Die Geothermieanlage mit vier Förder- und vier Reinjektionsbohrungen wird auf einer Teilfläche des Michaelibads entstehen, während der Freibadbetrieb weiterläuft. Auf der westlichen Liegewiese (Bauareal) wird neben den Bohrungen eine Wärmestation errichtet, in der die gewonnene Erdwärme über Wärmetauscher an das Fernwärmenetz übertragen wird. Zusätzlich wird hier eine Großwärmepumpe installiert, die die Wärmeausbeute weiter erhöht. Nach Abschluss der Bauarbeiten voraussichtlich im Jahr 2033 kann die Liegewiese dann von den Freibadgästen zum großen Teil wieder genutzt werden, da die betrieblich notwendigen Bereiche wesentlich kleiner sein werden als die Baufläche.
Bereits erfolgt sind Rückbauarbeiten nicht mehr benötigter Gebäude, auf deren Flächen u.a. die neue Wärmestation errichtet wird. Ebenso wurde die Einbindung der zukünftigen Geothermieanlage in das Fernwärmenetz vorbereitet. Darüber hinaus wurden bereits Baumersatzpflanzungen (53 Bäume) auf dem östlichen Gelände des Michaelibads vorgenommen.
Weitere Schritte sind
- Fertigstellung Zuwegung und infrastrukturelle Anbindung (Herbst 2024)
- Vorbereitung des Baustellenfelds (Baufeldfreimachung) Bohrplatz (ab Herbst 2024)
- Errichtung Informationscontainer für Bürger:innen (voraussichtlich Sommer 2025)
- Durchführung Standrohrbohrungen für das Bohrprojekt (vsl. Herbst 2025)
- Start Tiefbauarbeiten Bohrkellergebäude (voraussichtlich ab Mitte 2026)
- Start Tiefbauarbeiten Wärmestation (voraussichtlich Mitte 2027)
- Start Bohrplatzbau, Errichtung Container-Lärmschutzwand (voraussichtlich Frühjahr 2028)
- Start Hochbauarbeiten Wärmestation (voraussichtlich Frühjahr 2028)
- Bohrbeginn (voraussichtlich Ende 2028)
- Abbau Bohrturm (voraussichtlich 2032)
- Beginn Rückbau Bohrplatz, Inbetriebnahme Geothermieanlage (voraussichtlich 2033)
Detailierte Informationen zum Baufortschritts finden Sie hier
Michaelibad: Optimaler Standort im Münchner Südosten
Der Standort ist dafür ideal geeignet, da
- ein hohes Wärmepotenzial im Untergrund gegeben ist,
- eine Anbindung an das Fernwärmenetz gut realisierbar ist,
- ein hoher Wärmebedarf im Umfeld besteht – nicht zuletzt im Bad selbst, dessen Wärmeversorgung somit zukünftig CO2-neutral erfolgen wird.
SWM arbeiten am Gelingen der Wärmewende
Über ein rund 1.000 km langes Fernwärmenetz versorgen die SWM knapp 40 % der Münchner Haushalte mit umweltschonender Wärme. Ihre Vision: Bis spätestens 2040 wollen die SWM den Münchner Fernwärmebedarf klimaneutral decken. Um das zu erreichen, setzen sie vor allem auf Tiefengeothermie. Für ihren Transformationsplan zur weiteren Dekarbonisierung der Münchner Fernwärmeversorgung sehen die SWM ein Investitionsvolumen von rund 9,5 Mrd. Euro vor. Damit nehmen sie eine führende Rolle in der Wärmewende für München ein.
Stimmen zum Baustart in München
„Die Geothermie ist eine klimaneutrale, unerschöpfliche und zugleich zuverlässige, über das gesamte Jahr verfügbare Energiequelle. Mit ihr kann auch ein anhaltend hoher Wärmebedarf gedeckt werden. Die Stadtwerke München sind ein gutes Beispiel dafür, wie diese Technologie in dichtbesiedelten Großstädten Erfolg haben kann. Die Erschließung der geothermischen Wärme hat das Potenzial, bis 2045 rund ein Viertel des erforderlichen erneuerbaren Wärmebedarfs Deutschlands zu decken. Ziel ist es, die derzeitige Geothermie-Einspeisung in Wärmenetze zu verzehnfachen. Die SWM tragen aktiv dazu bei, dieses Ziel zu erreichen. Das BMWK hat bereits Ende 2022 ein strategisches Eckpunktepapier für die Entwicklung dieses geothermischen Potenzials erarbeitet. Ein Projekt, das in diesem Rahmen umgesetzt wird, ist das Forschungsvorhaben GIGA-M, welches wir mit über 11 Mio. Euro fördern und welches auch hier in München umgesetzt wird.“ (Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz)
„Dass wir jetzt sogar innerstädtische Flächen im Umfeld von Wohngebieten für die Geothermiegewinnung erschließen, zeigt auch, dass wir es ernst meinen mit dem klimaneutralen Umbau der Fernwärme in München. Wir sind auf sehr gutem Weg, München zu einer klimaneutralen Millionenstadt zu machen.” (Dieter Reiter, Münchner Oberbürgermeister)
„Die erfolgreiche Umsetzung der Wärmewende ist eine wesentliche Voraussetzung für Deutschlands Klimaneutralität bis 2045. Grüne Fernwärme spielt dabei eine zentrale Rolle. Wir setzen in München seit 20 Jahren auf die tiefe Geothermie für die Erzeugung von Fernwärme und sind inzwischen Deutschlands größter Geothermiebetreiber. Unsere Anlagen erzeugen bereits klimaneutrale Fernwärme für viele zehntausend Haushalte. Der Standort Michaelibad wird im wahrsten Sinne zu einem weiteren ‚Hotspot‘ für das Gelingen der Wärmewende. Mit diesem und weiteren Projekten wollen die SWM der Motor für die industrielle Skalierung der Geothermie in Deutschland sein.“ (Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM Geschäftsführung)
(Quelle: SWM)









