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Wasserstoff: Weltweit erster LH2-Tanker

Um flüssigen Wasserstoff sicher transportieren zu können, wurde ein Tanker entwickelt, der über eine wasserstoffkompatible Gas Combustion Unit verfügt. Dies ist ein großer Schritt in Richtung einer funktionierenden Energieversorgungskette zwischen Australien und Japan.

von | 25.03.20

Projekt für die Wasserstoff-Energieversorgungskette zwischen Australien und Japan. (Quelle: SAACKE GmbH)

Der weltweit erste Flüssigwasserstofftanker, im Dezember 2019 in Japan auf den Namen „Suiso Frontier“ getauft, wird mit Technologie des Bremer Unternehmens SAACKE Marine Systems ausgestattet. Die wasserstoffkompatible Gas Combustion Unit (GCU) und der SSBG-Brenner gewährleisten einen ebenso sicheren Seetransport des LH2 Carriers wie es beim flüssigen Erdgas der Fall ist. Bis zur Probefahrt im Herbst 2020 erfolgt die GCU-Inbetriebnahme durch SAACKE.

Pilotprojekt

Ziel des Pilotprojekts „Suiso Frontier“ ist es, den reibungslosen Ablauf einer internationalen Wasserstoff-Energieversorgungskette von der Herstellung über den Transport bis zur Nutzung zu demonstrieren. Dabei soll in Australien hergestellter und verflüssigter sogenannter „blauer“ Wasserstoff, bei dem vor Ort ein Carbon Capturing erfolgt, mit 1/800 seines ursprünglichen Volumens in große Mengen nach Japan verschifft werden, dessen Industrie stark auf den Energieträger setzt, um sich unabhängiger von Erdöl und -gas zu machen.

Boil-Off-Gase

„Flüssigwasserstofftanker sind für den Gastransport mit einer Temperatur von etwa -250 °C, also nahe der Verdampfungstemperatur, ausgelegt. Trotz einer Isolierung der Ladetanks, die den Zutritt von äußerer Wärme begrenzen soll, gelangen stets geringe Wärmemengen in die Tanks und führen zu einer leichten Verdampfung der Gase. Dieses sogenannte Boil-Off-Gas ist insbesondere auch bei den Bewegungen auf einem Schiff unvermeidlich und muss aus den Tanks entfernt werden, um einen unzulässigen Druckanstieg zu verhindern“, erläutert Matthias Flies, Manager Offshore Applications bei SAACKE Marine Systems, die Bedeutung von Gas Combustion Units an Bord des Schiffes. Daher verbrennen die GCUs das überschüssige und aufgrund seiner Methanbestandteile klimaschädliche Boil-Off-Gas vollständig und mit höchster Verfügbarkeit.

100 % Free-Flow-Lösung

„Bei diesem Verfahren wird das Boil-Off-Gas ohne Kompressor und schon bei einem Druck von 0,15 bar komplett verfeuert – der Gasdruck ist damit um einiges niedriger und die Gesamtanlage sicherer. Dieser Vorteil gab den Ausschlag für die Kundenbeauftragung, denn insbesondere für große Leistungsbereiche ist diese SAACKE 100 % Free-Flow-Lösung technologisch konkurrenzlos“, berichtet Matthias Flies. Für zusätzliche Sicherheit beim LH2-Transport sorgen zudem geschweißte Verbindungen der GCU, da sie zur Reduzierung möglicher Leckagen beitragen.

NOx-armer Wasserstoffbrenner

Ergänzt wird dieses System durch einen SAACKE SSBG-Wasserstoffbrenner. Matthias Flies erklärt: „Zum einen lässt sich die Feuerungsanlage flexibel an die Gegebenheiten an Bord anpassen. Zum anderen investiert SAACKE bereits seit Jahrzehnten in die Erforschung und Entwicklung von Verfahren zur Wasserstoffnutzung – auch wenn der Energieträger in der öffentlichen Wahrnehmung erst wieder seit Kurzem sehr präsent ist.“

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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