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Spartenübergreifendes Infrastrukturprojekt “Eifelpipeline” in Betrieb genommen

Mit der feierlichen Inbetriebnahme des Regionalen Verbundnetzes Westeifel, auch als „Eifelpipeline“ bekannt, wurde am 2. September ein bundesweit einmaliges Infrastrukturprojekt offiziell in Betrieb genommen. Das Projekt, das seit 2018 in der Westeifel realisiert wird, verbindet die Trinkwasser- und Energieversorgung sowie die Digitalisierung der Region in einem integrierten System und sichert damit die nachhaltige Versorgung der Menschen im Projektgebiet.

von | 06.09.24

Inbetriebnahme der "Eifelpipeline". V.l.n.r.: Helfried Welsch (Vorstand LWE/KNE), Wolfram Leibe (OB Trier), Monika Hau (Vorstand LWE/KNE), Andreas Kruppert (Landrat Eifelkreis Bitburg-Prüm, Klimaschutzministerin Katrin Eder, Wolfgang Treis (Präsident SGD), Arndt Müller (Vorstand SWT)
Quelle: Stadtwerke Trier

Das Verbundnetz besteht aus einer Nord-Süd-Trasse über 83 km, von der nordrhein-westfälischen Grenze bis nach Trier. Durch die Nutzung des natürlichen Geländeverlaufs kann Trinkwasser in Zukunft effizient von Nord nach Süd fließen, wodurch jährlich 1 Mio. kWh Strom eingespart werden können. Darüber hinaus erzeugt das System durch den Einsatz von Turbinen zusätzlichen grünen Strom. Ein zweiter Abschnitt verläuft auf 45 km in West-Ost-Richtung von der Verbandsgemeinde (VG) Wittlich-Land bis in die VG Bitburger Land.

Verbundnetz-Bauabschnitte (Stand August 2024)

Auf diesem Abschnitt sammeln die Betreiber maßgeblich das Biogas aus sieben Anlagen im Projektgebiet ein und leiten es zu einer zentralen Aufbereitungsanlage am Flugplatz in Bitburg. Das dort aufbereitete Biomethan wird dann ins Erdgasnetz eingespeist. Auf allen Trassenabschnitten wurde parallel eine Glasfasertrasse mitverlegt – in Summe mehr als 140 km. Damit schafft das Infrastrukturprojekt die Grundlage für eine flächendeckende Breitbandversorgung und ermöglicht die smarte Steuerung der Energie- und Wasserinfrastruktur.

„Leuchtturmprojekt für Rheinland-Pfalz”

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer betonte die Bedeutung des Projekts:

„Die Eifelpipeline ist ein Leuchtturmprojekt für Rheinland-Pfalz und ein Beispiel für innovative Infrastrukturprojekte, die Klimaschutz und Versorgungssicherheit miteinander vereinen. Mit dieser nachhaltigen Lösung sichern wir die Wasserversorgung auch in Zeiten des Klimawandels und schaffen zugleich eine Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung der Region.“

Klimaschutzministerin Katrin Eder hob die Vorbildfunktion des Projekts hervor: „Hier wird gezeigt, wie Energiewende und Umweltschutz Hand in Hand gehen können: Die Energiewende wird greifbar wie kaum an anderer Stelle im Land, denn Energie wird gespart und sogar erzeugt. Das Verbundprojekt ist auch ein wichtiger Baustein unseres landesweiten Wasserpakts, der die Sicherheit der Trinkwasserversorgung auch bei zunehmenden Dürren garantiert und hat Modellcharakter für die gesamte Bundesrepublik: Mit KI-gestützter Technik, einer intelligenten Energiegewinnung und innovativen Leitungstrasse wird gezeigt, wie möglichst klimafeste Infrastrukturen geschaffen werden können. Hier wurde die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung von 245.000 Menschen mit den Themen Energie und Digitalisierung zusammen gedacht sowie Geld und Ressourcen gespart, indem Infrastrukturleitungen gemeinsam verlegt wurden und verschiedene Möglichkeiten der Energieeinsparung genutzt werden: Angefangen von der Umkehrung der Fließrichtung des Wassers hin zu Turbinen, über die Installation von PV-Anlagen auf Hochbehältern bis hin zur Erzeugung von Biomethan. Außerdem bietet das Projekt die Möglichkeit, grünen Wasserstoff aus regionalem Überschussstrom in Power-to-Gas-Anlagen zu erzeugen. Deshalb hat das Umweltministerium das Projekt von Anfang an personell und finanziell unterstützt – mit insgesamt 40,2 Mio. Euro für die wasserwirtschaftlichen Maßnahmen. Der 2013 eingeführte Wassercent hat diese Finanzierung ermöglicht.”

Bündelung von Trinkwasser, Biogas und Glasfaser

Die Aufsichtsratsvorsitzenden der Landwerke Eifel und der Kommunalen Netze Eifel, Arndt Müller und Andreas Kruppert betonten die wirtschaftlichen Vorteile:

„Die Bündelung von Trinkwasserleitungen, Biogas- und Glasfaserkabeln in einer gemeinsamen Trasse spart nicht nur Baukosten, sondern ermöglicht auch die regionale Wertschöpfung durch die Einspeisung von selbst erzeugtem Biomethan und die Digitalisierung der Region. Das sichert die Lebensqualität, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit dieser Region und schafft Arbeitsplätze. Unser besonderes Dankeschön gilt der SGD-Nord für die hervorragende Zusammenarbeit bei den Genehmigungsfragen.”

Das Investitionsvolumen für das Projekt betrug insgesamt rund 100 Mio. Euro, wovon die Wassersparte mit rund 40 Mio. Euro durch das Land Rheinland-Pfalz gefördert wurde. Die Fertigstellung weiterer wichtiger Bausteine, darunter ein neues Wasserwerk in Bettingen und ein zentraler Trinkwasser-Hochbehälter am Hohnersberg ist für Mitte 2025 geplant. „Mit der Inbetriebnahme der Eifelpipeline verbessern wir nicht nur die Versorgungssicherheit in der Westeifel nachhaltig, sondern machen auch einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaanpassung und digitale Zukunft der Region, sind sich die KNE- und LWE-Vorstände Monika Hau und Helfried Welsch abschließend sicher.

(Quelle: Stadtwerke Trier)

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