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Hohe Erfolgsquote bei Einbaugarnituren-Rehabilitation

Für uns Menschen in Deutschland ist es heutzutage völlig selbstverständlich, dass wir den Wasserhahn aufdrehen und so immer an ausreichendes und vor allem einwandfreies Trinkwasser gelangen. Doch dahinter stehen die verantwortungsvolle Aufgabe der Versorgungsunternehmen, hohe Sicherheitsstandards und ein dicht verzweigtes Rohrleitungsnetz, ohne das die Versorgung nicht gewährleistet werden könnte. Die Relevanz von fließendem Wasser wird […]

von | 03.11.21

Für uns Menschen in Deutschland ist es heutzutage völlig selbstverständlich, dass wir den Wasserhahn aufdrehen und so immer an ausreichendes und vor allem einwandfreies Trinkwasser gelangen. Doch dahinter stehen die verantwortungsvolle Aufgabe der Versorgungsunternehmen, hohe Sicherheitsstandards und ein dicht verzweigtes Rohrleitungsnetz, ohne das die Versorgung nicht gewährleistet werden könnte.
Die Relevanz von fließendem Wasser wird uns oft erst dann bewusst, wenn diese Selbstverständlichkeit abgedreht wird – beispielsweise bei geplanten Wartungsarbeiten oder aber bei einem plötzlich auftretenden Wasserrohrbruch. Durch erdverlegte Armaturen ist es jedoch möglich, nur einzelne Abschnitte im Rohrnetz auf- oder zuzusperren.

Grabenloses Verfahren

Bei der Steuerung des Wasserflusses übernimmt eine auf der Armatur verbaute Einbaugarnitur eine der wichtigsten Funktionen – diese wird sichtbar, nachdem die Wassermeister:innen die Schutzkappe in der Straße geöffnet haben. Durch den unvermeidbaren Alterungsprozess der Netze und daraus resultierende kontinuierliche Wartungsarbeiten sind aufkommende Schäden an diesem Element kein Einzelfall.

Die Firma Kettler Utility Communication GmbH aus dem nordrhein-westfälischen Dorsten setzt genau an diesem Punkt an und unterstützt die Versorgungsunternehmen bei der Instandhaltung der Netze durch ein grabenloses Dienstleistungsverfahren zur Einbaugarnituren-Rehabilitation. Dieses Verfahren wird seit nunmehr zwei Jahren bundesweit intensiv und sehr erfolgreich durchgeführt.

Präzision ist erforderlich, ein qualifizierter Rohrnetzinspekteur bei der Arbeit durch die geöffnete Straßenkappe

Pilotprojekt gelingt Praxistransfer

Auch die RheinEnergie als Energiedienstleister und Wasserversorger für Köln und das Umland hat das neuartige Verfahren inzwischen in bestehende Arbeitsabläufe integriert. Im Rahmen eines Pilotprojekts wurden dort 2019 zunächst 100 Schieber überprüft, von denen 85 durch die Einbaugarnituren-Rehabilitation direkt durch die Straßenkappe instandgesetzt werden konnten.
Michael Blönigen von der RheinEnergie ist zuständig für die Instandhaltung der Netze. Für ihn zeichnen sich die Vorteile des Verfahrens vor allem durch eine schnelle und effiziente Instandsetzung aus: „Durch Anwendung des Verfahrens im Netz der RheinEnergie konnte die Belastung für die Anwohner gering gehalten werden, denn auf Tiefbaumaßnahmen und langwierige Straßensperrungen konnte damit verzichtet werden. So konnten seit 2019 bis heute mittlerweile 354 Schieber instandgesetzt werden, indem lediglich das Bedienelement, die Einbaugarnitur, durch die Straßenkappe getauscht wurde.“

Doch was macht dieses Verfahren so erfolgreich?

Anders als beim konventionellen Verfahren kann hierbei auf das Ausheben einer Baugrube durch einen Bagger und den damit einhergehenden massiven Eingriff in das Straßennetz sowie das anschließend notwendige Wiederherstellen von Oberflächen verzichtet werden.
Die grabenlose Einbaugarnituren-Rehabilitation nimmt im Schnitt nur ungefähr 2,5 Stunden in Anspruch. Täglich können so zwischen drei und vier Maßnahmen abgearbeitet werden. Vor allem in innerstädtischen Ballungsgebieten mit viel befahrenen Hauptstraßen oder engen Nebenstraßen zahlt sich diese Methode aus. Neben dem Faktor Zeit besteht ein weiterer Vorteil in der Risikominimierung, bei den Arbeiten in einem immer dichter werdenden Infrastrukturnetz womöglich andere Versorgungsleitungen wie etwa Strom, Glasfaser oder Gas zu beschädigen.

Zustand der Einbaugarnitur nach erfolgreicher Durchführung

Der Erfolg gibt ihnen recht: Rund 90% der Einbaugarnituren lassen sich durch das Verfahren über die Straßenkappe in einen funktionsfähigen Zustand versetzen.
Michael Blönigen und die Firma Kettler blicken gemeinsam in die Zukunft: „Aktuell arbeiten wir gemeinsam daran, das Verfahren an sog. KKS-geschützten Leitungen anzuwenden, um den maximalen Nutzen für die RheinEnergie zu erzielen.

Die Einbaugarnituren-Rehabilitation: Ein innovatives Verfahren, das neben der Arbeitserleichterung für die Wassermeister:innen einen gleichermaßen wirtschaftlichen wie umweltfreundlichen Beitrag für ein leistungsstarkes Rohrleitungsnetz leistet.

Kontakt: Kettler Utitlity Communication GmbH, Dorsten, Tel. +49 2369 9182-0, info@kettler-kuc.de, www.kettler-kuc.de; RheinEnergie AG, Köln, Technischer Netzservice, Michael Blönigen

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