Die Mitgliederversammlung des fkks Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz e.V. hat im Rahmen des forum kks 2021 am 15. Januar 2021 die Kuhn-Ehrenmedaille an Professor Dr.-Ing. Bernd Isecke verliehen. Mit dieser höchsten Auszeichnung ehrt der Verband herausragende Pioniere auf dem Gebiet des kathodischen Korrosionsschutzes für ihr Lebenswerk.
Zur Person
Prof. Dr.-Ing. Bernd Isecke wurde am 27. Februar 1948 in Dortmund geboren. Nach dem Studium an der Technischen Universität Berlin Fachrichtung Metallurgie und Werkstoffwissenschaften promovierte er 1977 eben dort mit einer Dissertation auf dem Gebiet der elektrochemischen Thermodynamik.
Zum Beginn des Jahres 1978 trat er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in die BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin ein und war dort bis zu seinem Ausscheiden im Jahre 2013 in verschiedenen Leitungsfunktionen tätig, zuletzt als Leiter der Abteilung „Materialschutz und Oberflächentechnik“ mit 180 Mitarbeitern.
Im Fokus seiner Arbeit
Seine Arbeitsgebiete in Forschung und Entwicklung umfassten u.a. Korrosion und Korrosionsschutz von Werkstoffen und Schutzsystemen in unterschiedlichen industriellen Anwendungen mit dem Schwerpunkt im Bauwesen und Anlagenbau. Weitere Akzente seiner Forschung betrafen die Instandsetzung korrosionsgeschädigter Bauwerke und die wasserstoffinduzierte Spannungrisskorrosion hochfester Spannstähle sowie die Modellierung und Simulation von Korrosionsprozessen und Methoden der elektrochemischen Korrosionsuntersuchung und -prüfung.
Der kathodische Korrosionsschutz bildete dabei eines seiner Hauptarbeitsgebiete, wobei es ihm immer ein besonderes Anliegen war, eine Brückenfunktion zwischen wissenschaftlicher Forschung und technischer Anwendung zu erzeugen. Dies zeigt sich u.a. auch durch seinen mehr als 20 Jahre währenden Vorsitz des für den kathodischen Schutz ausschlaggebenden CEN Komitees TC 219, dass er von 1990 bis 2010 leitete. Während dieser Zeit wurden die bis dahin ausschließlich als nationale Regelwerke vorliegenden Normen vollständig in internationale CEN Normen überführt.
Eine Vielzahl ehrenamtlicher Tätigkeiten im Zeichen des Korrosionsschutzes
Neben den schon genannten Aktivitäten in der internationalen Normung wurde Prof. Dr.-Ing. Bernd Isecke in viele Ehrenämter in Forschungseinrichtungen und Gremien der wissenschaftlichen Selbstverwaltung berufen, u.a. als langjähriger Vorsitzender der Gesellschaft für Korrosionsschutz (GfKorr) Frankfurt, Vorsitzender des Fachbeirats des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung (MPIE) in Düsseldorf, Mitglied und Vorsitzender des Kuratoriums des Karl-Winnacker-Instituts der DECHEMA, Mitglied des Vorstands des Wissenschaftlichen Rats der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF), Past President der European Federation of Corrosion (EFC), Mitglied des Board of Administrators und Scientific Advisory Committee der EFC, Deutscher Delegierter im International Corrosion Council (ICC), Präsident CEN TC 219 „Cathodic Protection“, Vorsitzender CEN TC 219 WG 2 „Cathodic Protection of Steel Reinforcement in Concrete“, Obmann DIN NMP 171 “Korrosion und Korrosionsschutz“, Vorsitzender des SVA “Spannstähle“ des Deutschen Instituts für Bautechnik DIBt, Berlin, Vorsitz des Fachausschusses „Potentialmessungen“ der Deutschen Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung DGZfP, um nur einige zu nennen. Die Ergebnisse seiner Forschung sind in ca. 190 Veröffentlichungen publiziert und sind in der internationalen Korrosionsliteratur vielfach zitiert. Darüber hinaus hielt er mehr als 330 Vorträge auf Tagungen und anderen technisch-wissenschaftlichen Veranstaltungen .
Seit 1990 ist er Herausgeber der Zeitschrift „Materials and Corrosion“, die zu den international führenden Fachzeitschriften auf dem Gebiet der Korrosion und des Korrosionsschutzes zählt und im Verlag Wiley-VCH, Weinheim Berlin erscheint. Im Jahr 2014 verlieh ihm die GfKorr Gesellschaft für Korrosionsschutz e.V. Frankfurt die Ehrenmitgliedschaft. Seit 2014 ist er 1. Vorsitzender des fkks Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz e.V.