
16. PRAXISTAG KORROSIONSSCHUTZ
7. September 2022
RuhrCongress Bochum
16. PRAXISTAG KORROSIONSSCHUTZ
7. September 2022
RuhrCongress Bochum
Vortragsprogramm
Aktuelles zum Thema KKS
9:00 - 12:00 Uhr (Begrüßung um 9:00 Uhr; Kaffeepause von 10:15 bis 11:00 Uhr)
Wirkungsnachweis des kathodischen Korrosionsschutzes: Eine Diskussion der internationalen Unterschiede in der betrieblichen Bewertung von Messdaten
Dr. Markus Büchler, SGK Schweizerische Gesellschaft für Korrosionsschutz
Dem Wirkungsnachweis des KKS kommt aus betrieblicher Sicht eine zentrale Bedeutung zu. Die zugrundeliegenden Messverfahren sind in DIN EN 13509 beschrieben. Auch die Grundprinzipien der Fehlstellenortung, der Potenzialmessung und der Intensivmessung sind in dieser Norm dargelegt. Die Bewertung der so ermittelten Messdaten hinsichtlich der Wirksamkeit des KKS unterscheidet sich im angelsächsischen Raum aber teilweise deutlich von den bewährten Konzepten, welche im deutschsprachigen Raum seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt werden. Da die Kompetenzen von KKS Personal heute über die DIN EN ISO 15257 international geregelt wird, ist die Kenntnis der relevanten Unterschiede und deren technischen Hintergrunds für international tätige Fachfirmen wesentlich. Im vorliegenden Beitrag werden diese dargelegt, erläutert und diskutiert.
Wirksamkeit des KKS – Erfahrungen aus den Freilegungen
Dr. Ashokanand Vimalanandan, Open Grid Europe GmbH
Für den Nachweis der Wirksamkeit des KKS an Umhüllungsfehlstellen wird meistens die Intensivmesstechnik nach EN 13509 angewendet. Aus den Daten der Intensivmessung können die IR-freien Potentiale berechnet und entsprechend mit den Schutzkriterien nach ISO 15589-1 abgeglichen werden. In diesem Vortrag werden Freilegungsdaten mit den zuvor bewerteten Intensivmessdaten abgeglichen und eine kritische Betrachtung der Befunde durchgeführt.
Das KKS-Regelwerk: Hält die Praxis damit Schritt?
Unter den Stichworten ePP - elektrolytische Porenprüfung (Winterperiode), Einspeisemessungen zur Bestimmung des Umhüllungswiderstandes, Einbeziehung von Stationseingangs- und Ausgangsleitungen in den KKS und elektrische Trennstellen in Rohrleitungssystemen geht der Referent der Frage nach, ob die Praxis dem KKS-Regelwerk gerecht wird - oder umgekehrt.
KT-Index: ein Algorithmus zur Bewertung der KKS-Wirksamkeit
Silvia Desiato, Ivano Magnifico, AUTOMA S.r.l.

Beeinflussung durch HGÜ
12:00 - 14:00 Uhr (Mittagspause von 12:30 bis 13:30 Uhr)
HGÜ – Und nun? Herausforderungen und Chancen
Hilmar Jansen, Open Grid Europe GmbH
HGÜ ermöglicht Chancen, um die elektrische Energiewende voranzutreiben. Gleichzeitig sind durch den Bau und Betrieb von HGÜ auch erdverlegte Infrastrukturen der Wasser- und Gasbranche betroffen. Im Arbeitskreis der DIN-NA Gas wurde ein Arbeitskreis gegründet, der sich mit der Beeinflussungssituation beschäftigt. In diesem Vortrag wird über den aktuellen Arbeitsstand berichtet.
Beeinflussung von Rohrstrukturen durch HVDC-Systeme
Dr. Volker Vahrenholt, 50Hertz Transmission GmbH

Regelwerk aktuell
14:00 - 15:00 Uhr (danach Kaffeepause bis 15:30 Uhr)
Verringerung von Streuströmen: Aktualisierung von DIN EN 50122-2
Ulrich Bette, IfB Wuppertal, Wuppertal
Die TC 9X/SC 9XC/WG 01 hat die Normenreihe EN 50122 überarbeitet. Die Schlussentwürfe wurden akzeptiert und werden im Laufe dieses Jahres veröffentlicht. In Bezug auf DIN EN 50122-2 wurden im Wesentlichen folgende Änderungen vorgenommen:
- Harmonisierung mit prEN 50122-1:2022;
- Verweise von EN 50162 wurden geändert zu EN ISO 21857:2021;
- Verbesserung von Messmethoden in Anhang A;
- neuer Anhang D „Laborprüfung von Materialien für die Isolation von Schienen
In der Präsentation wird auf einige dieser Änderungen aber auch auf weitere Ergänzungen eingegangen. Hierzu gehören die Empfehlungen bei oberirdischen Strecken keine geringeren Ableitungsbeläge als 0,5 S/km zu fordern und auf Streustromsammelmatten zu verzichten. Weiterhin wurde das Messverfahren zur Ermittlung örtlicher Ableitungsbeläge vereinfacht.
ISO 19277 – Beschichtung unter Ummantelung
Dr. Michiel Maas, Open Grid Europe GmbH
Beschichtungen von Rohrleitungen unter Schall- und Wärmeisolierungen müssen besondere Anforderungen hinsichtlich ihres Korrosionsschutzes erfüllen. Es werden die Grundlagen der Korrosion unter Ummantelungen (CUI) erläuert und mit den Anforderungen der ISO 19277 abgeglichen.

Instandhaltung
15:30 - 16:30 Uhr (danach Zusammenfassung des Tages; Ende gegen 16:45 Uhr)
Neue Instandhaltungsstrategien für kathodisch geschützte Rohrleitungen auf der Basis von KKS-Onlineüberwachungssystemen
Matthias Müller, Netze BW GmbH
Die KKS-Onlineüberwachung mit ihren beiden wichtigsten Zielsetzungen Reduktion der Betriebskosten im KKS und Erhöhung der Betriebssicherheit von Gastransportleitungen trägt dazu bei, Herausforderungen zu meistern, mit denen Gasnetzbetreiber und KKS-Dienstleister zukünftig tendenziell noch mehr konfrontiert werden:
- Erhaltung der Infrastruktur durch zustandsorientierte Instandhaltung
- Gewährleistung eines hohen Sicherheitsniveaus
- Stabilisierung und Ausbau des Vertrauens und der Reputation gegenüber der Bevölkerung und Politik durch innovationsorientiertes Handeln unter Berücksichtigung des Standes der Technik
- Verlagerung knapper Personalressourcen von Routinetätigkeiten auf komplexere Aufgabenstellungen
- Senkung der Betriebskosten zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit
Konzipiert für die Anwendung der Ferninspektion unter den genannten erweiterten Anforderungen, sind die KKS-Onlineüberwachungssysteme eine Erweiterung der klassischen Ferninspektion. KKS-Onlineüberwachungssysteme ermöglichen dadurch völlig neue Instandhaltungs- und Überwachungsstrategien, um die Betriebskosten zu reduzieren, Reparatur- und Erneuerungsbudgets zustandsorientiert und langfristig zu planen sowie die Betriebssicherheit zu erhöhen.
Laminieren als dauerhafte Reparatur im laufenden Betrieb
Martin Steuck, Bardenhagen Maschinenbau und Dienstleistungs GmbH & Co. KG
Korrosionsschäden an Rohrleitungen bedeutet Wandstärkenverlust und kann somit bis hin zum Versagen von Leitungselementen führen. Wenn korrodierte Rohrleitungen dann betrieblich nicht ausgebunden und ausgetauscht werden können, weil eine Abstellung des Systems oder ein „Umfahren“ über einen Bypass nicht möglich ist, kann nur noch eine Reparatur im laufenden Betrieb helfen. Das Laminieren bietet eine kostengünstige Möglichkeit, dünnwandige Rohrleitungen im laufenden Betrieb mittels Fiberglas, Kevlar und Harz-Kompositwerkstoffen wieder auf die Tragfähigkeit der ursprünglichen Wandstärke zu bringen und gleichzeitig vor einem weiteren Fortschreiten der Korrosion zu protektieren – ein vom TÜV Nord begutachtetes und als dauerhafte Reparatur zertifiziertes Verfahren für Rohre mit Außenkorrosion und/oder Rissen in Schweißnähten für Betriebstemperaturen bis 180 °C.

Werden Sie Aussteller auf dem 16. Praxistag Korrosionsschutz!
Tel.: +49 201 82002-58
Mail: d.brown@vulkan-verlag.de
Teilnahmegebühr
490,- € (reduziert für 3R-Abonnent und fkks-Mitglieder)
450,- € (Online-Teilnahme)
80,- € (Optional buchbar: Erfahrungsaustausch am 6. September ab 18:30 Uhr)
Kombipreise inkl. Teilnahme am 13. Internationalen Symposium Pipelinetechnik:
945,- € (regulär)
895,- € (reduziert für 3R-Abonnent)
850,- € (Online-Teilnahme)
Die Referenten

Ulrich Bette
IfB Wuppertal

Jürgen Barthel
MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA

Dr. Markus Büchler

Silvia Desiato

Hilmar Jansen

Dr. Michiel Maas

Ivano Magnifico
AUTOMA S.r.l.

Jörg Maurmann

Matthias Müller
Netze BW GmbH

Martin Steuck
Dr. Volker Vahrenholt
