Die zu sanierende Sprinklerleitung hatte zwar nur eine Länge von 75 m, beginnt allerdings in der Sprinklerzentrale im Kellergeschoss des Gebäudes unterhalb einer Fertigungslinie und endet in einem Umkleideraum. Extrem wenig Platz und dazu ein Dimensionswechsel im Leitungsverlauf – für eine grabenlose Sanierung mit der Primus Line®-Technologie keine wirklichen Herausforderungen. Dennoch galt es im Projekt einige Hürden zu überwinden, beispielsweise die Strecke, die der Liner bis zum eigentlichen Einzug ins defekte Altrohr zurücklegen musste.
Dem Betreiber, einem weltweit führenden Technologiekonzern, war eine langfristige Sanierung wichtig. Die Lösung dafür sollte aufgrund der baulichen Gegebenheiten platzsparend und flexibel sein, da die Leitung aus Polyethylen (PE) 100 mehrere Bögen enthält. Zudem ändert sich die Dimension der Leitung von 280 auf 355 mm Außendurchmesser. Deshalb bevorzugte der Betreiber einen in einem Strang einziehbaren Loose-fit-Liner, um diesen Dimensionssprung zu durchfahren. Die Sanierung sollte außerdem den Betrieb der Leitung bei Druckstufe PN 16 ermöglichen und zügig installiert werden können, um den Dreischichtbetrieb des Unternehmens nicht einzuschränken oder gar zu unterbrechen.
Die Wahl fiel schließlich auf das Primus Line®-System – bestehend aus einem mit Aramid verstärkten Liner und speziell entwickelten Verbindern: Es besitzt die benötigte Flexibilität und braucht als Sliplininglösung nur kleine Flächen für die Baustelleneinrichtung.
Roll-out mal anders
Nach der Kamerainspektion gab es grünes Licht für die Sanierung mit Primus Line®: Der Dimensionswechsel im Leitungsdurchmesser findet nach etwa 40 m statt und es gibt insgesamt vier 45°-Grad-Bögen.
In der Regel wird der Primus Liner direkt von der Trommel, auf der er in gefaltetem Zustand angeliefert wird, über eine Baugrube in das zu sanierende Altrohr eingezogen. Da die Sprinklerleitung in diesem Fall jedoch unterhalb von Gebäudeteilen verläuft, gab es weder eine Baugrube noch konnte die Trommel direkt daneben platziert werden. „Dann gehen wir auch einmal ungewöhnliche Wege. Die Trommel mit dem gefalteten Liner stand draußen vor dem Gebäude“, erläutert Michael Senbert, Leiter des Geschäftsbereichs für die DACH-Region bei der Rädlinger primus line GmbH. „Der Primus Liner wurde zunächst von der Trommel abgerollt und durch einen Aufzug, ein Treppenhaus und die Kelleretage ausgelegt. Erst danach konnten wir ihn vom Umkleideraum aus in Richtung Sprinklerzentrale ins Altrohr einziehen.“
Die Sprinklerleitung war nach nur vier Arbeitstagen wieder für den Löschfall verfügbar. „Sämtliche Ansprüche des Kunden – hauptsächlich hinsichtlich einer schnellen Umsetzung und dem geringen Platzbedarf für die Baustelleneinrichtung – wurden erfüllt“, freut sich Senbert.