Europäische Wasserpolitik – Auswirkungen auf Deutschland
Im ersten von zwei Vortragsblöcken gab Veronica Manfredi, Director for Quality of Life in der Europäischen Kommission, einen Überblick über die Wasserpolitik in der neuen EU-Kommission und erläuterte, wie der Green Deal neue Wege schafft und weist. An alle, denen der Green Deal der EU zunächst als „weit weg“ erscheint, gab Veronica Manfredi einen Hinweis: „Der Green Deal ist die neue Nachhaltigkeitsstrategie der EU. Überall im Green Deal geht es auch um Wasser.“
Was der europäische Green Deal für Deutschland bedeutet, konkretisierte anschließend der Präsident des Umweltbundesamts, Prof. Dr. Dirk Messner. Messner sieht den Green Deal als Chance für neue Impulse im Wassersektor. Als eine Herausforderung betonte er die Belastung des Grundwassers mit Pflanzenschutzmitteln in Deutschland. In diesem Zusammenhang kritisierte er den Begriff der „nicht-relevanten Metabolite“ – diese sollten als „relevante Metabolite“ eingestuft werden. Als drängendstes Problem im Zusammenhang mit Pestiziden sieht Messner die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Wichtig seien auch Humanarzneimittel: In der Umwelt könnten über 270 Wirkstoffe nachgewiesen werden.
Zum Abwassersektor schwebt Messner eine konkrete Vision vor: Die Abwasserentsorgungssysteme der Zukunft sollten aus der Perspektive des European Green Deal weiterentwickelt werden. Dabei solle eine „Null-Verschmutzungs-Ambition“ verfolgt werden. Und: Die Grundsätze und Regeln des ressourcenschonenden Bauens müssten auch auf die Abwassertechnik angewendet werden, dort gelten.