In der brandenburgischen Siedlungswasserwirtschaft verlagert sich der Fokus von großen Investitionen in die technische Infrastruktur hin zu Aufgaben der Instandsetzung und Sanierung: 65 % des hiesigen Kanalnetzes sind nach 1990 entstanden, 15 % wurden im Zeitraum von 1961 bis 1989 errichtet. In den nächsten 15 Jahren ist zwischen Elbe, Havel und Spree mit steigendem Sanierungsbedarf zu rechnen. Analoges gilt für die Trinkwassernetze. Gleichwohl der überwiegende Teil der Aufgabenträger von geringen Wasserverlusten ausgeht, dürfte das mittlere technische Rohrnetzalter zwischen 20 und 65 Jahren, der Mittelwert bei 35 Jahren liegen.
Um Substanzverzehr und unkalkulierbare Reparaturen zu vermeiden, veranschlagen einschlägige Quellen Erneuerungs- und Sanierungsraten von 1,3 bis 2,2 % pro Jahr. Unter dem Strich zieht dies Investitionen nach sich, die klug und im Sinne einer bestmöglichen Versorgungs- und Betriebssicherheit eingesetzt werden sollen.
In verdichteten urbanen Ballungsräumen haben innovative Technologien und Materialien im grabenlosen Tunnelbau für Medien, Energie und Infrastruktur kostspielige Anwendungen der Superlative hervorgebracht. Jedoch maßgeblich für die Ausweitung des grabenlosen Leitungsbaus in Flächenländern sind verbesserte und weiterentwickelte Technologien und Verfahren.
Vor diesem Hintergrund vermittelt der 1. Brandenburger Sanierungstag technischen Führungskräften in Wasser- und Abwasserverbänden und Betreibergesellschaften sowie Ingenieur- und Planungsbüros einen Einblick in grabenlose Instandhaltungs- und Sanierungsverfahren, die sich der Siedlungswasserwirtschaft in Flächenländern als Alternative anbieten. Veranstaltungsort ist die Brandenburgische Technische Universität in Cottbus.
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