Die Spessart-Odenwald-Leitung (SPO) mit einer Gesamtlänge von 117 km reicht von Wirtheim (Main-Kinzig-Kreis) bis Lampertheim. Sie führt über die Landkreise Offenbach, Aschaffenburg, Darmstadt-Dieburg und Bergstraße.

Katrin Flinspach. Bild: Terranets BW
„Die SPO wird die Transportkapazität im Netz erhöhen und so die Versorgungssicherheit mit Wärme und Strom stärken. Zudem wird die SPO die frühe Anbindung der Region an das Wasserstoffnetz ermöglichen“, erklärt Katrin Flinspach, Geschäftsführerin von Terranets BW. „Denn durch eine Doppelstruktur mit einer bestehenden Gasleitung kann eine der Pipelines auf Wasserstoff umgestellt werden – bei gleichzeitiger Versorgung mit Gas. Da die SPO bereits wasserstofftauglich gebaut wird, kann auch sie in Zukunft Wasserstoff transportieren.“
Trassenverlauf: Mensch und Natur im Blick behalten
Laut SPO-Projektleiter bei Terranets BW Sven Horn habe man den „verträglichsten Verlauf“ für Mensch und Natur ausgewählt und nicht den kürzesten. Flora, Fauna sowie die Beschaffenheit des Bodens wurden entlang des Leitungsverlauf untersucht und die Ergebnisse bei der Planung berücksichtigt. Um den bestmöglichen Trassenverlauf zu ermitteln, war Terranets BW im intensiven Austausch mit den betroffenen Anwohnern und Kommunen und hat eigenen Angaben zufolge Hinweise für die Umsetzung der geplanten Trasse gesammelt. Alle Anmerkungen seien geprüft und, wo sinnvoll und möglich, in die Planung der SPO übernommen worden.
Der Planfeststellungsantrag wurde bereits beim Regierungspräsidium Darmstadt eingereicht. Die Eröffnung des Planfeststellungsverfahren durch die Genehmigungsbehörde steht allerdings noch aus. Der Beginn des Verfahrens ist für Anfang August geplant. Über den Zeitraum der Offenlegung informiert das Regierungspräsidium Darmstadt zeitnah. Mit dem Beschluss legt das Regierungspräsidium Darmstadt später den grundstücksscharfen Trassenverlauf fest und erteilt die Bau- und Betriebsgenehmigung für diesen Leitungsabschnitt der Spessart-Odenwald-Leitung.
Hintergrund des Bauvorhabens
Der Bau der SPO ist eine zentrale Voraussetzung für die schrittweise Umstellung der Energieversorgung von Erdgas auf Wasserstoff. Mit der Inbetriebnahme der SPO ab 2028 kann die bestehende Gastransportleitung MIDAL (Mitte-Deutschland-Anbindungsleitung) auf Wasserstoff umgestellt werden. So haben lokale Industrie- und Versorgungsunternehmen frühzeitig die Möglichkeit, H2 über das Leitungssystem zu beziehen, während gleichzeitig eine sichere Erdgasversorgung aufrechterhalten wird. Langfristig wird Terranets BW nur noch Wasserstoff transportieren. Dafür setzt Terranets BW alle Um- und Neubaumaßnahmen „H2-ready” um – so auch die SPO.
Die SPO ist in insgesamt vier Genehmigungsabschnitte untergliedert. Die Planfeststellungsanträge für die weiteren drei Abschnitte plant Terranets BW, noch in diesem Jahr bei den zuständigen Genehmigungsbehörden einzureichen.
Weitere Informationen
(Quelle: Terranets BW GmbH)
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