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LNG-Terminals in Brunsbüttel: Anbindung an deutsches Fernleitungsnetz nimmt Fahrt auf

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Autor: Kathrin Mundt

Das Land Schleswig-Holstein genehmigt dem Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie weitere vorzeitige Baumaßnahmen für die Verlegung einer rund 55 km langen Anbindeleitung vom zukünftigen LNG Import-Standort Brunsbüttel an das deutsche Gasverbundnetz. Mit der Entscheidung des zuständigen Amtes für Planfeststellung Energie (AfPE) in Kiel können weitere Aktivitäten noch vor der eigentlichen Genehmigung beginnen. Dadurch ist der unverzügliche Start der Verlegearbeiten für die deutschlandweit längste LNG-Anbindeleitung unmittelbar nach Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses im Frühjahr 2023 sicher gestellt.

Zu den Arbeiten, für die die Behörde „Grünes Licht“ gegeben hat, zählen:

  • Errichtung der Baustraßen und Baustelleneinrichtungsflächen
  • Durchführung des notwendigen Gehölzeinschlages
  • Maßnahmen zur Beweissicherung
  • Ertüchtigung des Wegenetzes

„Die Entscheidung ermöglicht Flexibilitäten für den sicheren und witterungsabhängigen Bau der Leitung. Damit unterstützt das Land die erfolgreiche Umsetzung des Projektes und versetzt uns in die Lage, angesichts der herausfordernden Lage auf dem Energiemarkt unseren Versorgungsauftrag als Netzbetreiber zu erfüllen“, sagt Projektmanager Dr. Arndt Heilmann.

Auch das laufende Planfeststellungsverfahren befindet sich auf einem guten Weg. Bereits Anfang Oktober fand in Elmshorn der zweitägige Erörterungstermin statt. Neben den Fachbehörden haben sich am Verfahren gut 50 Privatpersonen sowie Vertreter von Umweltschutzverbänden und Unternehmen beteiligt. „Dieser Termin unter Leitung des AfPE diente dem Austausch und versetzt die Genehmigungsbehörde noch besser in die Lage, am Ende eine Genehmigung zu erteilen, die alle Interessen abwägt und berücksichtigt. Als Vorhabenträger haben wir uns mit den Sachthemen aus dem Erörterungstermin intensiv auseinandergesetzt und eine Reihe von Hinweisen für die Bauausführung bekommen. Der Termin hat gezeigt, dass die verkürzte Auslegung der Genehmigungsunterlagen und Einwendungsfrist, so wie es im LNG-Beschleunigungsgesetz vorgesehen ist, der inhaltlichen Diskussion keinen Abbruch tut“, sagt Anton Kettritz, bei Gasunie verantwortlich für das Thema Genehmigungen.

Das Wegerechtsteam von Gasunie ist aktuell dabei, mit den insgesamt rund 300 Flächenbesitzern sowie deren Bewirtschaftern die notwendigen vertraglichen Regelungen möglichst rasch abzuschließen. „Rund 50 % der Verträge sind mittlerweile unterzeichnet. Im Falle von Verweigerungen müssen wir allerdings von Besitzeinweisungen Gebrauch machen, um so Zutritt zu den Flächen zu bekommen. Aber unser Ziel ist eine einvernehmliche Einigung. Unser Angebot liegt auf dem Tisch und wir sind zuversichtlich, bis Ende des Jahres alle Verträge unter Dach und Fach zu haben“, beschreibt Henning Stegemerten, der das Wegerecht bei Gasunie verantwortet, die Situation.

Hintergrund

Die von Gasunie geplante Energietransportleitung (ETL) 180, die vom Standort des schwimmenden LNG-Terminals Brunsbüttel nach Hetlingen (Kreis Pinneberg) führt, stärkt Deutschlands Unabhängigkeit von russischen Energielieferungen. Sie ist Voraussetzung dafür, dass die über das schwimmende LNG Terminal in Brunsbüttel angelandeten LNG-Mengen sowohl den Verbrauchern in Deutschland als auch den europäischen Nachbarländern bereits 2023 in voller Höhe zur Verfügung stehen. Grundlage für den Bescheid des AfPE ist das im Sommer 2022 mit breiter parlamentarischer Mehrheit verabschiedete LNG-Beschleunigungsgesetz, das unter anderem einen vorzeitigen Beginn von Baumaßnahmen ermöglicht. Um auch zukünftig Transportaufgaben in einer CO2-neutralen Wirtschaft übernehmen zu können, wird die Leitung ‚Wasserstoff-ready‘ ausgeführt. Zur Einbindung von ersten Teilmengen aus dem schwimmenden Terminal baut Gasunie gerade eine rund 3,5 km lange Gasleitung, die in das regionale Netz der SH Netz einmündet und bereits im Dezember 2022 fertiggestellt sein wird.

(Quelle: Gasunie)

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