Pro Jahr investiert die Stadt Wien bis zu 100 Mio. Euro in die Wasserinfrastruktur. Dazu zählt der Ausbau überregionaler Transportleitungen und die Erweiterung von Wasserbehältern. Ein weiterer Meilenstein für die Wiener Wasserversorgung wird Anfang Dezember auf den Weg gebracht: Das Wasserwerk Donauinsel soll ab 2025 um rund 140 Mio. Euro erweitert werden. Die finale Beschlussfassung soll in der Sitzung des Wiener Gemeinderats am 17. Dezember 2024 erfolgen.
„Als Fortschrittskoalition erkennen wir die Herausforderungen des Klimawandels und einer wachsenden Bevölkerung und handeln vorausschauend, um Wien zukunftssicher und resilient aufzustellen. Mit der Erweiterung des Wasserwerks Donauinsel schaffen wir eine Wasserversorgung, auf die sich die Wiener:innen gerade in trockenen Zeiten jederzeit verlassen können. Diese Investition stärkt die Resilienz unserer Stadt und sichert die Lebensqualität – für heute, morgen und kommende Generationen. Es zeigt, dass wir nicht nur über Klima- und Umweltschutz reden, sondern auch konsequent handeln“, betont NEOS Wien Umweltsprecherin Angelika Pipal-Leixner.
Grundwasser aus Schutzgebieten bietet zusätzliche Sicherheit
Die Wiener Wasserversorgung stützt sich auf unterschiedliche Wasserressourcen. Dazu gehören 70 Quellen in den niederösterreichisch-steirischen Alpen und 30 Grundwasser-Brunnen in Wien und Niederösterreich. Die Gebiete, in denen das Quell- und Grundwasser gewonnen wird, werden großflächig geschützt.
„Das Quellwasser aus den Alpen ist die wichtigste Ressource für die Stadt Wien. Im Gegensatz zu Grundwasser fließt es im freien Gefälle in die Millionenstadt. Das bedeutet, dass für die Verteilung des Quellwassers keine Pumpen benötigt werden. Grundwasser aus Schutzgebieten bietet zusätzliche Sicherheit, immer optimal versorgt zu sein“, erläutert der Wiener-Wasser-Chef Paul Hellmeier.
Schon jetzt wird Wasser aus Schutzgebieten auf der Donauinsel und in Nussdorf entnommen. Die Gewinnung erfolgt aus 17 bestehenden Grundwasserbrunnen, dieses Wasser hat bereits Trinkwasserqualität. Die bestehende Anlage reicht jedoch nicht aus, um den Herausforderungen der Zukunft begegnen zu können. Ab Herbst 2025 soll das Wasserwerk Donauinsel daher um eine mehrstufige Filteranlage erweitert werden. Zuerst wird das Wasser mehrstufig gefiltert und anschließend desinfiziert. Die Anlage simuliert dabei jene Filteraufgaben, die der Berg beim Quellwasser übernimmt.
Das neue Wasserwerk soll auf der Donauinsel zwischen Nordbrücke und Steinitzsteg entstehen. Nach vier Jahren Bauzeit, im Jahr 2029, soll das Wasser fließen.
Laut Prognosen wird Wien bis 2050 in etwa um die Größe der Stadt Graz wachsen. Wiener Wasser rechnet daher mit einem Anstieg des Gesamtwasserbrauchs um rund 15 %. Gleichzeitig führt der Klimawandel verstärkt zu Extremwetterereignissen wie Dürre, Hochwasser und Starkregen. Das kann die Verfügbarkeit von Quellwasser beeinträchtigen. Mit der Trinkwasser-Strategie „Wiener Wasser 2050“ hat Wien einen Plan entwickelt, um die Wasserversorgung für Bevölkerungswachstum und Klimawandel abzusichern und zukunftsfit zu machen.
Technische Details
- Das Wasserwerk Nußdorf fördert Grundwasser aus 9 Brunnen, das Wasserwerk Donauinsel fördert aus 8 Brunnen.
- Der Bau der Anlage erfolgt von 2025 bis 2029.
- Das Wasserwerk Donauinsel soll 1.000 Liter Trinkwasser pro Sekunde liefern können. Dies entspricht rund 22 % der durchschnittlichen Versorgungsmenge von Wien.
- Die Kosten wurden mit rund 140 Millionen Euro projektiert.
(Quelle: Wiener Wasser)