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Tunnelvortriebs-Maschine von Herrenknecht bei SuedLink im Einsatz

Bei derzeit in Deutschland anstehenden Netzausbauprojekten fallen laut der Herrenknecht AG, Hersteller von Tunnelvortriebsmaschinen mit Firmensitz im südbadischen Schwanau-Allmannsweier, etwa 4.500 sogenannte Querungen an. Dies sind Abschnitte, bei denen unterirdische Hochspannungskabeltrassen verlegt werden müssen, um geografische Hindernisse zu „überwinden“. Für die grabenlose Verlegung bietet das Unternehmen verschiedene Tunnelbau-, Bohr- und Verlegetechnologien an. Bereits im Dezember übergab Herrenknecht eine E-Power Pipe-Maschine an die Heitkamp Construction Swiss GmbH, die bei Netzausbauprojekten wie SuedLink zum Einsatz kommen soll.

von | 23.01.25

Headquarters Herrenknecht AG in Schwanau
Bild: Herrenknecht AG

Querungen können zum Beispiel unter Flüssen, Sümpfen, landwirtschaftlichen Flächen oder Verkehrsinfrastruktur oder Gebäuden verlaufen. Die E-Power-Technologie soll es ermöglichen, „Kabelschutzrohre grabenlos über lange Strecken von mehr als 1 km schnell und sicher im Untergrund“ zu installieren, wie Herrenknecht angibt. Auch in geringen Tiefenlagen könnten mittels Horizontal Directional Drilling (HDD) sowie Rohrvortrieb (Microtunnelling) „sowohl druckfeste als auch nicht-druckfeste Produktrohre schnell, sicher und präzise verlegt“ werden.

Komplett ferngesteuerte Vortriebsmaschine

Die Vortriebsmaschine AVNS350XB beschreibt Herrenknecht als eine hochpräzise, komplett ferngesteuerte Technologie mit einem Bohrdurchmesser von 505 mm, die für Streckenlängen von über 1.000 m ausgelegt ist. Sie soll bestehende Infrastrukturen wie Rohrleitungen, Straßen oder Gewässer sicher unterqueren können und Bohrungen in Abständen von nur 1 bis 2 m ermöglichen. Somit könnten mehrere Leitungen parallel verlegt werden.

Mithilfe der Strahlförderpumpe (Jetpump) und des integrierten Hydraulikaggregats sollen sich mit dieser Maschine längere Vortriebsstrecken bei hohen Geschwindigkeiten realisieren sowie im kleinen Durchmesserbereich bis zu zehnmal längere Strecken als mit herkömmlichen Methoden bohren lassen, ohne durch beengte Platzverhältnisse eingeschränkt zu werden.

E-Power Pipe-Technologie: zwei-phasiges Verlegeverfahren

E-Power Pipe®. Bild: Herrenknecht AG

Laut Herstellerangaben beginnt das zweiphasige E-Power Pipe®-Verfahren mit der Installation einer Vorschubeinheit, die Vortriebsrohre und -maschine entlang der Trasse zum Zielpunkt bewegt. Das Bohrloch bleibt während des gesamten Vorgangs durch die Maschine oder die Vortriebsrohre stabilisiert. Nach dem Durchstich am Zielpunkt wird die Maschine von den Rohren getrennt, und das vorgefertigte Kabelschutzrohr wird über die Vorschubeinheit zurückgezogen. Anschließend können Erdkabel eingezogen werden.

Vorteile von Microtunneling und HDD kombiniert

Herrenknecht hebt hervor, dass die E-Power Pipe die Vorteile von Microtunneling und HDD kombiniere und eine effiziente Lösung für Netzausbauprojekte biete. Philipp Kohlschreiber, CEO von Heitkamp Construction Swiss, betont, dass E-Power Pipe bei anspruchsvollen Bedingungen eine präzise und längere Bohrung ermögliche. Laut Maximilian Bischoff, Produktmanager E-Power Pipe bei Herrenknecht, spiele die Technologie bei großen Haltungslängen und engen Korridoren ihre Stärken aus.

Heitkamp Construction Swiss plant, ab April in mehreren Abschnitten des SuedLink-Projekts Kabelschutzrohre für die Höchstspannungs-Gleichstromleitung mit E-Power Pipe zu verlegen und hat dazu eine neue Tochtergesellschaft in Deutschland, die Heitkamp Energy Infra GmbH, gegründet.

(Quelle: Herrenknecht AG)

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