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Wasserstoffplanung: Kernnetzplus ermöglicht H2-Anbindung bayerischer Regionen

Die bayernets legt zusammen mit südbayerischen Verteilnetzbetreibern ein synchronisiertes Konzept für die bayerische Wasserstoffinfrastruktur vor.

von | 13.02.25

Kernnetzplus - Wasserstoffnetzplanung bis 2035
Quelle: bayernets

Im Oktober 2024 hatte die Bundesnetzagentur den Antrag der Fernleitungsnetzbetreiber für ein gesamtdeutsches Wasserstoffkernnetz genehmigt. Mit dem Kernnetz können zwar alle Bundesländer und große industrielle Zentren erreicht werden, um jedoch alle H2-Bedarfsschwerpunkte und Ballungsräume in Bayern zu erreicht, sind zusätzliche Wasserstofftransport- und -verteilersysteme erforderlich. Eine mit den regionalen/städtischen Verteilernetzen auf dem Kernnetz aufbauende H2-Netzplanung stellt einen weiteren wichtigen Schritt dar, um Planungssicherheit für den Markt zu schaffen.

Das Kernnetzplus spiegelt die Wasserstoffplanungen auf Transport- und Verteilerebene wider, die unter Berücksichtigung von bestehender Infrastruktur und H2-Bedarfen in der Region erarbeitet wurden. Mit dieser netzbetreiberübergreifenden Vorgehensweise stellen bayernets und südbayerischen Verteilnetzbetreiber frühzeitig die Weichen für eine dekarbonisierte Wirtschaft und Energieversorgung in Bayern. Die Überlegungen rund um das Kernnetzplus tragen auch den internationalen Projektvorhaben Rechnung, indem frühzeitig konkrete Versorgungsmöglichkeiten für Wasserstoffimporte bis zu potenziellen H2-Verbrauchern ermöglicht werden.

Die Verbindlichkeit zu den Wasserstoffzielen steigt. Das zeigt auch die gemeinsame politische Absichtserklärung von Deutschland, Algerien, Italien, Österreich und Tunesien zur Entwicklung des südlichen Wasserstoffkorridors, die am 21.01.2025 in Rom unterzeichnet wurde. Der Südkorridor soll künftig eine direkte Leitungsverbindung zwischen Nordafrika und Italien, Österreich und Deutschland für gasförmigen Wasserstoff herstellen.

„Mit der Erweiterung unserer Kernnetz-Planung und der damit verbundenen verzahnenden Wasserstoffnetzplanung mit den bayerischen Verteilnetzbetreibern berücksichtigen wir frühzeitig die Wasserstoffbedarfe innerhalb unseres Netzgebietes. Zusätzlich setzen wir uns durch unsere internationalen Projektvorhaben, wie z.B. dem SoutH2 Corridor oder dem Ukraine-EU Hydrogen Corridor, aktiv für die Planungssicherheit für Marktakteure und den frühzeitigen Aufbau einer zukunftsfähigen Infrastruktur ein“, sagt Dr. Matthias Jenn, Geschäftsführer von bayernets. „Es gilt gemeinsam die Dynamik zu nutzen“, so Jenn weiter.

Dies unterstützt auch Michael Schneider, Geschäftsführer der Energienetze Bayern als großer bayerischer Verteilnetzbetreiber: „Mit ca. 11.000 km Länge und einer Fläche von ca. 20.000 km² stellt unser heutiges Gasnetz eine große Chance im Hinblick auf eine dekarbonisierte Energieversorgung dar. Die Nutzung der bestehenden Gasinfrastruktur ist nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht von großer Bedeutung, sondern schafft auch die Möglichkeit eine Vielzahl von Anwendungen langfristig zu dekarbonisieren. Durch die frühzeitige Planung Kernnetzplus gemeinsam mit der bayernets können wir das Potential der bestehen Gasnetze voll ausschöpfen.“

„Das deutschlandweite Wasserstoffkernnetz war ein wichtiger erster Schritt, um eine Planungsgrundlage für die Netzentwicklung zu schaffen“, bestätigt auch René Schoof, Geschäftsführer der schwaben netz. „Bis regulatorische Rahmenbedingungen für Verteilernetzbetreiber festgelegt werden, müssen wir frühzeitig Lösungsmöglichkeiten für unsere vielfältigen Kundenanwendungen erarbeiten. Das ist uns netzbetreiberübergreifend eindrucksvoll gelungen.“

(Quelle: bayernets)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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