Vor Ort konnte sich die Fachwelt – aus allen bei Kanalbauvorhaben relevanten Bereichen wie Planung, Auftragsvergabe, Bauausführung und Netzbetrieb – umfassend über GFK-Stauraumkanäle informieren oder sogar über einen Tangetialschacht in einen sich im Betrieb befindlichen GFK-Stauraumkanal DN 3600 einzusteigen, diesen erkunden und einen Blick auf das zugehörige Drosselbauwerk werfen.
Stauraumkanal in Rekordzeit errichtet
Der rund 600 m lange und 5.000 m3 fassende Stauraumkanal im Bereich Liebigstraße/ Wissollstraße mit Nennweiten zwischen DN 2000 und DN 3600 war aufgrund von Starkregenereignissen mit wiederholten Überlastungen des Kanalnetzes und Überflutungen notwendig geworden und stellte eine wirtschaftlichere Alternative zu einem Regenrückhaltebecken dar.
Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts dauerte nur 10 Monate, was laut Medl-Planungsleiter Burkhard Malcus auch aufgrund der eingesetzten GFK-Rohre möglich gewesen sei.
„Für GFK-Rohre sprachen dabei mehrere Gründe“, erläutert Planer und Projektbetreuer Marius Morawka von der medl GmbH. „Die Bauhöhe ist aufgrund der vergleichsweise geringen Wanddicke kompakt. Wir konnten somit rund 50 cm Aushubtiefe einsparen. Das klingt nach nicht viel. Auf einer Länge von 600 m bedeutet das auf der Baustelle jedoch eine erhebliche Zeit- und Kosteneinsparung. Und noch etwas kommt hinzu: Dank der geringeren Bauhöhe liegt der Stauraumkanal noch oberhalb der grundwasserführenden Ruhrkiese. Somit können wir auf eine Grundwasserhaltung während der Maßnahme verzichten.“
Das geringe Eigengewicht habe maßgeblich dazu beigetragen, den Einbau mit „normalem Baugerät“ zu realisieren.
Einsatz von Flüssigboden zur CO2-Reduktion
Der in Kombination mit den GFK-Rohren eingesetzte Flüssigboden, der einen schmalen Graben ermöglichte sowie den Verzicht auf eine „mechanische Verdichtung“ und den Einbau einer „fachgerechten Zwickelverdichtung“ sicherstellte, stieß ebenfalls auf großes Interesse bei den Teilnehmern des Baustellentages.
Durch geringeren Aushub sowie Transportmenge spare dies zudem CO2, hält Teilnehmerin Nora Mattheisen von STRABAG Rheinland fest, für die neben der Langlebigkeit und dem geringen Wartungsaufwand der Rohre auch die geplante Klimaneutralität ihres Unternehmens bis 2040 im Blick hat.
Veranstalter ziehen Bilanz
Die Erwartungen seien erfüllt worden und „Thema Stauraumkanäle ist in NRW sehr gefragt“, so der Tenor von Veranstalterseite. Regenwasservorsorge gewinne zunehmend an Bedeutung und die Möglichkeit eines Austauschs über Lösungsansätze sei gerne angenommen worden.
(Quelle: Amiblu)