„Das GFK-Monitor-Projekt baut auf Forschungsarbeiten im Rahmen der Geothermie-Allianz Bayern auf, bei denen seit 2020 faseroptische Temperatur-, Druck- und Akustikdaten am Energiestandort Süd gesammelt wurden“, informieren die SWM. Am Energiestandort Süd im „Bohrloch Th6”, in einer von insgesamt sechs Geothermieanlagen, reicht ein neues Glasfaserkabel bis zu 3.100 m in die Erde hinunter. Es ergänzt zwei weitere, die in den vergangenen Jahren in benachbarten Bohrungen installiert wurden.
Die Glasfaserkabel, die zum GFK-Monitor gehören, sollen ein neuartiges, „ganzheitliches Überwachungssystem“ bilden, das über faseroptische Sensoren am Kabelende den Druck im und über dem Thermalwasserreservoir messen und über 24 Stunden die Temperatur über die gesamte Tiefe durchgehend erfassen soll. Zudem sollen akustische Daten erhoben werden, „die ein Live-Monitoring potenzieller Seismizität erlauben“.
Neue Erkenntnisse sollen Geothermie voranbringen
Das neue Kabel, dessen letzter, etwa 1000 m lange Abschnitt ohne Verrohrung lose im Thermalwasser hängt, so die SWM, soll Fließwege genauer erfassen und zudem – zur schnelleren Ermittlung passender Standorte für künftige Bohrungen – zu einer großflächigeren „Modellierung der Thermalwasserschicht“ beitragen.
Ein weiteres Ziel des GFK-Monitors ist es, mittels „ganzheitlicher Überwachung der Tiefe die Produktions- und Betriebszuverlässigkeit von Geothermieanlagen“ zu erhöhen und letztlich den weiteren Ausbau der Münchner Tiefengeothermie voranzutreiben.
„Geothermie ist eine wichtige Zukunftstechnologie für die nachhaltige Wärmeversorgung. Wir nutzen Geothermie bereits seit 20 Jahren erfolgreich und sehen darin großes Potenzial für die Dekarbonisierung der Wärme in ganz Deutschland“, so Dr. Karin Thelen, SWM Geschäftsführerin Regionale Energiewende. „Um noch mehr über den Schatz der Tiefe zu erfahren, beteiligen wir uns an verschiedenen Forschungsprojekten. Das Projekt GFK-Monitor hilft uns, unser Wissen über den Untergrund zu vertiefen und so das große Potenzial der Geothermie noch besser zu nutzen.“
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), vertreten durch die Projektträger Jülich GmbH (PtJ), gefördert. Die beiden Glasfaserkabeleinbauten in den Jahren 2019 und 2020 erfolgten durch die Geothermie-Allianz Bayern und wurden durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.
zum Film über den Glasfaserkabel-Einbau
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(Quelle: SWM)