächen bis zu Kat. III nach DWA-A 102-2 (Oberflächengewässereinleitung) bzw. DWA-A 138-1 (Versickerung). AreaClean wird unter anderem in der Funke Retentionsfilteranlage eingesetzt und eignet sich insbesondere für den Einsatz in großflächigen Anwendungen wie z.B. Mulden, Mulden-Rigolen-Systemen und Mulden-Rigolen-Elementen mit einem Filtersubstrat. Die Standzeit beträgt bis zu 40 Jahre.
Weiterführende Informationen zu allen Substraten und deren Einsatzbereichen unter:
https://www.funkegruppe.de/anwendungsbereiche/ctrl/al/ca/bereich/substratanwendungen.html
(alle Fotos: Funke Kunststoffe GmbH)