Olaf Schikorra. Bild: TÜV NORD
„Die Nominierung macht mich mächtig stolz und ist eine wichtige Auszeichnung für das gesamte Team, das an der Entwicklung intensiv gearbeitet hat und auch weiterhin arbeiten wird“, sagt Olaf Schikorra, Projektleiter und Business Entity Manager bei TÜV Nord. „Die hervorragende Unterstützung durch das Unternehmen hat es möglich gemacht, diese effiziente, kostengünstige und sichere Lösung innerhalb eines Jahres zu entwickeln und zu implementieren. Ein besonderer Dank geht auch an Open Grip Europe als Partner in diesem Projekt. Die gute Zusammenarbeit hat es ermöglicht, den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur an dieser Stelle voranzutreiben.“
Präzisere Dokumentation – gemeinsamer Zugriff
Während des Pipelinebaus müssen laut TÜV Nord „Prüfberichte, technische Informationen zur Materialauswahl, Chargennummern, ausgeführte Schweißnähte und Geodaten gesammelt zur Verfügung stehen“. Dies gelinge durch die neue Software – „und zwar für stationäre und mobile Anwendungen“, wobei alle am Bau Beteiligten – wie Sachverständige, Bauleiter, Ingenieure, Schweißer und ökologische Baubegleiterinnen – auf die Daten zugreifen können. Daraus resultiere eine Beschleunigung der Arbeit, eine Minimierung von Fehlern und präzisere Dokumentation, so Olaf Schikorra weiter.
Dies beginne bereits beim Hersteller, wo „Rohrstücke einen QR-Code“ mit Informationen „zum verwendeten Material, zu Größe, Gewicht und Herstellungs-Charge“ erhielten, so der TÜV Nord. Auf der Baustelle selbst finde in der Anwendung eine Auslesung dessen und eine „Verknüpfung mit Geodaten statt. Das System erfasse – jederzeit nachvollziehbar – wo welches Rohrstück mit welchen Eigenschaften verlegt werde. Auf diese Weise sei es für die Sachverständigen möglich, das Vorliegen aller „relevanten Informationen für eine qualifizierte Beurteilung des Rohrs“ zu prüfen.

Das Digital Inspection Tool von TÜV NORD verknüpft Geodaten mit verwendeten Materialien. Bild: TÜV NORD
Dokumentation unvorhersehbarer Ereignisse
Es bestehe die Möglichkeit, dass Betreiber oder Bauherren unvollständige oder fehlende Daten entweder hochlädt oder diese „aus der Anwendung heraus von Kontraktoren angefordert werden“, was den „Kommunikationsaufwand“ verringere. Zudem sei es möglich, weitere Informationen während des Baus zu hinterlegen (wie etwa Querungen von Straßen, Wasserleitungen oder Stromtrassen).
„Wir können auch unvorhergesehene Ereignisse dokumentieren wie Funde von Blindgängern oder archäologische Besonderheiten“, so Schikorra. Die kartenbasierte Darstellung ermöglicht einen leichten Zugang zu den dokumentierten Daten. So entsteht eine lückenlose technische einheitliche Dokumentation einer Trasse mit Prüfprotokollen und Baugrundbeschaffenheiten. „Das hilft enorm, wenn im Betrieb Änderungen und Erweiterungen geplant und umgesetzt werden müssen,“ so Schikorra.
Der Projektleiter und Business Entity Manager wirft bereits einen Blick in die Zukunft: Auch eine Überwachung der Pipeline soll mittels der Anwendung möglich sein. Dies gelinge mithilfe von, in der Anwendung verfügbaren, Sensordaten, die zusammen mit den Material- und Geodaten „Fehler schnell und effizient eingrenzen“ sollen.
(Quelle: TÜV Nord)