Generic filters
FS Logoi

Neubau eines Trinkwasserbehälters aus GFK-Rohren in Daun

Aufgrund der schlechten Bausubstanz und einem fehlenden Standsicherheitsnachweis entschied sich der Wasserversorgungszweckverband Gruppenwasserwerk Daun 2018, den 115 Jahre alten Hochbehälter Hardt abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Die Wahl des Aufraggebers fiel auf den Einsatz eines GFK-Trinkwasserspeichers der Amiblu GmbH.

von | 26.07.19

Die Gesamtlänge des neuen Speichers beträgt 13,50 m, wobei 3,50 m auf die Schieberkammer und 10 m auf den Trinkwasserspeicher entfallen, der über ein Speichervolumen von 45 Kubikmetern verfügt. Foto: Amiblu GmbH

Die von der Basten Tiefbau GmbH & Co. KG eingereichte Baulösung erwies sich bei Auftragsvergabe als das wirtschaftlichste Angebot. Darüber hinaus konnten Faktoren wie die sehr kurze Bauzeit und die Werkstoffeigenschaften der im Flowtite-Wickelprozess gefertigten GFK-Trinkwasserrohre die Beteiligten überzeugen.
„Eine Sanierung des alten Trinkwasserspeichers, der 1984/85 schon einmal umgebaut worden war, wäre nur mit einem hohen Kostenaufwand zu realisieren gewesen“, erklärt Klaus-Willi Wirtz, stv. Werkleiter, Verbandsgemeinde Daun. „Darüber hinaus war aufgrund der Korrosion der Stahlträger der Standsicherheits-Nachweis der Deckenkonstruktion nicht mehr gegeben und die Wasserkammern waren undicht.“ Aus diesem Grund hat sich das Gruppenwasserwerk Daun für den Neubau des Hochbehälters entschieden, der die Siedlung „Weinfelder Hof“ und die drei Anwesen „Auf der Hardt“ über eine Druckerhöhungsanlage mit Trinkwasser versorgt hat.
Werkstoffeigenschaften überzeugten
In einem ersten Entwurf wurde seitens des Gruppenwasserwerks eine Bauweise mittels Großrohren DN 2400 vorgesehen. Das ausführende Unternehmen und Amiblu haben dann gemeinsam einen Vorschlag eingereicht, der den Einsatz von GFK-Rohren vorsah. „Ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten des modernen Systems waren nicht nur die schnelle und problemlose Handhabung der Elemente auf der Baustelle, sondern auch die hervorragenden Werkstoffeigenschaften des verhältnismäßig leichten und glatten Werkstoffs GFK“, erinnert sich Bauleiter M. Eng. Martin Schüler, Basten Tiefbau GmbH & Co. KG. Die Elemente des Systems werden komplett vorgefertigt zur Einbaustelle geliefert; das wirkt sich günstig auf den Bauablauf aus. Die gute mechanische Be- und Verarbeitbarkeit des Werkstoffs ermöglicht zudem vielfältige individuelle Gestaltungsmöglichkeiten für maßgeschneiderte Ein- und Anbauten: „Schalt- und Steuerschränke können in den GFK-Modulen ebenso untergebracht werden wie ein Handwaschbecken für das Bedienpersonal“, berichtet Ralf Paul, Gebietsverkaufsleiter, Amiblu GmbH. „Außerdem gelten Rohre und Behälter im Betrieb als äußerst wartungsarm.“
Lösungen aus GFK im Trend
Die vielfältigen Vorteile, die das Speichersystem bietet, haben bereits bei vielen ähnlichen Bauprojekten überzeugt: „Zahlreiche Gemeinden haben sich in den letzten Jahren zugunsten von Trinkwasser-Hochbehältern aus GFK entschieden“, so Paul. „Viele überzeugt auch der Umstand, dass sich Elemente aus GFK gerade für trinkwasserrelevante Maßnahmen eignen, da Mikroorganismen auf ihren glatten Oberflächen schlechter siedeln können als auf dem vergleichsweise rauen Beton.“ Paul hatte sich im Vorfeld der Baumaßnahme gemeinsam mit den Verantwortlichen des Wasserversorgungszweckverbandes Gruppenwasserwerk Daun eine aktuelle Baumaßnahme im Hunsrück angeschaut, bei der ebenfalls das als Baukastensystem konzipierte GFK-Fertigteil-Trinkwasserspeichersystem von Amiblu zum Einsatz kam. „Die GFK-Fertigteil-Trinkwasserspeicher bestehen aus einer oder mehrerer Wasserkammern, der vorgelagerten Armaturenkammer und dem Zu- bzw. Eingangsbereich“, erläutert Paul. „Die Anordnung kann beliebig in das Gelände integriert werden.“
Lieferung in einem Teil
In der Ortsgemeinde Mehren wurde ein Einkammersystem mit vorgeschalteter Schieberkammer eingebaut. Bereits im Werk waren Schieberkammer und Speicher miteinander verbunden und laminiert worden. Die Gesamtlänge des neuen Speichers beträgt 13,50 m, wobei 3,50 m auf die Schieberkammer und 10 m auf den Trinkwasserspeicher entfallen, der über ein Speichervolumen von 45 m3 verfügt. Der Fronteinstieg wurde mittels einer Edelstahltür in der Abmessung 800 x 1800 mm hergestellt. Die Lauffläche in der Schieberkammer besteht aus Gitterrosten. „Unter diesen Rosten verlaufen die Überlauf- und Entleerungsleitungen, die in einem Entleerungssumpf enden“, so Wirtz weiter. „Der Ablauf des Sumpfes wurde an die vorhandene Entleerungsleitung des alten Hochbehälters angeschlossen, deren Auslauf in den talseitigen Vorfluter führt. Die Zulauf- und Druckleitung wurden ebenfalls an die vorhandenen Leitungen angeschlossen.“ Darüber hinaus wurde die Überdeckung des Behälters auf der Eingangsseite mittels Drahtschotterkörben gesichert, alle anderen Böschungen mit einer Neigung von 1:2 angelegt.
Technik vor Ort eingebaut
Als Druckerhöhungs-Anlage wurde in die Schieberkammer eine Kompakteinheit mit zwei vertikalen Hochdruckpumpen eingebaut. Diese sind für einen Förderstrom von max. Q = 8 m3/h und einer manometrischen Förderhöhe von 85,0 m ausgelegt. Abwechselnd saugen sie das Trinkwasser aus der ca. 45 m3 großen Wasserkammer. Bei der Berechnung des Volumens der Speicherkammer wurden laut Wirtz Verbrauchszahlen aus den Ablesebücher des Gruppenwasserwerks Daun zugrunde gelegt. Das ergab einen Spitzenverbrauch von 9,5 m3 für die angeschlossenen Verbraucher, 30 m3 für das Löschwasser und 4,5 m3 für sonstige Verbräuche. Darüber hinaus sind am neuen Trinkwasserspeicher auch die Anschlüsse für die Entnahme von Löschwasser angebracht. „Abschließend wurde der gesamte Aushub für den neuen Trinkwasserbehälter für die frostsichere Bauwerksabdeckung und ergänzende Bauwerksanschüttungen wieder eingesetzt. Der neue Trinkwasserbehälter ging im Herbst 2018 planmäßig ans Netz. Die Versorgungssituation konnte mit dem Neubau des Hochbehälters deutlich verbessert werden.
Kontakt: Amiblu GmbH, Döbeln, germany@amiblu.com, www.amiblu.com

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Informier' dich doch!

Jetzt den monatlichen 3R-info-Newsletter abonnieren!

Leitungstiefbau: GLT bereit für Infrastruktur-Offensive
Leitungstiefbau: GLT bereit für Infrastruktur-Offensive

Im historischen Wasserwerk Berlin-Wilmersdorf versammelte sich am 16. Mai die Führungsriege des deutschen Leitungstiefbaus zur Jahrestagung der Gütegemeinschaft Leitungstiefbau e.V. (GLT). Vor 120 Branchenvertretern zeichnete GLT-Präsident Matthias Fiedler ein optimistisches Bild der Zukunft: „Wir sind die Branche, auf die es jetzt ankommt!“. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse.

mehr lesen
Wasserstoffhochlauf: Energie- und Industrieverbände veröffentlichen Impulspapier
Wasserstoffhochlauf: Energie- und Industrieverbände veröffentlichen Impulspapier

Eine große Verbändeinitiative aus Energiewirtschaft und Industrie hat ein Impulspapier veröffentlicht. Sie ruft die Bundesregierung dazu auf, eine Wasserstoff-Allianz auf EU-Ebene zu initiieren. Dies ermögliche es, die Vereinbarung im Koalitionsvertrag, eine führende Rolle in einer europäischen Wasserstoffinitiative einzunehmen, mit Leben zu erfüllen. Auch für den europäischen Wasserstoffhochlauf sei dies erfolgsversprechend. Ein Originalbeitrag.

mehr lesen
Kabelschutz: Simona plant Übernahme von Electroplast und Dutchclamp
Kabelschutz: Simona plant Übernahme von Electroplast und Dutchclamp

Die Simona AG, Hersteller und Entwicklungspartner thermoplastischer Kunststoffprodukte, hat am 16. Juni bekanntgegeben, jeweils 100 % der Anteile an der Electroplast B. V. und der Dutchclamp B. V. (beide Niederlande) erwerben zu wollen. Electroplast ist ein Anbieter von Kunststofflösungen zum Schutz von Kabeln und Leitungen mit dem Fokus auf Kabelschutzplatten und -rohren. Dutchclamp entwickelt und produziert Kunststoff-Kabelschellen und -blöcke für die Installation von Nieder-, Mittel- und Hochspannungskabeln.

mehr lesen
Dr. Johannes Lis wird neuer Geschäftsführer beim KRV
Dr. Johannes Lis wird neuer Geschäftsführer beim KRV

Zum 1. Juli 2025 wird Dr. Johannes Lis die Geschäftsführung des Kunststoffrohrverbandes e.V. (KRV) übernehmen. Er folgt auf Markus Hartmann, der sie zum 30. April auf eigenen Wunsch nach mehr als vier Jahren abgegeben hat. Mit Hartmann konnte der KRV zentrale Themen wie Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft sowie Energie- und Wärmewende maßgeblich vorantreiben.

mehr lesen
Vallourec erhält technische Qualifikation für Delphy-Wasserstoffspeicher
Vallourec erhält technische Qualifikation für Delphy-Wasserstoffspeicher

Das innovative unterirdische Wasserstoffspeichersystem Delphy des französischen Rohrherstellers Vallourec, weltweit führend im Bereich nahtloser Rohre und Energiespeicherlösungen, hat die technische Qualifikation durch die renommierte Prüf- und Zertifizierungsgesellschaft DNV erhalten. Damit ist Delphy als sichere und praxistaugliche Lösung für die Speicherung von grünem Wasserstoff offiziell anerkannt. Unternehmen haben nun die Möglichkeit, Delphy zur Integration von Wasserstoffenergie in ihre industriellen Prozesse zu nutzen.

mehr lesen

Publikationen zum Thema

Überblick über die Rahmenbedingungen zu Wasserversorgungskonzepten in NRW

Überblick über die Rahmenbedingungen zu Wasserversorgungskonzepten in NRW

Autor: Von Beate Kramer, Frank Licht und Galina Paschkow
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Vor dem Hintergrund klimatischer Veränderungen gewinnt die Aufgabe der Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung immer mehr an Bedeutung. Darauf hat der Gesetzgeber in Nordrhein-Westfalen mit der Pflicht der Kommunen zur Vorlage eines ...

Zum Produkt

Praxisorientiertes Risikomanagement in der Wasserversorgung

Praxisorientiertes Risikomanagement in der Wasserversorgung

Autor: Von Esad Osmancevic
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Das Thema „Kontinuität der Wasserversorgung“ ist in den Grundsätzen und Zielen des Betriebs der Wasserversorgungsanlagen verankert. Des Weiteren ist eine störungsfreie Wasserlieferung von der Wasserqualität, den Wassermengen, dem Personal ...

Zum Produkt

Die Unterschiede der GFK-Schlauchliner – vom Freispiegelkanal zur Trinkwasserleitung

Die Unterschiede der GFK-Schlauchliner – vom Freispiegelkanal zur Trinkwasserleitung

Autor: Von Dr. Nils Füchtjohann
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Bereits über Jahrzehnte sind GFK-Schlauchliner im Abwasserbereich etabliert. Seit wenigen Jahren halten sie auch zunehmend Einzug in den Trinkwasserbereich. Hygienisch, nachhaltig und projektsicher – für die grabenlose Sanierung von ...

Zum Produkt