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Zwei Trinkwassernetze finden zueinander

Mit dem neuen Rheindüker schafft die RheinEnergie erstmals eine Verbindung zwischen dem links- und rechtsrheinischen Trinkwassernetz. Geografisch und historisch bedingt waren diese beiden Versorgungsgebiete bislang voneinander getrennt. Der 722 m lange Düker verbindet nun die Stadtteile Poll und Marienburg.

von | 08.05.19

Das links- und rechtsrheinischen Trinkwassernetz sind erstmals miteinander verbunden

Bevor die Leitung in Betrieb genommen werden konnte, musste diese gereinigt werden. Dazu wurde am 7. Mai 2019 Trinkwasser in den Düker gespült und dann in Poll in den Rhein geleitet. Für die Reinigung läuft das Wasser in Gegenrichtung: Normalerweise wird bei Betrieb des Dükers das Wasser von der rechten Rheinseite zur linken fließen. „Die Spülung und Entlüftung dauert ca. 24 Stunden. Anschließend wird die Leitung verschlossen und in etwa drei Wochen mit der Leitung aus dem Wasserwerk Westhoven verbunden“, sagt Marsel Kropp, Projektleiter im Bereich Leitungsbau bei der RheinEnergie.
Die Verbindung der beiden Wassernetze ermöglicht in Zukunft eine gleichmäßige Auslastung des gesamten Versorgungssystems. „Dies zahlt sich besonders an heißen Tagen mit hohem Wasserbedarf für die Bürgerinnen und Bürger aus“, sagt Dr. Andreas Cerbe, Netzvorstand der RheinEnergie.
10 m unter dem Flussbett
Dem Dükerbau vorausgegangen ist im Jahr 2017 bereits die Verlegung einer neuen Trinkwasser-Transportleitung im Bayenthalgürtel. An diese rund 830 m lange Leitung ist der Düker im Linksrheinischen angeschlossen. Im Rechtsrheinischen erfolgt dann die Verbindung von den Poller Wiesen zum Wasserwerk Westhoven. Die Trasse dieser neuen Trinkwasser-Transportleitung erstreckt sich auf einer Länge von rund 3,1 km.
Wasserqualität und -beschaffenheit bleiben unverändert
Bürgerinnen und Bürger profitieren künftig von einer höheren Versorgungssicherheit. „Sollte links oder rechts des Rheins einmal ein Wasserwerk ausfallen, kann der Düker mit Trinkwasserkapazitäten der jeweils anderen Rheinseite aushelfen“, sagt Dr. Martin Kaupe, Projektleiter und Leiter des Bereichs „Zentrale Aufgaben Wasserwirtschaft“ bei der RheinEnergie. Im Normalbetrieb fließt nur eine geringe Menge Trinkwasser durch den Düker vom Rechts- ins Linksrheinische. Einen Unterschied bei Geschmack oder Beschaffenheit des Wassers aus dem Hahn werden die Kölnerinnen und Kölner dabei nicht feststellen können. Die Verbindung der beiden Netze hat keinen merklichen Einfluss auf die Trinkwasserbeschaffenheit und Trinkwasserqualität.
Über das Trinkwasserversorgungsgebiet in Köln
Die derzeit zwei Trinkwassernetze in Köln bestehen aus rund 2.530 km Versorgungsleitungen und circa 1.290 km Anschlussleitungen. Acht Wasserwerke stellen auf der linken und rechten Rheinseite die Trinkwasserversorgung sicher: linkrheinisch die Werke Weiler, Severin und Hochkirchen inkl. der Brunnengalerie im Weißer Bogen, rechtsrheinisch die Werke Westhoven, Zündorf, Leidenhausen, Erker Mühle und Höhenhaus. Die bisherige Trennung der beiden Versorgungsgebiete links und rechts des Rheins ist auch historisch bedingt: Bis zum Jahr 2002 gab es zwei Unternehmen, die für die Wasserversorgung zuständig waren: Die RGW Rechtsrheinische Gas- und Wasserversorgung AG und die GEW Köln AG (Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke Köln AG). Die Trinkwasserversorgung erfolgte rechts- und linksrheinisch unabhängig voneinander. Mit Gründung der RheinEnergie im Jahr 2002 übertrug die GEW ihr operatives Geschäft mitsamt Anlagen und Personal auf die RheinEnergie. Die RGW ging in der neuen Firma auf.

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