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Blähglasschotter: Nachhaltige Regenwasserrückhaltung auf befahrbarer Fläche

Die zunehmende Versiegelung von Flächen stellt Kommunen, Unternehmen und Planer vor große Herausforderungen im Umgang mit Regenwasser. Auch das Recyclingunternehmen Reiling hat sich im Rahmen einer Gelände-Erweiterung am Standort Osterweddingen mit dieser Thematik auseinandergesetzt – und eine zukunftsweisende Lösung gefunden, bei der nachhaltiger Blähglasschotter eingesetzt wird.

von | 23.07.25

Durch die stabförmige Zellstruktur kann der Blähglasschotter bei Belastung zyklische und dynamische Lasten bestens aufnehmen
Bild: Veriso
Blähglasschotter

Im Zuge der Erweiterung des Glasrecyclingstandorts von Reiling um rund einen Hektar war die Anlage von zwei Regenrückhaltebecken erforderlich. Ziel war es, das anfallende Niederschlagswasser kontrolliert aufzunehmen und das kommunale Kanalsystem zu entlasten. Gleichzeitig sollte die Fläche weiterhin befahrbar und nutzbar bleiben – ein besonderer Anspruch, da die täglichen Belastungen durch schwere Nutzfahrzeuge wie Radlader außergewöhnlich hoch sind.

Um diese Anforderungen zu erfüllen, entschied sich das Unternehmen für ein modernes System mit Veriso RED Blähglasschotter – einem neuartigen Schüttstoff aus 100 % recyceltem Altglas. Das Material kann laut Hersteller bis zu 50 % seines Eigengewichts an Wasser aufnehmen und zeichnet sich durch eine hohe Speicher- und Tragfähigkeit aus. Zudem ermöglicht es eine verzögerte Abgabe des gespeicherten Wassers zurück in den Boden oder in das Kanalsystem, was zur Stabilisierung des lokalen Wasserhaushaltes beiträgt. Der Schüttstoff ist laut Hersteller Veriso nicht nur druck-, sondern auch witterungsbeständig. Er sei faser- und lösungsmittelfrei und daher auch ungiftig für die Umwelt.

Drainagerohre ermöglichen die kontrollierte Wasserabgabe in die Kanalsysteme. Foto: Veriso

Aufbau und Funktionsweise

Der Aufbau der Rückhaltebecken erfolgte mehrschichtig: Nach einer Bodenstabilisierung mit Kalk kamen zunächst 800 Kubikmeter des Blähglasschotters in einer 45 cm starken Schicht zum Einsatz. Darauf folgten eine Schottertragschicht, ein Geokunststoffgewebe zur Stabilisierung sowie eine Splittbettung und Betonpflastersteine. Eine Sperrfolie stellt sicher, dass der Regen gezielt über Drainagerohre abgeleitet und der gesetzlich zulässige Abflusswert von 50 Litern pro Sekunde nicht überschritten wird.
Durch den Verzicht auf eine Asphaltierung kann das Regenwasser ungehindert in das Retentionssystem einsichern. Gleichzeitig bleibt die Fläche vollständig befahrbar – ein entscheidender Vorteil im laufenden Betrieb. Sollte es dennoch zu Abnutzungen kommen, lässt sich die Pflasterung unkompliziert und kosteneffizient austauschen.

„So wenig Fläche wie möglich an die Rückhaltung verlieren“ sei das Wichtigste gewesen, wie Thomas Schürmann, Leiter Bauwesen bei Reiling betont. Gleichzeitig freue man sich darauf, eigene Erfahrungen mit dem bereits mehrfach ausgezeichneten Baustoff von Veriso machen zu können und die Funktionsweise in einem Praxistest selbst zu erleben.

 

Weitere Informationen

 

(Quelle: Veriso)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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