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Weiterentwickelte Vision für H2-Leitungsinfrastruktur mit 39.700 km

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Autor: Kathrin Mundt

Die Initiative für einen Europäischen Wasserstoff Backbone, der u. a. auch ONTRAS und OGE angehören, hat am 13. April 2021 ihre aktualisierte Vision einer europaweiten Wasserstofftransportinfrastruktur vorgestellt. Diese zielt auf die Errichtung eines Wasserstoffnetzes in ganz Europa ab und rechnet bis 2040 nunmehr mit einer Länge von 39.700 km. Auch danach soll das Netz weiter ausgebaut werden können. Der aktuelle Stand des Backbone verbindet 23 Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) und 21 europäische Länder. Die Mitte April vorgestellte Vision basiert auf dem ersten Bericht der Initiative, der von einem Netz von 23.000 km in zehn Ländern ausging und dessen Veröffentlichung im Juli 2020 europaweite Aufmerksamkeit erlangte.

Zwei Drittel umgewidmete Leitungen

Etwa 69 % des geplanten Wasserstoffnetzes werden aus umgewidmeten Erdgasleitungen bestehen. Die restlichen 31 % sind neue Anschlussleitungen für künftige Wasserstoffabnehmer in Ländern mit derzeit kleinen Gasnetzen aber voraussichtlich hohem Wasserstoffbedarf und -angebot.

Geringere Investitionskosten pro Leitungskilometer als in vorherigen Abschätzungen

Der für 2040 anvisierte Backbone von knapp 40.000 km erfordert Gesamtinvestitionen von ca. 43 bis 81 Mrd. Euro. Die Kosten pro Kilometer liegen dabei unter der ursprünglichen Kostenschätzung des ersten Berichts, da zuvor nur Leitungen mit einem Durchmesser von 48 Zoll berücksichtigt wurden. Dagegen geht der aktuelle Bericht davon aus, dass ein Großteil der heutigen Erdgas- und künftigen H2-Infrastruktur auch kleiner dimensionierte Leitungen umfassen wird. Kleinere Leitungen lassen sich kostengünstiger auf Wasserstoff umstellen, führen aber zu etwas höheren Transportkosten pro Kilometer. Ein Transport von 1 kg Wasserstoff über 1.000 km würde damit im Durchschnitt 0,11-0,21 Euro kosten. Dies macht den Europäischen Wasserstoff Backbone weiterhin zu einer kostengünstigen Option für den Transport von Wasserstoff über weite Strecken.

Stabiler Regulierungsrahmen erforderlich

Die im aktuellen Bericht enthaltenen Infrastrukturkarten für die Jahre 2030, 2035 und 2040 spiegeln die Vision der 23 an der Initiative beteiligten FNB wider. Diese hatten untersucht, mit in welchen infrastrukturellen Ausbauschritten die Dekarbonisierungsziele erreicht werden könnten. Die Transportwege und Zeitpläne werden mit den Karten jedoch keineswegs endgültig festgelegt. Endgültige Ausgestaltung des Backbones und Zeitplan seiner Umsetzung hängen von den jeweiligen Marktbedingungen für Wasserstoff und Erdgas sowie von der Schaffung eines stabilen Regulierungsrahmens ab.

Stimmen

„Europa muss rasch eine eigene Leitungsinfrastruktur für Wasserstoff aufbauen. Der neue Bericht zeigt mit einer klaren Roadmap, wie das funktionieren könnte“, so Prof. Ad van Wijk, Autor des 2×40 GW Elektrolyseur-Plans und Berater von Hydrogen Europe.

„Wir sind froh, dass sich elf neue Länder der Initiative für einen Europäischen Wasserstoff Backbone angeschlossen haben. Unser aktueller Bericht zeigt, dass eine wirklich paneuropäische, überwiegend auf umgewidmeten Erdgasleitungen basierende Wasserstoffinfrastruktur möglich ist“, so Daniel Muthmann, Koordinator der Initiative und Leiter des Bereichs Unternehmensentwicklung, Strategie, Politik und Kommunikation bei der OGE.

“Wir erwarten, dass sich das deutsche H2-Netzwerk im Rahmen des EHB zu einem zentralen Knotenpunkt für den transeuropäischen Wasserstofftransport entwickeln wird” , ergänzt Ralph Bahke, Geschäftsführer ONTRAS.

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