Generic filters
FS Logoi

Bohrstart bei Geothermie-Projekt Laufzorn II mit Meißelweihe

Am 23. Mai markierte die feierliche Meißelweihe den offiziellen Beginn der Bohrarbeiten des Geothermie-Projekts Laufzorn II in der Gemeinde Grünwald (Landkreis München). Gemeinsam mit über 150 Gästen beging die gemeindeeigene Erdwärme Grünwald GmbH das traditionsreiche Ritual aus dem Brauchtum der Bergleute.

von | 26.05.25

Grünwalds Erster Bürgermeister Jan Neusiedl (links), der Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald GmbH, Andreas Lederle (2. von links) mit der Landtagsabgeordneten Kerstin Schreyer und Münchens Stadtrat Manuel Pretzl
© Erdwärme Grünwald

„Der Bohrmeißel, den wir heute weihen, und die große Baustelle, die wir hier erleben, tragen dazu bei, dass unsere Gemeinde ihre Wärmeversorgung künftig komplett aus nachhaltiger, CO2-freier Geothermie beziehen kann“, hob Grünwalds Erster Bürgermeister Jan Neusiedl die Bedeutung der Zeremonie hervor.

Gesegnet wurde der Meißel vom katholischen Pfarrer Albert Zott und dem evangelischen Geistlichen Christian Stalter, die um den Schutz Gottes baten, „um alle Arbeiter und das gesamte Großprojekt vor Unfällen zu bewahren“. In den Tagen zuvor war auf dem Bohrplatz bereits die rund 700 t schwere Bohranlage errichtet worden, mit der sich die Spezialisten nach einer Planungs- und Vorbereitungszeit von fünf Jahren nun Stück vor Stück in die Tiefe vorarbeiten sollen.

Auf dem Bohrplatz sollen sechs Bohrungen mit Tiefen von je 3.600 bis 4.000 m vorgenommen werden. Die gesamte geplante Bohrstrecke beläuft sich auf 30.000 Bohrmeter. Die geologischen Voraussetzungen werden von Fachleuten als gut bezeichnet und sie erwarten Tiefenwasser mit einer Temperatur von rund 130 °C. Für die Energieerzeugung und -nutzung sollen künftig etwa 200 Liter Wasser pro Sekunde gefördert werden.

Zahleiche Vorteile der Geothermie nutzen

„Wir sprechen aber nicht nur von Kilometern im Erdreich, von Rohren, Pumpen und Temperaturen. Wir sprechen auch von einem uralten Antrieb der Menschheit – dem Streben nach dem Besseren“, sagte der Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald GmbH, Andreas Lederle.

Mit dem Projekt Laufzorn II verfolgt die Gemeinde Grünwald auch das Ziel, „die vielfältigen Vorteile der Geothermie noch intensiver zu nutzen und hebt die Vorteile dieser hervor: Erdwärme ist unerschöpflich, verringere die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und sorge für lokale Wertschöpfung sowie auf lange Sicht für niedrige Betriebskosten.

Das Geothermie-Projekt Laufzorn II soll bis zum Winter 2027/28 fertiggestellt werden. Nach dem Abschluss der letzten Bohrung und dem Abbau der Bohranlage soll voraussichtlich 2026 mit dem Bau des Heizwerks begonnen werden. Über die Geothermie-Anlage Laufzorn I, eine der bayerischen Pionieranlagen, werden bereits seit 2011 über 2000 Liegenschaften mit Erdwärme versorgt, die überschüssige Energie fließe zudem in die Erzeugung von sauberem Strom.

Weitere Projektinfos

(Quelle: Heller & Partner)


 

Lesen Sie auch:

Spatenstich in München: Baustart für die größte Geothermieanlage in Kontinentaleuropa

Einstellboxen erhöhen Sicherheit beim Münchner Fernwärme-Leitungsbau

 

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Informier' dich doch!

Jetzt den monatlichen 3R-info-Newsletter abonnieren!

Korrosionsschutz: Unsichtbarer Gegner – sichtbare Lösungen mit der TAW
Korrosionsschutz: Unsichtbarer Gegner – sichtbare Lösungen mit der TAW

Jede Sekunde fallen weltweit fünf Tonnen Stahl dem stillen Zerfall zum Opfer. Diese Zahl, die sich sekündlich neu berechnet, verdeutlicht die Dringlichkeit effizienter Schutzstrategien und rückt ein globales Problem in den Fokus. Doch wie lassen sich Materialien langfristig sichern – und welche Rolle spielt nachhaltiges Know-how dabei?

mehr lesen
Rheinenergie: Erste automatische Standrohr-Station in Köln
Rheinenergie: Erste automatische Standrohr-Station in Köln

Mit der Inbetriebnahme der bundesweit ersten automatischen Standrohr-Abholstation setzt die RheinEnergie neue Maßstäbe im Bereich der Trinkwasserversorgung. Die innovative Station am Kölner Zugweg ermöglicht es Kundinnen und Kunden, rund um die Uhr Standrohre kontaktlos und hygienisch abzuholen – ein bislang einzigartiger Service in Deutschland. Standrohre können vielseitig eingesetzt werden – wie zur Trinkwasserentnahme bei Straßenfesten oder Bewässerung von Straßenbäumen.

mehr lesen
Flüssigböden: Neues Merkblatt veröffentlicht
Flüssigböden: Neues Merkblatt veröffentlicht

Die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) hat am 18.03.2025 das „Merkblatt für die Herstellung und Verwendung von zeitweise fließfähigen, selbstverdichtenden Verfüllbaustoffen“ (M ZFSV) herausgegeben und auf der Webseite veröffentlicht. Das Merkblatt ersetzt damit das seit 2011 veröffentlichte „Hinweisblatt für die Herstellung und Verwendung von zeitweise fließfähigen, selbstverdichtenden Verfüllbaustoffen“ (H ZFSV), wird damit nach Normenklatur der FGSV in der Stufe R2 des Regelwerks der FGSV einsortiert.

mehr lesen
Wir versorgen Deutschland und verbinden Europa
Wir versorgen Deutschland und verbinden Europa

GASCADE treibt mit dem Auf- und Ausbau eines Wasserstoff-Netzes eine sichere und nachhaltige Energiezukunft für Deutschland und Europa voran. Für unsere beiden Zukunftsprojekte Flow – making hydrogen happen und AquaDuctus suchen wir Ingenieure (m/w/d), die mit uns ihren Beitrag zur Energiewende leisten wollen.
Als unabhängiger Fernleitungsnetzbetreiber transportieren wir Gas – sicher, zuverlässig, effizient und umweltfreundlich. Die Versorgungssicherheit stets im Fokus.

mehr lesen

Publikationen zum Thema