Ein aktuelles Beispiel für die Auskleidung mit Betonschutzplatten liefert eine französische Kommune, die über zwei Jahre mehr als 15 Millionen Euro investiert, um ein 30 000 m³ fassendes Abwasserreservoir zu bauen. Denn wenn im Sanitärnetz ein Problem auftritt, kann das Abwasser in diesem erdverlegten Reservoir, das sich aus zwei Behältern zusammensetzt, zwischengespeichert werden. Das gewährleistet genügend Zeit für die Reparatur, und die Abwassersammelfunktion des Leitungssystems bleibt erhalten.
Die beiden riesigen Tanks mit Durchmessern von 60 m bzw. 40 m und Tiefen von 8,5 m sind in Ortbeton ausgeführt. Im Abwasser kann sich aggressives Schwefelwasserstoffgas bilden, das die nicht vollständig von Abwasser bedeckten Wände und Decken angreift. Diese werden daher mit 9000 m² co-extrudierten AGRU Sure Grip-Betonschutzplatten in 3 mm und 5 mm Stärke ausgekleidet. Diese Abdichtung soll die Funktionstüchtigkeit der Sammelanlage für Jahrzehnte sicherstellen. Zur Installation fertigt das Baustellenteam 8,5 m hohe Fertigteile mit einseitig eingegossenen Betonschutzplatten und Überlappverbindungen vor. Für millimetergenaue Passgenauigkeit setzt die Mannschaft schwarz-weiße, co-extrudierte Sure Grip-Platten ein. Denn beim Betonieren in den Sommermonaten ist es wichtig, dass sich die vorgefertigten Betonschutzplatten in der Sonne nicht ausdehnen. Durch die weiße Ankernoppenseite wird eine zu große Ausdehnung der Betonschutzplatten vor dem Betonieren verringert.
Nach dem Aushärten montiert die Baustellenmannschaft die fertig betonierten und mit der Betonschutzplatte geschützten Teile an der kreisförmig vorbetonierten Wand. In einem nächsten Schritt werden Fertigteile und Betonwände mit Ortbeton vergossen und so dauerhaft miteinander verbunden. Zu guter Letzt verschweißt das Baustellenteam die Fugen zwischen den Betonschutzplatten mittels Extrusionsschweißung absolut wasserdicht. Aufgrund der mit Überlappverbindungen ausgestatteten Fertigteile reduziert sich die Anzahl der notwendigen Schweißnähte dabei auf ein Minimum.
Die Ortbetondecke der beiden Tanks ruht auf Ortbetonsäulen, die natürlich ebenso vor dem Schwefelwasserstoffgas zu schützen sind. Hier griff das Team auf eine besonders clevere Lösung zurück. In beiden Tanks werden zusätzlich 67 bzw. 33 AGRULINE PE-Rohre in da 500 mm als „verlorene“ Säulenschalung mit gleichzeitiger Betonschutzfunktion geliefert. Die Rohre dienen als Gussform für den Ortbeton, verbleiben aber auch nach dem Aushärten des Betons dauerhaft im Tank und schützen so die Betonsäulen gegen Korrosion durch das aggressive Schwefelwasserstoffgas.
Trinkwasserbehälter hygienisch ausgekleidet Neben Abwasserbehältern sind auch Trinkwasserbehälter aus Ortbeton vor Betonkorrosion zu schützen. Trinkwasserreservoirs können mit einem thermoplastischen Auskleidungssystem einfach und effizient ausgekleidet oder saniert werden. AGRU bietet dafür das HYDROCLICK-System an. Dank der hohen Qualität der Platten ist die Lösung dauerhafter, trinkwasserfreundlicher und hygienischer als jeder Schutzanstrich. Für den Einbau werden die Klick-Profile ohne aufwändige Vorreinigung des Behälters mechanisch an den Wänden und am Boden fixiert. Danach erfolgt das Einklicken der HYDROCLICK-Platten. Das spart Zeit und Geld. Mittels Extrusionsschweißung werden die Plattenstöße abschließend 100 % dicht geschweißt.
In der Steiermark wurden auf diese Weise zwei jeweils 400 m³ fassende, neu errichtete Trinkwasserbehälter mit HYDROCLICK ausgekleidet. Das 2-Kammern-System bietet den Vorteil, jeweils einen Behälter im laufenden Betrieb zu belassen, während der andere Tank entleert, gereinigt und gewartet wird. Die Auskleidung mit HYDROCLICK besticht durch die einfache Installation sowie durch die „Behälter im Behälter“-Funktion. Denn die thermoplastische Auskleidung, die auf Abstandhalternoppen im Inneren des Betontanks aufliegt, funktioniert wie ein zusätzlicher Kunststoffbehälter und bildet somit optimalen Schutz. Praktisch ist dabei auch die Möglichkeit, Kondenswasser zwischen Beton und thermoplastischer Auskleidung sicher abzuleiten. Dabei sickert das Kondensat zwischen den Abstandsnoppen zu einem Pumpensumpf, der sich am tiefsten Punkt des Behälters befindet. Sollte sich zu irgendeinem Zeitpunkt die Wassermenge im Pumpensumpf erhöhen, so lässt dies den Rückschluss zu, dass Grundwasser durch z. B. einen Riss im Beton in den Behälter eindringt. Dank der wasserdichten HYDROCLICK-Auskleidung bleibt aber selbst in diesem unwahrscheinlichen Fall das Trinkwasser sauber und rein dank der dauerhaften Abschottung von außen eindringenden Berg- und Grundwässern.
Kontakt: AGRU Kunststofftechnik mbH, Ball Hall, Österreich, Harald Bachinger, Tel. +43 7258 790-0, bah@agru.at, www.agru.at