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Europa-Premiere: UV-härtender GFK-Schlauchliner saniert AZ-Trinkwasserleitung

Weltweit steht die Trinkwasser-Branche vor einem Problem: Wie können defekte Trinkwasserleitungen auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden, ohne dass Wirtschaftlichkeit und Umwelt leiden? Die Lösung, die ist der erste UV-härtende GFK-Schlauchliner für die grabenlose Sanierung von Trinkwasserleitungen: der SAERTEX-LINER® H2O.

von | 14.09.16

Für das erste Projekt in Europa ging unsere Reise nach Norwegen, ins beschauliche Sande (Vestfold). Seit den 1970er Jahren plagen die Gemeinde immer wieder Ausfälle von Wasserleitungen. Der Grund: Asbestzementrohre mit undichten Rohrverbindungen. „In Sande legt man Wert auf eine innovative, grabenlose Sanierung der bestehenden Trinkwasserleitungen und somit übernehmen wir auch ohne Scheu eine marktweite Vorreiter-Rolle“, sagt Svein J. Pettersen, örtlicher Bereichsleiter für Wasser und Abwasser. Ideale Voraussetzungen also, um eine der alten Trinkwasserleitung mit dem neuen SAERTEX-LINER® H2O zu sanieren.
Einhaltung der Hygienestandards und trotzdem flexibel und schnell
Mit der Baufirma Kjeldaas AS hat die Gemeinde Sande (Vestfold) einen bewährten Partner in puncto Sanierung von Rohrleitungen direkt vor Ort. Das gemeinsame Ziel: Den Einsatz des UV-härtenden Glasfaser-Schlauchliners in DN 250 auf einer Strecke von 500 m. Die Installation findet in zwei Abschnitten à 250 m und einem Betriebsdruck von 9 bar (Prüfdruck 16 bar) statt – und das in zwei Tagen.
Der SAERTEX-LINER® H2O wurde dafür zunächst im hauseigenen Werk unter kontrollierten Bedingungen (ISO 9001) produziert, imprägniert und dann direkt zur Baustelle nach Norwegen geliefert. Hier wurden gemeinsam mit der Firma Kjeldaas AS die einzelnen Installationsschritte identisch denen des klassischen GFK-Liners für Druckleitungen durchgeführt: Einzug, Kalibrierung durch Druckluft und die Aushärtung mittels UV-Licht. Es war nur eine Frage von ein paar Stunden, bevor alte und neue Leitungen somit wieder verbunden waren und die Druckprüfung durchgeführt werden konnte. Insbesondere durch die Imprägnierung im Werk und der bewährten Installationsmethode werden so stets eine 100%ige Einhaltung aller Hygienestandards garantiert und konstante Liner-Parameter gewährleistet. „Sowohl die Produktion als auch die Installation ermöglichen ein minimales Verunreinigungsrisiko, während die Wasserleitung saniert und in Betrieb genommen wird“, sagt der Projektleiter der Kjeldaas AS, Hendrik Panman.
Ein weiterer Vorteil dieser Methode: Die Maschinen und Vorrichtungen vor Ort benötigen nur wenig Platz. Sie können leicht aufgestellt und abgebaut werden – dies gewährleistet ein hohes Maß an Flexibilität und eine schnelle Installation – egal, ob in der Stadt oder im Gelände.
Das Ergebnis: Unvergleichbar mit herkömmlichen Verfahren
Der Innendurchmesser der sanierten Wasserleitung in Sande verringert sich minimal um 3,4 % von 250 auf 241,4 mm. Gleichzeitig wird jedoch die Oberflächenstruktur durch die Sanierung mit dem SAERTEX-LINER® H2O optimiert: Die Fläche ist somit wesentlich homogener und glatter als die des Altrohrs und sichert einen maximalen Durchfluss bei geringstem Querschnittsverlust. Eine alternative Möglichkeit wäre die offene Bauweise. Doch Aushub- und Austauscharbeiten gehen mit viel Aufwand und der Zerstörung der Bodenstruktur einher. Hendrik Panman kritisiert: „Offene Gräben, beispielsweise an verkehrsreichen Straßen, verlangen zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen“.
Beim Schlauchliner dagegen besteht keine Notwendigkeit von Verkehrssicherungspflichten an Arealen für Ausgrabungen, Extra-Geländesicherungen oder gar Entsorgung von überschüssigem Material. Es gibt keinen Austritt von Schadstoffen in Grundwasser oder Boden beim Härtungsprozess. „Auch in Hinblick auf den Umweltschutz ist der SAERTEX-LINER® H2O somit ein hervorragendes System zur Sanierung von Trink- und Brauchwasserleitungen“, resümiert Panman.
Diese Vorteile haben sich nicht nur in Europa herumgesprochen: Auf der renommierten Fachmesse IFAT in München erregte das Pilotprojekt viel Aufmerksamkeit in der Branche. Besucher aus über 170 Nationen konnten die SAERTEX-LINER® H2O-Installation per Video auf einem Großbildschirm am SAERTEX multiCom®-Messestand verfolgen und sich vor Ort über die Möglichkeiten informieren. „Es erfüllt uns mit Stolz, wie erfolgreich Kjeldaas und SAERTEX multiCom® diese Weltneuheit bei der Sanierung von Trinkwasserleitungen grabenlos ohne Komplikationen durchgeführt haben“, sind sich Dr. Nils Füchtjohann, Leiter F&E der SAERTEX multiCom®, und Hendrik Panman, Projektleiter Kjeldaas AS, einig.

Kontakt: SAERTEX multicom, Saerbeck, www.h2o-liner.de

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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