Die Teams aus den Bereichen RheinEnergie – next energy solutions und der Wasserproduktion haben im Rahmen des Projektes ein klimaschonendes Wärmekonzept entwickelt. Dies soll künftig die rund 1.300 neuen Wohneinheiten, Schulen und Kitas nachhaltig mit kalter Nahwärme versorgen. Anfang des Jahres starteten die ersten Erschließungsarbeiten.
Kalte Nahwärme aus Grundwasser
Die sogenannte kalte Nahwärme wird aus Grundwasser erzeugt, „das von dezentralen Wärmepumpen auf ein höheres Temperaturniveau gebracht wird“, so RheinEnergie. Die ganzjährige konstante Temperatur des Grundwassers in der Kölner Region, der Köln-Bonner-Bucht, von 12 °C bietet ideale Bedingungen für das Heizen mit Wärmepumpen und ist energieeffizienter ist als etwa eine Luft-Wasser-Wärmepumpen.
In der neuen Siedlung soll jedes Gebäude einen eigenen Hausanschluss für die Versorgung der jeweiligen Wärmepumpe erhalten, die mit Grundwasser aus dem Wasserwerk Hochkirchen, gespeist werden soll. Das Wasserwerk wurde nach Angaben von RheinEnergie im Herbst 2024 für die künftigen Qualitätsanforderungen eigens mit zwei zusätzlichen Aktivkohlefiltern ausgerüstet.
Das im Wasserwerk gereinigte Wasser wird die RheinEnergie im Anschluss mithilfe einer Druckerhöhungsanlage und einer neuen Wassertransportleitung in das Versorgungsgebiet einleiten. Nach der Nutzung wird es über sogenannte Schluckbrunnen versichern und wieder in den natürlichen Grundwasserkreislauf gelangen. Nach Fertigstellung soll jährlich eine Wassermenge von etwa 3 Mio. Kubimetern Grundwasser gefördert werden.
Wärmepumpe soll für maximale Effizienz sorgen
Die geringen Netztemperaturen sollen dafür Sorge tragen, dass keine Netzverluste entstehen und der Energiebedarf damit „deutlich reduziert“ wird, so RheinEnergie.
„Mit dem nachhaltigen Wärmekonzept für Rondorf Nord-West leisten wir einen echten Beitrag für den Klimaschutz in unserer Heimatstadt“, sagt RheinEnergie-Vertriebsvorstand Stephan Segbers. „Dank des Energieträgers Grundwasser schaffen wir eine 100%-regenerative und -CO2-neutrale Wärmeversorgung. In einem derart großen Erschließungsgebiet ist das kalte Nahwärmenetz zudem besonders zukunftsweisend und einzigartig.“
Vorbild für bezahlbare Wärmeversorgung
Der flächendeckende Anschluss an die Wärmeversorgung ermögliche den künftigen Anwohnern, nach derzeitigem Stand, Versorgungskonditionen vergleichbar mit konventionellen Lösungen zentraler Wärmeversorgung wahrzunehmen.
„Das kalte Nahwärmenetz in Rondorf Nord-West ermöglicht den künftigen Bewohnern den Zugang zu einem ausgesprochen innovativen Wärmekonzept“, sagt Projektentwickler und AMELIS-Geschäftsführer Björn Zimmer. „Wir freuen uns, dass wir dies in partnerschaftlicher Kooperation mit der RheinEnergie bereits in der Planungsphase berücksichtigen konnten.“
Der Strombedarf für den Betrieb der Wärmepumpen könne teilweise mittels eigens auf den Dächern errichteter Photovoltaikanlagen gedeckt werden. Bereits im Frühjahr soll der Großteil der Tiefbauarbeiten „für die äußere Erschließung des Baugebiets“ abgeschlossen sein. Danach soll „die innere Erschließung“ folgen und Planungen zufolge Ende 2026 die ersten Häuser mit Wärme versorgt werden. In der Endausbaustufe soll das kalte Nahwärmenetz eine Leistung von rund 7 MW erreichen.
(Quelle: RheinEnergie)
Weiter Projektinformationen: „Rondorf Nord-West – Nachhaltige Stadtentwicklung in Köln“