Als neue Technische Regel des DVGW erscheint erstmals das Merkblatt G 267 “Sauerstoffgehalt in Hochdrucknetzen”. Bereits die Ausgabe 2013 des DVGW-Merkblattes G 260 “Gasbeschaffenheit” unterscheidet zwischen den unterschiedlichen Sauerstoffgehalten in Erdgashochdrucknetzen und z. B. den Netzen der Gasverteilung. Diese Auftrennung findet in der soeben verabschiedeten Europäischen Norm EN 16726 “Gasinfrastruktur – Beschaffenheit von Gas – Gruppe H” ihre Fortsetzung. Die Einhaltung des im Vergleich zu früheren Regelwerken recht stringenten Sauerstoffgehalts von lediglich 0,001 % Stoffmengenanteil Sauerstoff im Erdgas als gleitender Tagesmittelwert in den Gashochdrucknetzen ab 16 bar als gleitender Tagesmittelwert – einzelne, höhere Spitzenwerte des Sauerstoffgehalts sind zulässig – wird im DVGW-Merkblatt G 267 begründet und seine Ermittlung beschrieben. Zudem wird mithilfe von “Entscheidungsbäumen” erklärt, wie herausgefunden werden kann, ob die Einhaltung dieses Wertes für eine definierte Stelle im Netz notwendig ist, oder ob es für die betreffende Gashochdruckleitung ausreicht, den höheren im Regelwerk genannten Sauerstoffgehalt (DVGW-Arbeitsblatt G 260: 3 %, EN 16726: 1 %) einzuhalten. Das dürfte für eine große Anzahl der Leitungen der Fall sein, denn sofern sie nicht an einen Grenzübergangspunkt führen oder, unmittelbar oder mittelbar, zu einer gegen Sauerstoff empfindlichen Untertagegasspeicheranlage, ist die Einhaltung von 0,001 Mol-% nicht erforderlich.
Ausgabe 12/15, EUR 17,97 für DVGW-Mitglieder, EUR 23,96 für Nicht-Mitglieder