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Zeitlich veränderliche Randbedingungen der Bestimmungsgrößen des Hochwasserrisikos können von großer Bedeutung für die langfristig orientierte Beurteilung der Wirksamkeit und der Wirtschaftlichkeit des Hochwasserrisikomanagements sein. Diese zeitliche Variabilität betrifft flussgebietsweit die Gefährdungsgröße Abfluss (z.B. infolge von Änderungen der Häufigkeit von Hochwasser durch den Klimawandel oder durch Veränderungen im Einzugsgebiet). Hierzu fördert z.B. die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) seit Kurzem eine Forschergruppe, die sich mit der Entstehung, den räumlichen und zeitlichen Verteilungen und der Verbesserung der Prognose von Extremhochwasser beschäftigt. Lokal ergeben sich daraus Veränderungen der Gefährdungsgröße Wasserstand (morphologische Veränderungen im Gewässerbett). In Folge der wirtschaftlichen Entwicklung und des Siedlungsdrucks auf überflutungsgefährdete Gebiete ändert sich aber auch und hier besonders maßgeblich das Schadenspotenzial. Dabei spielt die Flächennutzung und die Akkumulation von Werten in potenziell überflutungsgefährdeten Bereichen (bis zum Extremhochwasser) eine bislang eher unterschätzte Rolle auf die resultierende Schadenserwartung. Damit wäre das Konzept der Schadenserwartungswerte, die auf Stationaritätsannahmen zu den Schadenswahrscheinlichkeiten und den Schadenshöhen beruhen, zu überprüfen. Dies gilt insbesondere, da jetzt zeitgleich die zweite Umsetzungsphase der EU-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie läuft und Planung und Bau vieler technischer Hochwasserschutzmaßnahmen (Deichrückverlegung, Polderplanungen) im Zuge des Nationalen Hochwasserschutzprogramms auf den Weg gebracht wurden. Es stellt sich somit die Frage, welchen Einfluss die zeitliche Variabilität der o. g. Hochwasserrisikofaktoren auf die langfristige Wirksamkeit dieser Maßnahmen haben wird. Der Fachausschuss HW-4 „Hochwasserrisikomanagement“ im Hauptausschuss „Hydrologie und Wasserwirtschaft“ in der DWA möchte sich der Frage nach den relevanten Auswirkungen zeitvarianter Hochwasserrisikofaktoren auf die praktischen Entscheidungen zu Maßnahmen des Hochwasserrisikomanagements widmen und die aktuellen Forschungen in den Kontext der Umsetzung der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie stellen. Dazu wird sich die Arbeitsgruppe intensiv mit der zeitlichen Entwicklung/Veränderung von Belastungsgrößen, Schadenspotenzialen und Widerstandsfähigkeit in hochwassergefährdeten Gebieten befassen. Ziel ist es, die Wirkung zeitvarianter Faktoren nachvollziehbar und allgemeinverständlich aufzuzeigen und Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die Hochwasserrisikomanagementplanung abzuleiten. Für die Bearbeitung hat sich bereits eine Kernarbeitsgruppe (Schumann, Disse, Rother, Merz, Bronstert, Müller, Jüpner) gefunden. Herr Dr. Piroth würde die Sprecherschaft übernehmen. Ein Pilotgebiet zur Untersuchung der Schadenspotenzialentwicklung (historisch und prognostiziert) wird noch gesucht. Als Bearbeitungszeitraum ist der 1. Juni 2017 bis 31. Dezember 2018 geplant. Die Veröffentlichung richtet sich an alle an der Umsetzung der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie beteiligten Institutionen (Bund, Land, Verbände, Kommunen), an Ingenieurbüros und Versicherungen. Interessenten melden sich bitte mit einer themenbezogenen Beschreibung ihres beruflichen Werdeganges in der DWA-Bundesgeschäftsstelle bei Dipl. Geogr. Dirk Barion, E-Mail: barion@dwa.de.

Aufruf zur Mitarbeit: Zeitvariante Hochwasserrisikofaktoren

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Themen: |
Autor: Redaktion

Zeitlich veränderliche Randbedingungen der Bestimmungsgrößen des Hochwasserrisikos können von großer Bedeutung für die langfristig orientierte Beurteilung der Wirksamkeit und der Wirtschaftlichkeit des Hochwasserrisikomanagements sein. Diese zeitliche Variabilität betrifft flussgebietsweit die Gefährdungsgröße Abfluss (z.B. infolge von Änderungen der Häufigkeit von Hochwasser durch den Klimawandel oder durch Veränderungen im Einzugsgebiet). Hierzu fördert z.B. die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) seit Kurzem eine Forschergruppe, die sich mit der Entstehung, den räumlichen und zeitlichen Verteilungen und der Verbesserung der Prognose von Extremhochwasser beschäftigt. Lokal ergeben sich daraus Veränderungen der Gefährdungsgröße Wasserstand (morphologische Veränderungen im Gewässerbett). In Folge der wirtschaftlichen Entwicklung und des Siedlungsdrucks auf überflutungsgefährdete Gebiete ändert sich aber auch und hier besonders maßgeblich das Schadenspotenzial. Dabei spielt die Flächennutzung und die Akkumulation von Werten in potenziell überflutungsgefährdeten Bereichen (bis zum Extremhochwasser) eine bislang eher unterschätzte Rolle auf die resultierende Schadenserwartung. Damit wäre das Konzept der Schadenserwartungswerte, die auf Stationaritätsannahmen zu den Schadenswahrscheinlichkeiten und den Schadenshöhen beruhen, zu überprüfen. Dies gilt insbesondere, da jetzt zeitgleich die zweite Umsetzungsphase der EU-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie läuft und Planung und Bau vieler technischer Hochwasserschutzmaßnahmen (Deichrückverlegung, Polderplanungen) im Zuge des Nationalen Hochwasserschutzprogramms auf den Weg gebracht wurden. Es stellt sich somit die Frage, welchen Einfluss die zeitliche Variabilität der o. g. Hochwasserrisikofaktoren auf die langfristige Wirksamkeit dieser Maßnahmen haben wird.
Der Fachausschuss HW-4 „Hochwasserrisikomanagement“ im Hauptausschuss „Hydrologie und Wasserwirtschaft“ in der DWA möchte sich der Frage nach den relevanten Auswirkungen zeitvarianter Hochwasserrisikofaktoren auf die praktischen Entscheidungen zu Maßnahmen des Hochwasserrisikomanagements widmen und die aktuellen Forschungen in den Kontext der Umsetzung der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie stellen. Dazu wird sich die Arbeitsgruppe intensiv mit der zeitlichen Entwicklung/Veränderung von Belastungsgrößen, Schadenspotenzialen und Widerstandsfähigkeit in hochwassergefährdeten Gebieten befassen. Ziel ist es, die Wirkung zeitvarianter Faktoren nachvollziehbar und allgemeinverständlich aufzuzeigen und Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die Hochwasserrisikomanagementplanung abzuleiten.
Für die Bearbeitung hat sich bereits eine Kernarbeitsgruppe (Schumann, Disse, Rother, Merz, Bronstert, Müller, Jüpner) gefunden. Herr Dr. Piroth würde die Sprecherschaft übernehmen. Ein Pilotgebiet zur Untersuchung der Schadenspotenzialentwicklung (historisch und prognostiziert) wird noch gesucht. Als Bearbeitungszeitraum ist der 1. Juni 2017 bis 31. Dezember 2018 geplant.
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E-Mail: barion@dwa.de.

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