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VKU-Umfrage: Mehrheit sieht Klimaneutralität bis 2045 kostenbedingt kritisch

Laut einer am 11. März anlässlich der VKU-Verbandstagung veröffentlichten Umfrage des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), die vom 6. Februar bis zum 21. Februar unter 1.584 CEOs kommunaler Unternehmen durchgeführt wurde, sieht eine über Zweidrittel-Mehrheit das Erreichen des deutschen Klimaziels bis 2045 kritisch. Angeführt werden unter anderem die hohen Kosten und die unklare Finanzierung – Themen, die in der neuen Legislaturperiode in Angriff genommen werden müssten, so die Forderung.

von | 12.03.25

Energiepreise und Investitionsbedarf gehörten zu den zentralen Themen der VKU-Umfrage
Quelle: pixabay

„Unser Land braucht neuen Schwung für die Energiewende“, fordert Dr. Ulf Kämpfer, VKU-Präsident. „Die ambitionierte Energiewende ist und bleibt elementar für Klimaschutz und eine resiliente nationale Versorgungssicherheit. Wir müssen die Abhängigkeiten vom Import fossiler Energien aus dem Ausland weiter reduzieren. Klimaneutralität gelingt nur, wenn wir die Kosten senken und die Prozesse der Energiewende besser aufeinander abstimmen. Zudem sollte eine neue Bundesregierung das Fundament für alternative Finanzierungsformen legen, zum Beispiel für einen Energiewendefonds.“

Wirtschaftlichkeit, Bezahlbarkeit und Investitionsbedarf

Die neue Bundesregierung sollte die Wirtschaftlichkeit und Bezahlbarkeit in den Mittelpunkt stellen, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Laut einer Umfrage unter CEOs sind klare Finanzierungsstrategien notwendig (51 %) und eine realitätsnahe Entscheidungsfindung (47 %). Die meisten Befragten (39 %) betonen, dass Bezahlbarkeit und Wirtschaftlichkeit bei der Energiewende priorisiert werden sollten.

Kommunale Unternehmen stehen vor einem enormen Investitionsbedarf, insbesondere bei Stromnetzen für die Energiewende (66 %) und Fernwärmenetzen (50 %). Zudem müssen Infrastrukturen wie Trinkwasser- und Abwassersysteme modernisiert werden. Der Abbau bürokratischer Hürden und eine klare gesetzliche Grundlage, besonders in Bezug auf CO2-Speicherung, sind dringend erforderlich.

Energiepreise als eines der zentralen Themen

Ein weiteres zentrales Thema ist die Sicherstellung bezahlbarer Energiepreise. 90 % der Stadtwerke sehen die aktuellen Energiepreise als untragbar an und fordern alternative Finanzierungsmodelle. 75 % der Stadtwerke schlagen eine Senkung der Stromsteuer vor, 54 % plädieren für Zuschüsse zu den Netzentgelten. Preisdeckel werden jedoch abgelehnt.
Kommunale Unternehmen wünschen sich von der Bundesregierung mehr Verlässlichkeit und weniger Bürokratie, um die Energiewende erfolgreich und bezahlbar umzusetzen. Zudem halten 67 % das Ziel der Klimaneutralität 2045 unter den aktuellen Bedingungen für unrealistisch, da hohe Kosten, unklare Finanzierungen und bürokratische Hindernisse die Umsetzung erschwerten.

Zum Gesamtergebnis der Umfrage

(Quelle: VKU)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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